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17.08.2007 08:07 Uhr

Denk ich an Nürnberg: Bundesliga-Premiere, Aufstiegsfeier...

Erster Gast in der DKB-Arena nach dem Wiederaufstieg des F.C. Hansa ist der 1.FC Nürnberg. Ein Verein, gegen den die Rostocker in der Vergangenheit zwar insgesamt erst zwölf Punktspiele, von denen sie sechs gewannen und drei unentschieden gestalten konnten, bestritten haben. Doch einige Spiele gegen die Nürnberger sind nachhaltig im Gedächtnis der Hansa-Fans haften geblieben, allen voran sicherlich jenes vom 3.August 1991.

 

Es war das allererste Bundesliga-Spiel des F.C. Hansa überhaupt, mit dem sich der amtierende DDR-Meister eindrucksvoll im gesamtdeutschen Spielbetrieb „anmeldete". Florian Weichert markierte nach 28 Minuten nicht nur das erste Bundesligator der Hansa-Geschichte, sondern erhöhte sechs Minuten nach dem Seitenwechsel auch auf 2:0. Nur rund hundert Sekunden später stand das Stadion Kopf, denn Roman Sedlacek hatte sogar auf 3:0 erhöht. Und als Michael Spies kurz vor Ultimo Torhüter Andreas Köpcke auch noch vom Elfmeterpunkt überwand, war der F.C. Hansa mit dem 4:0 Heimsieg über den 1.FC Nürnberg erster Tabellenführer der Bundesliga. Auch beim 0:0 im Rückspiel blieb man gegen den „Club" ungeschlagen, konnte am Saisonende den Abstieg allerdings nicht verhindern und so trafen beide Vertretungen erst in der Saison 1994/95 in der 2.Bundesliga wieder aufeinander. Auch die beiden einzigen Aufeinandertreffen im Unterhaus waren aus Rostocker Sicht sehr erfolgreich: Das Heimspiel am 11.Dezember 1994 sollte nicht nur als bislang höchster Sieg über die Nürnberger in die Geschichte eingehen, sondern auch als Initialzündung für den Aufstieg ein halbes Jahr später. Dabei schien die erste Halbzeit zunächst sogar torlos auszugehen, doch unmittelbar vor dem Pausenpfiff traf Steffen Baumgart zum 1:0. Ein Eigentor von Kramny (57.) sowie Treffer von Jacek Mencel (61.), Slawomir Chalaskiewicz (71.) und Rocco Milde schraubten das Ergebnis dann aber noch auf 5:0. Und in der Rückrunde rollte der F.C. Hansa das Zweitliga-Feld von hinten auf, stand sogar schon als Aufsteiger fest, bevor es am letzten Spieltag ins Nürnberger Frankenstadion ging. Der 1:0 Auswärtssieg war das Tüpfelchen auf dem i der Feierlichkeiten.

 

Dramatisch geht es in der Saison 1998/99 zu, als beide Vertretungen zu Hauptdarstellern im Abstiegskrimi werden. Beim Hinspiel in Nürnberg kassieren die Rostocker zunächst die beiden ersten Gegentore in Meisterschaftsspielen gegen den 1.FC Nürnberg überhaupt. Doch Abder Ramdane und Victor Agali gleichen noch zum 2:2 aus. Am vorletzten Spieltag kommt es dann zum Duell im Ostseestadion, wo die Hanseaten mit einem Sieg den Klassenerhalt vorzeitig sichern können. Doch Neuvilles Führungstreffer gleichen die Nürnberger sechs Minuten vor dem Ende aus. Als Tabellenzwölfter feiern nun sie die vermeintliche Rettung, doch theoretisch können sie noch absteigen. Und verlieren das Fernduell mit Rostock (15.) und Frankfurt (16.) am letzten Spieltag in der Schlussminute!

 

Die weiteren sechs Vergleiche zwischen F.C. Hansa und 1.FC Nürnberg waren dann zwar nicht mehr ganz so spektakulär, doch zumindest eine Begegnung ging ebenfalls noch in die Rekordlisten der Bundesliga ein. Am 1.Februar 2003 im Frankenstadion hatte Trainer Armin Veh mit Jakobsson, Wibran, Persson, Lantz, Prica und Arvidsson sechs Schweden für die Startelf nominiert. Kein Wunder, dass Rade Prica nach Vorarbeit von Magnus Arvidsson das goldene Tor zum 1:0 Auswärtssieg beisteuerte. Es sollte gleichzeitig der bis heute letzte Rostocker Sieg bleiben. Erinnern kann sich daran vom aktuellen Kader nur noch Rene Rydlewicz, der seinerzeit das Geschehen von der Bank aus verfolgte. Nun ist die nächste Hansa-Generation gefordert, eine neue positive Serie gegen den 1.FC Nürnberg zu starten. Auch wenn mit den Dänen Jacobsen und Kristiansen die beiden einzigen Skandinavier diesmal auf der gegnerischen Seite stehen.