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26.11.2009 10:21 Uhr

Alexander Walke: Wir Torhüter verstehen uns super

Er ist der Mann auf dem Feld, der den Ausgang eines Spiels im wahrsten Sinne des Wortes in seinen Händen hält. In dem Bruchteil einer Sekunde kann Sieg und Niederlage allein durch ihn entschieden werden. Da braucht es eine starke Persönlichkeit und einen kühlen Kopf zwischen den Pfosten. Ein Typ wie Alexander Walke, der sich seine Position im Rostocker Tor innerhalb kürzester Zeit erobert hat.

Hansa-Online sprach vor dem wichtigen Auswärtsspiel gegen den FSV Frankfurt am Freitag (Anstoßzeit 18.00 Uhr) mit der Nummer „33“.

Hansa-Online: Ein Torwart befindet sich oft in der Situation, dass der Ausgang eines Spieles allein in seinen Händen liegt. Setzt einen so etwas manchmal unter Druck oder löst gar eine gewisse Anspannung aus?

Alexander Walke: Ich denke, um so länger man dabei ist, um so mehr lernt man damit umzugehen. Es ist sicherlich eine mit Druck behaftete Aufgabe. Man ist in einem Mannschaftssport doch schon in gewisser Weise ein Einzelkämpfer. Wenn der Torwart ein Fehler macht, ist der Ball drin. Auf der anderen Seite: Hält man den Ball in der 90. Minute und gewinnt das Spiel, ist es für einen Torhüter natürlich super.

Hansa-Online: Allgemein sagt man, der Torwart wäre die Stütze oder der Rückhalt des Teams. Wie schätzt Du diese Rolle ein?

Alexander Walke: Ich weiß nicht, ob das unbedingt so ist. Jeder Einzelne auf dem Platz hat eine gewisse Defensivrolle, jeder muß diese wahrnehmen. Je besser es meine Vorderleute machen, umso weniger muß ich tun. Wenn ich dann in fünf Spielen nicht einmal etwas halten musste und wir zu Null spielen, heißt es gleich, der Torwart ist super. Andererseits zeigt es aber auch, dass die Mannschaft in der Defensive sehr gut gearbeitet hat. Es ist schon von Bedeutung, dass man einen einigermaßen guten Torhüter hat. Denn er kann zugunsten des eigenen Clubs auch Spiele mitentscheiden.

Hansa-Online: Eine spielerische Frage: Bei einer Ecken-Situation, hast Du lieber einen oder zwei Spieler am Pfosten stehen?

Alexander Walke: Wir sprechen das im Vorfeld mit dem Trainer ab. Das ist schon eine Mannschaftsentscheidung. Am Anfang hatten wir zwei Spieler vorn, dadurch war nur einer am Pfosten, was auch absolut in Ordnung ist. Nach den zuletzt nicht gewonnenen Spielen haben wir es dann einfach umgestellt, um auch mal eine andere Möglichkeit auszuprobieren. Das hat gut geklappt und wir haben gewonnen. Ich bin da sehr flexibel.

Hansa-Online: Ihr seit bei Hansa drei Torhüter. Wie würdest Du die Stimmung unter Euch beschreiben?

Alexander Walke: Wir haben ein super Verhältnis und kommen gut miteinander klar. Wir sehen uns jeden Tag und arbeiten zusammen. Es ist eine gute Stimmung und es macht mir Spaß, mit Jörg Hahnel und Andreas Kerner zusammenzuarbeiten. Wir haben alle keine Probleme miteinander. Und auch Marco Kostmann sollte man nicht vergessen.

Hansa-Online: Wenn Du nicht Torwart geworden wärest, auf welcher Position würdest Du ansonsten gern spielen?

Alexander Walke: Ich wäre sicher Stürmer. Aber da es von vornherein nicht dafür gereicht hat und ich ins Tor musste, ist es schon besser, wie es jetzt ist.

Hansa-Online: Was hat es mit deiner Rückenummer „33“ auf sich?

Alexander Walke: Die 31 war meine erste Profi-Nummer, hatte sie dann immer. Als ich zu Hansa kam, wollte ich auch die 31 haben. Die ist aber leider vergeben. Meine Frau hat die Glückszahl drei. So haben wir statt der einen Drei einfach zwei Dreien genommen.

Hansa-Online: Du hast zwei Kinder. Sind die beiden fußballambitioniert oder haben sie andere Sportarten, die sie mögen?

Alexander Walke: Mein Sohn ist absoluter Fußballer. Er guckt Fußball, ist so oft wie möglich auch im Stadion. Er spielt selber schon, da ist den ganzen Tag nur Fußball angesagt. Aber bei meiner Tochter geht es noch. Sie spielt doch lieber mit ihren Puppen.

Hansa-Online: Würdest Du ihnen später eine Karriere als Profisportler eher zu- oder abraten?

Alexander Walke: Mein Sohn ist jetzt ja erst vier Jahre alt, da muß man noch sehen, wie sich alles entwickelt. Jetzt hat er noch Spaß daran, wer weiß, ob er es mit sieben oder acht Jahren immer noch hat. Doch so lange es ihm Freude bringt, soll er ruhig weiter machen. Wenn sich dann irgendwelche Möglichkeiten in der Zukunft ergeben, soll er das selber entscheiden. Ich kann nur sagen, dass es der schönste Beruf ist, den man sich vorstellen kann. Wenn man den Fußball gern hat.