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15.11.2006 09:56 Uhr

Bernd Ziemer, Vorstand Nachwuchs,: Zittern um die Jugend!

In den letzten beiden Jahren feierte der Jugendfußball an der Küste förmliche eine Renaissance. Aber für diese Erfolge gibt es heute nichts mehr, also muss neuer sportlicher Ruhm erkämpft werden. In der Oberliga steht Hansa II zwar auf Platz 2, ist acht Punkte hinter dem Spitzenreiter Babelsberg noch auf Tuchfühlung. Aber die A-Junioren zittern um den Klassenerhalt in der Bundesliga, die B-Junioren müssen mindestens Siebter werden, um die Qualifikation für das erste Bundesliga-Jahr in der Saison 2007/2008 zu schaffen. Wir unterhielten uns mit Nachwuchs-Vorstand Bernd Ziemer über die aktuelle Situation.

 

Herr Ziemer, die A-Junioren haben im Abstiegskampf das Auswärtsspiel beim FC Rot-Weiß Erfurt 1:3 verloren. Wie ernst ist die Lage?
Ziemer: Der Klassenerhalt ist für diese Mannschaft Pflicht, momentan trennen uns drei Punkte vom Abstieg. Das sagt ja alles. Wir schauen der Realität ins Auge und sind sensibilisiert.

 

Was gibt Ihnen Hoffnung, dass die Mannschaft von Trainer Gerald Dorbritz es schafft?
Ziemer: Der junge Jahrgang dieser Mannschaft hat vor 14 Tagen um ein Tor den Länderpokal in Deutschland verpasst. Dort haben die jüngeren Junioren eine wirklich respektable Leistung geboten, geackert, gekämpft, toll gespielt. Erst setzten sie sich gegen das Saarland durch, dann besiegten sie Baden-Württemberg mit den Stuttgarter Jungs, schließlich Nordrhein-Westfalen mit den Spieler von Schalke, Dortmund, Bochum, usw. Gegen Bremen gewannen wir 2:1. Die Bremer sind in diesem Jahr die überragende Mannschaft der Bundesliga bei den A-Junioren. Also, die Jungs können ja etwas.

 

Aber woran liegt es?
Ziemer: Für Erfolge aus der Vergangenheit kann man sich nichts mehr kaufen, wir müssen noch ernsthafter, engagierter, leidenschaftlicher an die Sache gehen. Das ist sicherlich alles eine Sache des Kopfes. Stimmt es da, sind auch die Beine lockerer.

 

Sie haben in der Struktur etwas verändert?
Ziemer: Ja, wir haben ja mit Thomas Engels  einen Sozialpädagogen für den Nachwuchsbereich, besonders für die Internatsspieler eingestellt. Thomas war Co-Trainer der A-Junioren, er wurde nun durch Torsten Pinkohs, einen ehemaligen DDR-Oberligaspieler ersetzt. Ich verspreche mir davon eine doppelte Wirkung, für den gesamten Nachwuchsbereich und für die A-Junioren.

 

Was erwarten Sie?
Ziemer: Jungs wie Pittwehn, Person, Jänicke, Drecoll, Kremer oder Buschke müssen wieder zum alten Niveau finden. Auch mentale Stärke ist jetzt gefragt.

Gibt es auch objektive Dinge, die Probleme machen?
Ziemer: Ja, Guido Kocer zum Beispiel hat eine schmerzhafte Bauchmuskelverletzung, die ihn außer Gefecht setzt. Aber gerade er ist ein Knipser, unser bester Angreifer.


Gab es in der Meisterschaft schon positive Ansätze?
Ziemer: Klar, beim 3:1 gegen Cottbus zum Beispiel oder die unglückliche Niederlage gegen Hertha. Aber jeder muss jetzt mehr zeigen, mehr powern.

 

Wie sieht es bei den B-Junioren aus?
Ziemer: Es gibt Talente, es gibt gute Ansätze. In der Tabelle gibt liegt alles dicht beieinander. Aber die Mannschaft hat sich Stück für Stück nach oben gearbeitet und das soll auch so weiter gehen. 

 

Die Amateure sind Zweiter. Ist da noch die Meisterschaft drin?
Ziemer: Nichts ist ausgeschlossen. Es wäre natürlich gut, in dieser Saison aufzusteigen. Dann wäre man in der übernächsten Saison in jedem Fall in der 4. Liga. Ansonsten müssen wir im nächsten Jahr unbedingt unter die besten drei Mannschaften, um in  Liga 4 zu spielen.

 

Aber da gibt es deftige Auflagen?
Ziemer: Das ist richtig, im infrastrukturellen Bereich müssten wir schon noch einiges machen, eine Tribüne mit Bedachung ist zum Beispiel gefordert.  Aber es gibt Signale, dass man über einige  Dinge reden kann. Fakt bleibt, Amateure, A- und B-Junioren sind Ausbildungsmannschaften. Wir haben die Pflicht, so auszubilden, damit wir Perspektivspieler wie in den letzten Jahren anbieten können. Das ist unsere Aufgabe, dafür sind wir hier im Verein verantwortlich, danach wird unsere Arbeit bewertet. Da ist es gut, dass wir momentan die eigenen Vorbilder in der Profimannschaft haben. So kann also jeder werden. Ich finde, dies ist ja ein sehr lohnendes Ziel vor den Augen.