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15.11.2011 14:41 Uhr

Auswärtsstarke St. Paulianer sind am Sonnabend zu Gast in Rostock

Wenn der FC St. Pauli am kommenden Sonnabend ab 13 Uhr beim F.C. Hansa gastiert, handelt es sich bereits um das 17. Pflichtspiel zwischen den beiden Traditionsvereinen.
Kurioserweise gab es in diesen Nordderbys noch nie ein Unentschieden - zehnmal gingen die Punkte nach Rostock und sechsmal nach Hamburg. Von den bislang acht Heimspielen gewann der F.C. Hansa sechs und kassierte die zweite Heimniederlage beim bislang letzten Aufeinandertreffen in der Zweitliga-Saison 2009/10. Danach sah es dann lange nicht so aus, als sollte es ein baldiges Wiedersehen geben, denn nach dem Abstieg des F.C. Hansa und dem Aufstieg des FC St. Pauli trennten beide Mannschaften immerhin zwei Spielklassen.

Auch vor einem Dreivierteljahr war noch nicht abzusehen, dass beide Mannschaften schon in dieser Saison wieder der 2. Bundesliga angehören werden. Zwar steuerte die Hansa-Kogge einen guten Kurs und durfte sich berechtigte Hoffnungen auf den Wiederaufstieg machen, doch auch beim FC St. Pauli herrschte nach dem 1:0 Auswärtssieg über den Ortsrivalen Hamburger SV eitel Sonnenschein. Mit 11 Punkten aus den ersten fünf Spielen nach der Winterpause waren die Braun-Weißen nicht nur die beste Rückrundenmannschaft der Bundesliga, sondern hatten als Tabellenelfter auch neun Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt daraufhin, dass der fünfte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte bevorstand.
Nach dem Derbysieg allerdings lief dann überhaupt nichts mehr beim FC St. Pauli, der aus den letzten zwölf Saisonspielen nur noch einen einzigen Zähler holte! Mit neun Punkten Rückstand auf Rang 15 stieg man sang- und klanglos ab - zudem wechselte das langjährige Hamburger Trainerduo Stanislawski/Trulsen zur TSG 1899 Hoffenheim.

Doch Manager Helmut Schulte gelang es zumindest, die meisten Leistungsträger des spielenden Personals zu halten. Neben dem neuen Trainer André Schubert verpflichtete er mit Torhüter Philipp Tschauner, den Abwehrspielern Sebastian Schachten, Patrick Funk und Lasse Sobiech sowie Stürmer Mahir Saglik in der Sommerpause zunächst nur fünf neue Spieler, bevor im August mit Ex-Hanseat Kevin Schindler und Petar Sliskovic noch zwei weitere Offensivspieler hinzukamen.
Nach dem 14. Spieltag der laufenden Saison belegen die Kiez-Kicker den vierten Tabellenplatz und haben nur einen Punkt Rückstand auf die drittplatzierte SpVgg Greuther Fürth. Um ein Haar wäre der FC St. Pauli aktuell selbst Tabellendritter gewesen, denn am vergangenen Spieltag im direkten Duell mit den Fürthern hatten die Hamburger durch zwei Jokertore von Dennis Daube und Mahir Saglik einen 0:1 Pausenrückstand gedreht und lagen nach 90 Minuten noch mit 2:1 in Front. Erst in der Nachspielzeit kamen die Gäste trotz Unterzahl zum Ausgleich! Damit haben die St. Paulianer aus ihren vergangen vier Heimspielen lediglich vier Punkte geholt.

Auswärts hingegen waren die Hamburger zuletzt sehr erfolgreich, denn in Karlsruhe (2:0), Cottbus (4:1) und bei Union Berlin (2:0) konnte jeweils gewonnen werden. Auf fremden Plätzen wurden insgesamt erst vier Gegentore kassiert, während Pauli-Keeper Tschauner am heimischen Millerntor schon 13 Bälle aus dem eigenen Netz holen musste! Das bedeutet auch, dass Aufstiegskandidat St. Pauli insgesamt schon mehr Gegentore kassiert hat als der F.C. Hansa! Dafür können die Braun-Weißen aber auf eine starke Offensive verweisen, die in der laufenden Zweitliga-Saison schon 29 Tore erzielte.
Der beste Hamburger Torschütze Max Kruse, der mit acht Saisontreffern Rang 2 der Torschützenliste belegt, hat allein schon sooft getroffen wie alle Rostocker Spieler zusammen. Noch effektiver war allerdings Sturmkollege Marius Ebbers, der zwar erst fünf Tore erzielen, aber auch erst sechs Saisonspiele bestreiten konnte. Ob er für das Auswärtsspiel beim F.C. Hansa erstmals nach seiner Verletzungspause wieder zur Verfügung steht, war zuletzt noch unklar. Zurück an seine ehemalige Wirkungsstätte kehrt allerdings der drittbeste Pauli-Torschütze Fin Bartels, der drei Saisontore erzielte und - wie sonst nur noch Torhüter Tschauner und Torjäger Kruse - bei allen 14 Saisonspielen in der Startelf stand.