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04.05.2018 11:44 Uhr

Stefan Karow: Mecklenburger durch und durch – mit klaren Vorstellungen

Unser künftiger Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Stefan Karow, hat sich und seine Strategie gestern Abend der Elternschaft vorgestellt. Wir haben vorab dem 43-Jährigen gesprochen und ihn porträtiert.

Mecklenburger durch und durch

"Kohlrouladen", antwortete Stefan Karow nach kurzem Überlegen auf die Frage nach seinem Lieblingsessen. Eine Antwort, die nicht überrascht. Schließlich ist der Torwart-Trainer des F.C. Hansa Rostock, der im Sommer die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums übernimmt, ein echter Mecklenburger. Der 43-Jährige ist unweit von Rostock in Satow aufgewachsen, schon als aktiver Spieler hütete er den Kasten mehrerer mecklenburgischer Vereine, bevor seine Trainerkarriere begann. Seiner Heimat blieb er aber stets treu. Heute wohnt er in einem Dorf am Rand von Rostock. "Typisch mecklenburgisch, so wie es sich gehört", erzählt Karow stolz. "Mit Wäldern, Wiesen und jeder Menge Ruhe. Da kann man sich auch mal zurückziehen", berichtet der stets bodenständige Torwart-Trainer und Hundeliebhaber: "Wir haben zu Hause einen Golden Retriever", sagt er. Und wie sieht die Familie sonst aus? Lebensgefährtin Antje und er brachten je ein leibliches Kind in die Beziehung, im Sommer wird der erste gemeinsame Nachwuchs erwartet. "Eine echte Patchwork-Familie also", lacht Karow, der in diesem Jahr zudem den Bund der Ehe schließen will.

"Jeder Keeper muss Herz und Mut haben"

Abseits des Privatlebens ist der ehemalige Schlussmann seit 2014 für die Ausbildung und Weiterentwicklung der Hansa-Torhüter zuständig. Dabei setzt der sympathische und gelassene Übungsleiter auf moderne Trainingsmethoden und viel Abwechslung. Ob Training mit Augenklappen oder Ausflüge in andere Sportarten: An kreativen Ideen mangelt es ihm nicht. "Über den Tellerrand hinauszuschauen, ist extrem sinnvoll", meint Karow. "So kann man immer nochmal ein paar Prozente rausholen", weiß er. Und: "Bisher waren alle Torhüter immer offen dafür und meinten, es hätte sie weitergebracht", erklärt Karow die mitunter innovativen Trainingsmethoden. Die wichtigste Eigenschaft eines Torhüters sei aber die Mentalität: "Ich bin der Meinung, dass man vieles antrainieren kann. Aber jeder Keeper muss Herz und Mut haben sowie selbstbewusst sein", erklärt Karow, der nicht nur die Profis trainiert, sondern auch für die Entwicklung der Nachwuchstorhüter verantwortlich ist.

"Die Entwicklung der Persönlichkeit ist sehr wichtig"

Neben einem einheitlichen Ausbildungs-Konzept, dass unter anderem einheitliche Aufwärmübungen und Technik-Leitbilder beinhaltet, hat der 43-Jährige auch die Torwartschule ins Leben gerufen. Doch nicht nur sportliche Aspekte, sondern auch persönliche sind ihm wichtig: "Die Entwicklung der Persönlichkeit ist ebenso wichtig", betont er. "Nicht jeder wird Profi werden." Schnell wird klar, dass Karow nicht nur ein einfühlsamer Mensch mit innovativen Ideen, sondern auch klaren Vorstellungen ist. Und ebendiese soll er künftig im Nachwuchsbereich umsetzen. Ab Sommer übernimmt er die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: "Ich möchte im Sommer direkt durchstarten", blickt Karow voraus. Um sich einen Eindruck über die jetzige Situation und zukünftige Ausrichtung zu verschaffen, habe er schon viele Gespräche geführt. Ob mit Trainern, Spielern oder Sponsoren: Überall werden die Weichen für die kommende Saison gestellt.

"Der Verein soll danach leben"

Darüber hinaus soll das sportliche Konzept weiter ausgearbeitet werden. "Ich möchte, dass der Verein danach lebt." Der Team-Gedanke steht dabei im Vordergrund: "Es gibt nichts über dem Team und einer gewissen Disziplin", weiß Karow und ergänzt: "Wenn du eine geordnete Mannschaft – auch neben dem Platz – hast, bist du meist erfolgreich." Ebenso wichtig ist ihm die Kommunikation im Verein. Aber auch bestehende Strukturen und Abläufe werden geprüft. "Alle haben das gleiche Ziel: Nachwuchsspieler auszubilden und für die erste Mannschaft vorzubereiten." Stefan Karow hat klare Ideen. Doch so direkt er sie formuliert, so locker und entspannt wirkt er dabei. "Mit mir kann man schon auch mal lachen", sagt er. Bescheiden, gelassen und zielstrebig – ein echter Mecklenburger eben.