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16.08.2017 14:34 Uhr

Leo Teßmann übernimmt das Athletik-Training im Nachwuchsbereich

Seit dieser Spielzeit gibt es für die Nachwuchs-Kicker des F.C. Hansa Rostock eine kleine Neuerung im Trainingsbetrieb. Leo Teßmann wird die FCH-Nachwuchstrainer im Athletik-Bereich verstärken und dabei die Teams der U14 bis U21 betreuen. Wir haben mit ihm über seine Trainingsansätze und Ziele mit der Kogge gesprochen.

Hansa: "Nach deiner aktiven Zeit in der U19 und U21 bist du nun in den Trainerstab der Nachwuchsakademie gewechselt. Wie kam die Zusammenarbeit zustande?"

Teßmann: "Auch wenn ich im Sommer 2016 nach Berlin zurückgekehrt bin, um mein Studium an der Humboldt-Universität für ein Jahr wieder zu intensivieren, habe ich den Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und Mitarbeitern von Hansa nie verloren. Ich hatte hier zwei super Jahre und habe mich sowohl in der Stadt, als auch im Verein sehr wohlgefühlt. Zusammen mit Paul Kuring habe ich im Winter dann über eine mögliche Zusammenarbeit als Athletiktrainer gesprochen, um unsere Jugendspieler ganzheitlich und somit noch besser auszubilden."

Hansa: "Du hast die Fußballschuhe ja nicht nur für die Kogge geschnürt, sondern auch eine lange Zeit für Hertha BSC. Warum geht dein Weg nun in Rostock weiter?"

Teßmann: "Ich habe meine Zeit als Spieler hier sehr genossen und schon damals in der Physiotherapie der Nachwuchsakademie ein halbes Jahr lang ein Praktikum absolviert. Dadurch kannte ich die Abläufe und Strukturen, an denen sich in meiner einjährigen Abstinenz auch nicht viel verändert hat. Außerdem habe ich hier ein großes Potenzial gesehen, durch meine Arbeit den Nachwuchs langfristig besser auf den Profifußball vorzubereiten. Es hat mich letztlich gereizt hier als Athletiktrainer etwas aufzubauen, was es vorher in der Jugendabteilung von Hansa noch nicht gab."

Hansa: "Für welche Nachwuchsmannschaften bist du zuständig und wie baust du deine Einheiten auf?"

Teßmann: "Alleine ist es natürlich schwer, den gesamten Nachwuchs abzudecken. Dennoch versuche ich mit den Teams von der U14 bis zur U21 kontinuierlich und regelmäßig im Team, aber auch individuell zu arbeiten. Das bedeutet, jeder Spieler in diesen Altersbereichen unterzieht sich Bewegungsanalysen, Schnelligkeits- und Sprungtests und erhält basierend auf den Ergebnissen individuelle Trainingspläne. Des Weiteren ist geplant, dass ich mit jeder Mannschaft mindestens zweimal pro Woche im Rahmen des Mannschaftstrainings zusammenarbeite. Das kann eine komplette Trainingseinheit zur Entwicklung des athletischen Leistungsvermögens sein - oder auch 'nur' eine etwas ausführlichere Erwärmung mit Beweglichkeits- und Stabilitätsanteilen."

Hansa: "In welchen Bereichen siehst du aktuell Defizite bei unseren Jungs?"

Teßmann: "Die meisten Jungs haben nur wenig Erfahrung mit Kraft- und Konditionstraining und müssen daher erstmal langsam herangeführt werden. Viele trainieren noch sehr unbewusst und haben noch kein Verständnis für ihren Körper und eine richtige Körperhaltung. Mein Ziel ist es, die Spieler darauf aufmerksam zu machen, was für einen wichtigen Stellenwert die Athletik im Profisport heutzutage hat und ihnen zu vermitteln, wie man täglich daran arbeiten kann, seine Bewegungseffizienz und Bewegungsmuster zu verbessern. Denn wenn diese Grundlage geschaffen ist, werden die Spieler auf jeden Fall verletzungsresistenter und somit auch leistungsfähiger."

Hansa: "Was glaubst du, wann die ersten Erfolge zu sehen sind?"

Teßmann: "Das ist bei jedem Spieler individuell und schwer zu prognostizieren. Grundsätzlich werden sich bei jedem relativ schnell Erfolge einstellen. Das kann sich in besseren Testergebnissen, Schnelligkeits- und Kraftwerten oder auch nur darin äußern, dass die Jungs sich fitter fühlen und weniger Verletzungen erleiden. Wichtig ist, dass der Transfer aufs Spielfeld gelingt. Wenn die Spieler und Trainer irgendwann zu mir kommen und mir mitteilen, dass sie in den Wettkampfsituationen das Gefühl haben, dass sie dem Gegner körperlich überlegen sind, dann sind wir mit dem Trainingsprogramm auf dem richtigen Weg."

Hansa: "Aber die eigenen Fußballschuhe willst auch noch nicht ganz an den Nagel hängen – du hilfst ab und an bei den 'Amas' aus?"

Teßmann: "In der U21 spiele ich vor allem, wenn ich aufgrund von Spielermangel mal gebraucht werde. Die Funktion als Athletiktrainer ist meine Hauptaufgabe, die mich zeitlich auch auslastet, zumal ich ja auch noch mein Masterstudium an der HU in Berlin zu Ende bringen muss. Da ist es nicht verkehrt noch die Möglichkeit zu haben, sich beim Training abends in der U21 etwas auszupowern und am Wochenende mit den Teamkollegen Erfolge zu feiern."