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31.07.2007 14:58 Uhr

Aktionsbündnis - Klassenerhalt ohne Gewalt

Gemeinsam mit dem Landesrat für Kriminalitäts-Vorbeugung, dem Landessportbund, dem kommunalen Präventionsrat der Hansestadt Rostock und dem Landesfußball-Verband hat der F.C. Hansa Rostock das Aktionsbündnis - Klassenerhalt ohne Gewalt - ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Bündnisses wird es unter anderem Plakataktionen, Videoclips, Foren und andere Veranstaltungen geben, die deutlich gegen Gewalt im Fußball Position beziehen und in die insbesondere die Hansa-Fans, der Fanbeirat des F.C. Hansa und auch die Spieler der Lizenzmannschaft des Rostocker Erstligisten eingebunden werden.

„In den zurückliegenden Jahren hat es eine Reihe von Vorfällen gegeben, durch die der F.C. Hansa nicht nur erhebliche finanzielle Einbußen, sondern auch einen Imageschaden erlitten hat. Wie in der Vergangenheit werden wir auch zukünftig mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln konsequent gegen Personen und Fangruppierungen vorgehen, die Gewalt ausüben oder diese tolerieren. Darüber hinaus wollen wir uns aber verstärkt präventiv engagieren. Deshalb freuen wir uns, dass wir so starke Partner gewinnen konnten, mit denen wir das Aktionsbündnis auf eine breite Basis stellen werden“, äußert sich Ralf Gawlack, Vorstand Marketing des F.C. Hansa Rostock.

„Ich hoffe, dass mit dem Aktionsbündnis die Diskussionen und Denkprozesse zum Thema Gewalt unter den Fans intensiviert werden. Die große Mehrheit der Hansa-Anhänger ist gegen Gewalt. Doch diese Mehrheit darf nicht schweigen. Sie muss sich positionieren und ihre Meinung zum Ausdruck bringen. Das kann sie, indem sie sich aktiv an diesem Bündnis beteiligt, an den Aktionen teilnimmt und eigene Vorschläge einbringt. Wichtig ist für mich, dass die Veranstaltungen für alle Fans offen sind. Neben Aufklärung und Vorbeugung gehört für mich auch dazu, denjenigen, die es wollen, Hilfsangebote zu geben“, meint Axel Klingbeil, der Fanbeauftragte des F.C. Hansa Rostock.

Innenminister Lorenz Caffier, zugleich Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung, sagte dem Aktionsbündnis seine volle Unterstützung zu. „Gewalt am Rande des Fußballsports ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das dauerhaft auch nur gesamtgesellschaftlich bekämpft werden kann“, so Caffier. „Das trifft auf den Amateurbereich ebenso zu wie auf den Bereich des professionellen Sports.“ Das neue Aktionsbündnis ist nach Auffassung des Innenministers deshalb eine sehr wirksame Ergänzung für das Maßnahmepaket des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung, das vor einer Woche unter dem Titel „Gegen Gewalt und Rassismus im Amateurfußball“ veröffentlicht wurde.

Auch der Präsident des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommerns, Wolfgang Remer, engagiert sich für das Aktionsbündnis: „Wir wollen erreichen, dass der Sport nicht kaputt gemacht wird, sondern weiterhin eine Vorbildwirkung für die Jugendlichen hat.“ Und Detlef Müller, Vizepräsident des Landesfußballverbandes, hofft, künftig noch besser auf die insgesamt 488 Vereine in Mecklenburg-Vorpommern Einfluss nehmen zu können: „Vielerorts wurde das Thema Gewalt im Fußball bislang verdrängt, doch mit dem FC Hansa an der Spitze hoffen wir nun auch jene Vereine zu erreichen, die bisherige Aktionen ignoriert haben.“

Für Thomas Wiesner vom Kommunalen Präventionsrat der Hansestadt Rostock ist das Aktionsbündnis „ein Glücksgriff“. Ihm ist vor allem daran gelegen, „negative Begleiterscheinungen für Einwohner wie Gäste einzudämmen. Auch deshalb wollen wir am 1.September damit beginnen, ein Kommunales Fanprojekt für Rostock zu gestalten.“ Gemäß dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit sollen dort im Rahmen von Sozialarbeit speziell fußballinteressierte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren betreut werden. Die Finanzierung des Fanprojektes, das seine Arbeit am 1.Januar 2008 aufnimmt und voraussichtlich drei hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, wird zu je einem Drittel von der Hansestadt Rostock, dem Land Mecklenburg-Vorpommern und dem Deutschen Fußball-Bund übernommen. Insgesamt sind dafür jährlich 150.000 Euro veranschlagt.