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05.03.2008 09:45 Uhr

A-Jugendspieler Stephan Gusche: Noch ein Schritt bis zum „Adler“

Das Hemd mit dem „Adler“ hängt über dem Bett von Stephan Gusche in der Fußball-Akademie des F.C. Hansa Rostock. Es ist das Trikot aus der Zeit des „Sommermärchens“. Ein Jersey der deutschen Nationalelf aus dem WM-Jahr 2006…

Der Traum von Stephan Gusche: Einmal für Deutschland spielen.
Noch nie war der 18jährige aber so nah an seinem Traum. Es ist eigentlich nur noch ein Schritt. Schon oft war der Abwehrspieler des F.C. Hansa in den letzten drei Jahren bei den DFB-Trainern, um vorzuspielen. Erstmals war er mit 15 Jahren bei einer Sichtung. Unter Paul Schomann war er sogar bereits vor Länderspielen gegen Frankreich und Ungarn auf Abruf nominiert. Geklappt hat es noch nie.

Im letzten Dezember honorierten die Trainer dann seine guten Leistungen in der Bundesliga. Hansa-Trainer Gerald Dorbritz empfahl Stephan so auch für die U18-Auswahl des DFB. Daraufhin durfte er dann im Herbst 2007 tatsächlich zum Lehrgang nach Leverkusen kommen, anschließend war er im Januar mit dem Team in Kuwait im Trainingslager. Nun hofft er, von DFB-Trainer Heiko Herrlich für die Länderspiele gegen Frankreich (19. bis 24. März) nominiert zu werden und seinen Traum vom Spiel für Deutschland wahr machen zu können
Wer ist der Junge aus Schwerin?

Stephan wurde am 13. Februar 1990 geboren, ist 1,93 m groß und 82,5 kg schwer.
Stephans Familie lebt für den Sport. Vater Meinhard war zu seinen B-Jugendzeiten DDR-Meister mit Schwerin im Handball. Auch Mutter Roswitha unterstützt ihre Jungs Gerald (20) und

Stephan (18) als Fußballer seit klein auf.
Beide Jungs begannen ihre Karriere in Schwerin, beide kamen dort vom Sportgymnasium.
Gerald war dabei der erste, der aus der Landes-Hauptstadt zum F.C. Hansa wechselte. Stephan folgte 2004. Beide lebten zeitweilig zusammen in der Hansa-Akademie. Allerdings bewohnten sie dort nie ein gemeinsames Zimmer, lebten nicht einmal gemeinsam auf einer der zwei Etagen. „Aber das wir zusammen in Rostock waren, half mir am Ende doch, mein Heimweh hier zu überbrücken. Wenn es Probleme gab, haben wir sie gemeinsam gelöst.“
Gerald musste jedoch auf Grund einer Tinitus-Erkrankung seine leistungssportliche Laufbahn in Rostock leider beenden. Stephan macht Karriere als DFB-Talent.

 

Der groß gewachsene Verteidiger ist nicht nur ein sehr großer Spieler für sein Alter. In der B-Jugend war er auch Kapitän bei Roland Kroos im Team. Er ist ein Linksfuß der Innen- und Außenverteidiger spielen kann. Er hat schon durch seine Körpergröße ein gutes Kopfballspiel, denkt aber auch strategisch gut mit. Sein Trainer Dorbritz sagt über ihn: „Wir haben Stephan schon am Ende seiner B-Jugendzeit zu uns nach oben gezogen. Mit seinen Leistungen war er eine sichere Bank. Für seine Größe muss Stefan aber torgefährlicher werden. So erzielte er bislang noch kein Kopfballtor für uns.“

Vor allem in der ersten Halbserie gehörte Stephan Gusche so zu den besten Spielern des F.C. Hansa in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost. Die gute Abwehrarbeit war dann auch eine tolle Basis für den Spitzenplatz der Hansa-Bubis in der Tabelle.
Der Weg von Bruder Gerald und dessen schnelles sportliches Karriere-Ende in Rostock hat Stephan aber auch gezeigt, dass man als junger Spieler nicht nur an eine tolle Profikarriere denken kann. So sucht Stephan Gusche, der kein Vorbild hat, aber früher in Bettwäsche von Werder Bremen schlief, neben dem Sport auch ein zweites Standbein. Während sein Bruder inzwischen sein Abitur macht, geht Stephan in die 11. Klasse und strebt demnächst auch eine Ausbildung als Büro- oder Industriekaufmann an. Aber dies stört beim Traum von Deutschland ja nicht…