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24.08.2007 11:02 Uhr

Bögers Tor in letzter Minute und Zuschauerrekord in Berlin

Duelle zwischen Eintracht Frankfurt und dem F.C. Hansa gehören noch nicht zu den Dauerbrennern in der Bundesliga-Historie. Da beide Vertretungen seit der Wiedervereinigung des deutschen Fußballs jeweils fünf Jahre und dabei nie zusammen in der 2.Bundesliga kickten, beschränken sich die bisherigen Vergleiche auf die sechs gemeinsamen Erstliga-Jahre. Nach insgesamt 12 ausgetragenen Meisterschaftsspielen steht für die Rostocker eine positive Bilanz zu Buche. Vier Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber, fünfmal teilte man sich die Punkte.

 

Die Punktspiel-Premiere gab es gegen die Eintracht gleich in der Saison 1991/92, als man sich am letzten Hinrundenspieltag im Frankfurter Waldstadion traf. Die Gastgeber waren Tabellenführer und sicherten sich durch einen Doppelschlag von Weber und Yeboah (46., 48.) mit 2:0 die Herbstmeisterschaft. Ein halbes Jahr später kam es dann zum großen Showdown im Ostseestadion. Eintracht reiste als Tabellenführer nach Rostock und konnte auf Grund des besseren Torverhältnisses gegenüber VfB Stuttgart und Dortmund praktisch aus eigener Kraft Deutscher Meister werden. Der FC Hansa brauchte als Vorletzter einen Sieg (und Schützenhilfe) für den Klassenerhalt. Klar war bereits vor dem Spiel aber auch, dass beide Ziele zusammen nicht zu erreichen waren, da zeitgleich der Viertletzte MSV Duisburg den Dritten Borussia Dortmund erwartete.

 

Zur Pause war die Konstellation so, dass auf Grund der anderen Ergebnisse ein Hansa-Sieg für den Klassenerhalt gereicht hätte. Doch es stand weiterhin 0:0. Nach gut einer Stunde Spielzeit brachte Jens Dowe die Mannschaft dann in Führung, nur zwei Minuten später aber schon glich ausgerechnet Ex-Hanseat Axel Kruse aus. Es schien sich auf ein Unentschieden einzupegeln, das auch den Frankfurtern nichts genutzt hätte, da Stuttgart und Dortmund führten (und am Ende auch gewannen). Und dann kam die 90.Minute, Stefan Böger stürmte auf das Tor von Eintracht-Keeper Uli Stein und versenkte den Ball zum 2:1 Sieg. Was der jubelnde Böger allerdings nicht wusste: Inzwischen führten Wattenscheid und die Stuttgarter Kickers, so dass der F.C. Hansa trotz des Sieges als Drittletzter absteigen musste. Und Frankfurt wurde nur Meisterschaftsdritter.

 

Bis beide Mannschaften erneut aufeinandertrafen, vergingen drei Jahre. Auch das dritte Duell fand unter besonderen Umständen statt – und zwar weder in Rostock noch in Frankfurt. Auf Grund einer Platzsperre musste der F.C. Hansa am 28.Oktober 1995 in das Berliner Olympiastadion umziehen und stellte dort mit 58492 Zuschauern einen Heimspiel-Zuschauerrekord für die Ewigkeit auf. Sportlich reichte es leider nur zu einem Unentschieden, den Rückstand durch Okocha konnte Carsten Klee eine Viertelstunde vor dem Ende ausgleichen.

 

Im Rückspiel am 12.April 1996 gelang den Hanseaten durch Tore von Akpoborie, Zallmann und Schneider ein 3:1 Auswärtssieg, der für die Frankfurter den Anfang vom Ende ihrer ununterbrochenen Bundesliga-Zugehörigkeit bedeutete. Während der F.C. Hansa die Saison sensationell auf Rang 6 beendete, stieg die Eintracht als Siebzehnter erstmals ab. Auch von den weiteren acht Duellen zwischen 1998 und 2004 gewann Eintracht nur zwei – beide ausgerechnet in der Saison 2000/2001, nach der die Hessen erneut absteigen mussten. Dabei bedeutete deren 4:0 Heimsieg am 6.September 2000 nicht nur das höchste Resultat, sondern auch das letzte Spiel von Hansa-Trainer Andreas Zachhuber. Dessen Nachfolger wurde seinerzeit Friedhelm Funkel, der inzwischen aber die Frankfurter Eintracht coacht. Mit ihr stieg er 2005 wieder in die erste Liga auf und so kommt es am kommenden Sonntag um 17 Uhr im Frankfurter Stadion, das inzwischen Commerzbank-Arena heisst, zum insgesamt 13. Vergleich zwischen Eintracht Frankfurt und dem F.C. Hansa Rostock.