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30.01.2008 09:54 Uhr

David erwartet den Goliath

Obwohl die Rückrunde der laufenden Bundesliga-Saison noch nicht einmal begonnen hat, hat der FC Bayern München schon die Weichen für das kommende Spieljahr gestellt. Mit Jürgen Klinsmann wurde in der Winterpause der Nachfolger des scheidenden Trainers Ottmar Hitzfeld präsentiert und mit dem Ex-Neubrandenburger Tim Borowski, zuletzt in Diensten des SV Werder Bremen, ein weiterer deutscher Nationalspieler von einem Titelkonkurrenten an die Isar gelotst. Nun können sich die Münchner vorerst wieder auf ihre Nahziele konzentrieren, die da lauten: In drei Wettbewerben nach dem Titel streben.

 

Nachdem der FC Bayern durch den 5:2 Auswärtssieg über den Wuppertaler SV am Dienstag das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht hat und der UEFA-Cup-Wettbewerb erst Mitte Februar fortgesetzt wird, gilt die Konzentration der Münchner zunächst voll der Bundesliga. Die Chancen auf die 21. Deutsche Meisterschaft stehen nicht schlecht, immerhin hat der FC Bayern als Tabellenführer überwintert. Die Mannschaft um den zum Saisonende ebenfalls scheidenden Kapitän Oliver Kahn kassierte in den bisherigen 17 Bundesligaspielen nur acht Gegentore. Drei davon wurden ihnen allein am 13. Spieltag vom VfB Stuttgart eingeschenkt, wo sie ihre bislang einzige Saisonniederlage einstecken mussten.

 

Das Hinspiel gegen den F.C. Hansa am 11. August des vergangenen Jahres konnte der Rekordmeister mit 3:0 gewinnen und strebt nun am kommenden Freitag ab 20.30 Uhr in der ausverkauften DKB-Arena erneut einen dreifachen Punktgewinn an. Einen Ausrutscher können sich die Bayern auch nicht erlauben, denn der Tabellenzweite SV Werder Bremen rangiert nur auf Grund der schlechteren Tordifferenz hinter den Münchnern und könnte mit einem Heimsieg über den VfL Bochum zwei Tage später vorbeiziehen. Und das ausgerechnet eine Woche vor dem direkten Aufeinandertreffen der momentan besten deutschen Mannschaften!

 

Bis auf den gesperrten Bastian Schweinsteiger, der auf Grund seiner fünften Gelben Karte pausieren muss, kann Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld gegen den F.C. Hansa voraussichtlich alle Leistungsträger aufbieten. Somit wird Ex-Hanseat Toni Kroos, der vor eineinhalb Jahren nach München gewechselt war, bei seiner erstmaligen Rückkehr nach Rostock wohl zunächst nur auf der Bank Platz nehmen. Auf der offensiven Mittelfeld-Position hinter den beiden Sturmspitzen Luca Toni und Miroslav Klose wird vermutlich Franck Ribery agieren. Allein dieses Offensivtrio, das der FC Bayern vor Beginn der aktuellen Saison verpflichtete, kostete eine Ablöse in Höhe von fast 50 Millionen Euro – eine Summe, die doppelt so hoch ist wie der gesamte Saisonetat des F.C. Hansa. Am kommenden Freitag wird sich zeigen müssen, ob Geld auch diesmal Tore schießt oder David gegen Goliath vielleicht wieder einmal zu einer Überraschung fähig ist.