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06.11.2009 11:51 Uhr

Auer ist erneut der Torschütze vom Dienst

Das hatte sich die Aachener Alemannia eigentlich ganz anders vorgestellt. Nachdem es die Westdeutschen mit Rang vier in der Vorsaison nur knapp verpasst hatten, zeitgleich mit dem Umzug in die neue Tivoli-Arena den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu feiern, schrieben sie sich dieses Ziel nun nachträglich auf die schwarz-gelben Fahnen. Doch in der neuen Umgebung läuft es für die Alemannen eher schlecht als recht und vom Aufstieg in die Eliteklasse sind sie nach elf Spieltagen weit entfernt.

Es sieht fast so aus, als ginge es für die Aachener aktuell erst einmal nur darum, wann sie die Spitzenposition in der ewigen Zweitliga-Tabelle übernehmen. Der Rückstand auf den SC Fortuna Köln, der inzwischen nur noch fünftklassig kickt, betrug vor dem Saisonstart 17 Punkte. 13 Zähler wurden an den bisherigen elf Spieltagen eingefahren, so dass wohl noch in der Hinrunde mit dem Machtwechsel an der Tabellenspitze zu rechnen ist.

In der aktuellen Saison dagegen müssen die Fans der Aachener eher in die untere Tabellenregion schauen, wenn sie ihre Mannschaft finden wollen. Durch den überraschenden 1:0-Erfolg am vergangenen Sonntag in Augsburg konnte sich die Alemannia zwar vom 15. auf den 11. Tabellenplatz verbessern. Doch der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt lediglich vier Punkte, während der Rückstand auf Rang 3 mit zehn Punkten unverändert hoch ist. Obwohl der Treffer von Thorsten Burkhardt in Augsburg das erste Auswärtstor nach 414 Spielminuten war, haben sich die Alemannen in der Fremde insgesamt noch relativ gut verkauft. Das verdanken sie in erster Linie einer sehr stabilen Defensive, denn in sechs Auswärtsspielen kassierten sie nur vier Gegentore, was der zweitbeste Wert aller Zweitligisten ist.

Im neuen Zuhause konnte die Mannschaft von Alemannia Aachen allerdings noch nicht an die alte Heimstärke anknüpfen. Nur zwei der fünf Heimspiele wurden gewonnen, während die beiden Niederlagen sogar recht heftig ausgefallen sind. Gegen den FC St. Pauli verlor man im Eröffnungsspiel der neuen Arena mit 0:5, gegen Aufsteiger 1.FC Union Berlin mussten sich die Aachener im vergangenen Heimspiel 1:4 geschlagen geben.

Dabei sitzt mit Michael Krüger, der 1993 auch einmal für sechs Monate als Co-Trainer beim F.C. Hansa Rostock gearbeitet hatte, schon der zweite Chef-Coach in dieser Saison auf der Trainerbank der Alemannia. Sein Vorgänger Jürgen Seeberger, der die Mannschaft seit Januar 2008 trainiert hatte, war nach dem 4. Spieltag zurückgetreten.

Inzwischen versucht man in Aachen sogar, mit Erinnerungsstücken aus dem ehemaligen Tivoli in der neuen Arena die alte Heimspiel-Atmosphäre zu entfachen. So wird zum Beispiel in der Partie gegen den F.C. Hansa Rostock, die am Montag um 20.15 Uhr beginnt, die mehr als 50 Jahre alte Stadionuhr erstmals wieder ihren Dienst antreten.

Tore schießen jedoch können weiterhin nur die Spieler und das ist auch in dieser Saison zuallererst die Aufgabe von Benjamin Auer. Der 28-jährige Stürmer, der 2008 vom VfL Bochum nach Aachen kam und in seiner Premieren-Saison bei den Schwarz-Gelben mit 16 Treffern gleich Torschützenkönig der 2. Bundesliga wurde, hat aktuell schon wieder fünf Tore markiert. Und das sind immerhin 50 Prozent der Gesamtausbeute seiner Mannschaft, die in bislang elf Saisonspielen nur zehn Tore erzielen konnte. Fünf davon gelangen allerdings bei den beiden Heimsiegen über Frankfurt (3:0) und München (2:0).