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21.06.2016 12:18 Uhr

U17-Saisonrückblick mit Marco Vorbeck und Johann Berger

Bis zum letzten Regionalliga-Spieltag mussten sich die B-Junioren von Trainer Marco Vorbeck gedulden, ehe der große Jubel ausbrechen konnte. Der souveräne 4:0-Auswärtssieg beim SV Babelsberg war schließlich der entscheidende Schritt in Richtung Bundesliga. Wir haben zusammen mit Trainer Marco Vorbeck und Kapitän Johann Berger auf die Saison zurückgeschaut sowie einen Blick in die Zukunft gewagt.

"Ausbildung und Klassenerhalt: Ein großer Spagat" - Das Interview mit U17-Trainer Marco Vorbeck:

Hansa: "Marco, im vergangenen Jahr bist du zurück an die Ostsee gekommen und hast die U17 der Kogge übernommen. Welchen Eindruck hattest du zu Saisonbeginn vom Hansa-Nachwuchs und speziell von deiner Mannschaft?"

Vorbeck: "Dass die Jungs kicken können und talentiert sind, steht außer Frage. Ich habe jedoch auch gesehen, dass sie noch viel Luft nach oben haben und wir hart an uns arbeiten müssen, um auf dem Platz erfolgreich zu sein."

Hansa: "Abgesehen von einer großen Punktausbeute und dem möglichen Aufstieg - mit welcher Marschroute seid ihr in die Saison gestartet?"

Vorbeck: "Ich habe den Jungs gleich von Beginn an gesagt, dass wir uns nicht um die Tabelle kümmern, sondern von Spiel zu Spiel denken. Oben mitspielen wäre schön, aber die Weiterentwicklung stand absolut im Vordergrund. Sie sollten sich individuell, als Mannschaft und taktisch weiterentwickeln."

Hansa: "In welchem Saisonspiel hast du die beste Leistung deiner Jungs gesehen und warum?"

Vorbeck: "Das ist so schwer zu sagen, weil viele Spiele dabei waren, in denen sie sehr gut gespielt haben. Gegen Chemnitz, bei RB, beide Spiele gegen Aue usw. Vom Druck her war das Babelsberg-Spiel natürlich das größte - in dem die Jungs auch eine absolut überzeugende Vorstellung geboten haben. Von daher würde ich sagen: die Partie beim SV Babelsberg."

Hansa: "Mit welchem Spiel warst du überhaupt nicht zufrieden?"

Vorbeck: "Das Hinspiel gegen Babelsberg war sehr schlecht, da wir 2:0 geführt haben und nur mit einem Punkt den Platz verlassen haben. Auch in Zehlendorf haben wir sehr schlecht gespielt und keine Mittel gegen die tief stehende Abwehr gefunden. So etwas ärgert mich, weil wir spielerisch dazu in der Lage sind."

Hansa: "In welchen Punkten haben sich deine Jungs im Laufe der Saison gesteigert?"

Vorbeck: "Körperlich haben sie gut zugelegt und als Mannschaft im spielerischen Bereich. Individuell haben sie sich auch in allen Bereichen verbessert. Vor allem mental war es gegen Babelsberg deutlich sichtbar - da sind sie mit dem Druck perfekt umgegangen."

Hansa: "Zwischenzeitlich hattet ihr drei Nachholspiele. Vorteil oder Nachteil?"

Vorbeck: "Das kann natürlich in beide Richtungen gehen. Kommt darauf an, wie man die Spiele gestaltet. Ich persönlich habe es aber eher negativ betrachtet, da wir schwere Nachholspiele hatten und wussten, dass wir davon Summe "x" gewinnen mussten, um oben dabei zu sein. Dazu kam, dass die anderen dadurch mal eine Pause in der Saison hatten, was meinen Jungs auch gut getan hätte, da sie teilweise müde gewirkt haben."

Hansa: "In der kommenden Spielzeit geht es dann in der Bundesliga zur Sache. Mit welcher Zielsetzung wollt ihr in die Saison starten?"

Vorbeck: "Nach wie vor ist mein Hauptaugenmerk auf die Ausbildung der Talente ausgerichtet. Wir wollen als Aufsteiger aber natürlich auch die Klasse halten. Ein großer Spagat, aber wir geben alle unser Bestes!"



"Jeder war für jeden da" - Das Interview mit U17-Kapitän Johann Berger


Hansa: "Johann, ihr seid mit drei Siegen und nur einem Gegentor in die Saison gestartet. Spiegeln diese Ergebnisse eure Spielidee wieder, mit der ihr die Spielzeit bestreiten wolltet?"

Berger: "Wir wollten von Anfang an in jedem Spiel möglichst viel für ein gutes Torverhältnis tun. Am Ende hat es sich ja auch glücklicherweise für uns gelohnt und in der Defensive waren wir ohnehin die ganze Saison über stark."

Hansa: "Wie würdest du die Entwicklung der Mannschaft und die Stimmung innerhalb der Truppe beschreiben?"

Berger: "Die Mannschaft hat sich in der Saison stetig weiterentwickelt und ist auch in schwierigen Situationen eng zusammengerückt - wir haben nie den Kopf hängen gelassen. Besonders zum Ende, als es spannend wurde, war jeder für jeden da."

Hansa: "Ihr hattet während der Saison oft mit Verletzungen zu kämpfen. Konnte das Team die Ausfälle gut verkraften?"

Berger: "Die Ausfälle innerhalb der Saison waren vor allem dann ungünstig, wenn mehrere Spieler zugleich verletzt waren. Jedoch hatte ich nie das Gefühl, dass wir jemanden nicht ersetzen konnten, sondern alle, die dafür reingerutscht sind, haben ihren Job gut gemacht."

Hansa: "Zum Ende der Spielzeit durftest du zusätzlich am Profitraining teilnehmen. Welche Erfahrungen konntest du dort bisher sammeln, die du im Saisonendspurt bei der U17 vielleicht auch einbringen konntest?"

Berger: "Das Training mit den Profis ist sowohl vom spielerischen, als auch vom körperlichen eine andere Sache. Aber ich glaube nicht, dass ich in der kurzen Zeit schon etwas in die Mannschaft einbringen konnte."

Hansa: "Welche Partie war für euch die emotionalste der Saison?"

Berger: "Ich denke das war das Spiel in Cottbus, welches wir 1:0 gewonnen haben. Das war insofern besonders, weil wir uns damit die Chance auf ein Entscheidungsspiel geschaffen haben und die Emotionen nach dem Spiel sehr groß waren."

Hansa: "Nachdem es gegen Leipzig noch nicht geklappt hat, habt ihr dann in Babelsberg alles klar gemacht. Doch nach dem Spiel musstet ihr noch auf das Ergebnis des Chemnitzer FC warten. Wie habt ihr diese "Wartezeit" erlebt und wie wurde dann der Aufstieg gefeiert?"

Berger: "In der Zeit habe ich gar nicht wirklich auf das Ergebnis in Chemnitz geschaut. Ich wusste zwar, dass es kurz vor Schluss 3:0 stand, aber ich war eigentlich schon mit feiern beschäftigt. Wir sind einfach davon ausgegangen, dass es gereicht hat. Als dann die Nachricht kam, war die Freude riesengroß."