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15.04.2014 09:54 Uhr

Am Sonnabend ist Hansa bei Wacker Burghausen zu Gast

Schon in wenigen Wochen könnte eine lange Ära zu Ende gehen. Im Sommer 1995 waren die Fußballer des SV Wacker Burghausen in die Regionalliga Süd aufgestiegen und mischen inzwischen seit 19 Jahren ohne Unterbrechung im überregionalen Spielbetrieb mit. Von 2002 bis 2007 gehörte man sogar der 2. Bundesliga an. Doch ausgerechnet vor der Jubiläums-Spielzeit droht den Oberbayern nun erstmals der Abstieg in die Viertklassigkeit. Zwar nennt sich die höchste Spielklasse des bayerischen Fußballverbandes inzwischen Regionalliga, entspricht aber lediglich jener Bayernliga, in der die Burghauser im Mai 1995 die Meisterschaft gewannen und dadurch anschließend auch jenseits des Weißwurst-Äquators ihre Visitenkarte abgeben konnten. Es sieht also trübe aus am Horizont des SV Wacker Burghausen – künftig könnten die Gegner wieder aus Schweinfurt, Bayreuth, Hof oder Memmingen kommen, wie zuletzt in der Saison 1994/95.

Ganz so weit ist es allerdings noch nicht. An den letzten vier Spieltagen der aktuellen Spielzeit in der 3. Liga heißen die Kontrahenten noch F.C. Hansa Rostock, 1. FC Saarbrücken, Stuttgarter Kickers und Hallescher FC. Es sind die vier Schicksalsspiele des SV Wacker, der aktuell sieben Punkte Rückstand hat zum rettenden Ufer. Ein ganz schwieriges Unterfangen also für die Wacker-Fußballer, die zu keinem Zeitpunkt der laufenden Saison besser platziert waren als auf Rang 19. Den belegten sie auch vor dem vergangenen Wochenende noch, fielen nach der 0:1 Niederlage in Darmstadt allerdings wieder auf Rang 20 zurück.

Dass sich die Burghauser von Anfang an im Tabellenkeller befinden, liegt am schlechtesten Saisonstart, den je eine Mannschaft in der 3. Liga hingelegt hat. Nach neun Spieltagen stand für die Wacker-Elf nur ein einziger Punkt zu Buche, den man beim 1:1-Unentschieden in Erfurt eingefahren hatte. Schon nach der 0:1 Heimniederlage gegen die SV 07 Elversberg am siebenten Spieltag war Trainer Georgi Donkov beurlaubt worden, doch auch unter Interims-Coach Yontcho Arsov beim VfB Stuttgart II (0:4) und beim Debüt des neuen Trainers Uwe Wolf gegen den VfL Osnabrück (1:4) gingen die Burghauser leer aus.

Aus den folgenden vier Spielen wurden dann zwar gleich acht Punkte geholt, doch der anfängliche Rückstand war schon so groß, dass es einer längeren positiven Serie bedurft hätte, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Zu ungefährlich präsentierte sich vor allem die Wacker-Offensive, die durchschnittlich weniger als einen Treffer pro Partie erzielte. Neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfte man nach dem 29. Spieltag, als ein 1:0 Heimsieg über den direkten Mitkonkurrenten SpVgg Unterhaching gelungen war und der Rückstand auf Rang 17 auf fünf Punkte verkürzt werden konnte. Bei neun ausstehenden Spielen schien die Lage nicht aussichtslos zu sein.

Anschließend blieb man allerdings wieder fünfmal sieglos, was vor allem an der jüngsten Auswärtsschwäche der Burghauser liegt. Nach ihrem sensationellen 1:0-Auswärtssieg am 25. Januar in Leipzig haben sie auf fremden Plätzen sechsmal in Folge verloren – wenn auch jeweils nur mit einem Treffer Differenz! Dreimal hintereinander hieß es auswärts zuletzt 0:1. Und in keinem der 13 absolvierten Punktspiele des aktuellen Kalenderjahres kassierten die Oberbayern mehr als zwei Gegentreffer! Zu Hause ist der SV Wacker nach der Winterpause sogar noch unbezwungen – neben zwei Siegen gab es vier Unentschieden, zuletzt wurden auch in den beiden Heimspielen gegen Jahn Regensburg (2:2) und Borussia Dortmund II (0:0) die Punkte geteilt. Das dürfte zu wenig gewesen sein, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Nur mit einer Siegesserie in den ausstehenden vier Spielen könnte der Griff nach dem Strohhalm wohl noch gelingen. Und am kommenden Sonnabend um 14 Uhr empfängt man am Fuße der längsten Burg Europas mit dem F.C. Hansa immerhin die viertstärkste Auswärtsmannschaft der 3. Liga.