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16.08.2017 19:12 Uhr

F.C. Hansa Rostock zieht erste Konsequenzen nach den Vorkommnissen beim DFB-Pokalspiel

Auch drei Tage nach dem DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC herrscht beim F.C. Hansa noch immer Unverständnis und Wut über die unschönen Szenen, die nicht zuletzt das Wichtigste an diesem Abend - den Fußball - völlig in den Schatten gerückt haben.

Dass 20-50 Personen auf der Südtribüne einen Banner ansteckten und damit das eigene Stadion in Brand setzten – ist einfach nicht nachvollziehbar und vor allem nicht tolerierbar!

Was allerdings positiv stimmt – wenn man überhaupt etwas Positives aus diesem Spiel und dessen Randerscheinungen ziehen kann – ist die Reaktion der großen Mehrheit der Zuschauer im Ostseestadion. Viele Hansa-Fans haben an diesem Abend, Fußball-Deutschland mehr als eindeutig gezeigt, dass sie ein solches Fehlverhalten ablehnen und nicht tolerieren. Ein tolles Zeichen, das zeigt wofür der F.C. Hansa Rostock steht!

Wir sind und wir bleiben stolz auf unsere lebendige Fankultur! Wir sind und bleiben stolz auf unsere Stimmung im Ostseestadion, die in Deutschland in Teilen ihresgleichen sucht! Wir stehen auch weiterhin ganz klar dazu, dass es beim F.C. Hansa Rostock eine große aktive Fanszene gibt und wir werden auch künftig offen für den Dialog sein!

Aber genauso klar und deutlich sagen wir auch, wo unsere Grenzen sind! Eine solche Grenze wurde beim Spiel am Montag deutlich überschritten. Der F.C. Hansa Rostock distanziert sich ganz klar von Gewalt und Vandalismus im Stadion!

In unserem Offenen Brief zum Pokal-Spiel und auch in den Monaten zuvor haben wir deutlich gemacht, dass wir viele Entscheidungen und Prozesse beim DFB sehr kritisch sehen und haben hierbei insbesondere die Zweckmäßigkeit von Kollektivstrafen in Frage gestellt. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen zu dieser Thematik wollen wir nun auch positiv anerkennen, dass sich der DFB und allen voran sein Präsident Reinhard Grindel für den Dialog öffnet und sich zu einem künftigen Verzicht von Kollektivstrafen bereit erklärt hat.

Damit liegt der Ball nun ganz klar bei uns ALLEN! Wir alle haben immer den Dialog gefordert, haben immer davon gesprochen, dass es einen runden Tisch geben muss und dass wir ein Ende der Sanktions- und Gewaltspirale wollen! Nun liegt ein Gesprächsangebot auf dem Tisch, das auffordert mitzuwirken, um gemeinsam zu Lösungen zu kommen. Der F.C. Hansa Rostock begrüßt dieses Angebot und erklärt ganz klar seine Dialogbereitschaft. Wir werden uns aktiv einbringen -  im Sinne und zum Wohle des Fußballs! Wir sind nun ALLE gefordert und können zeigen, dass wir unseren vielen Worten auch Taten folgen lassen!

Dazu gehört es, sich auch selber in die Pflicht zu nehmen und zuallererst vor der „eigenen Haustür zu kehren“. Die Ereignisse und Geschehnisse vom vergangenen Montag müssen gemeinsam aufgearbeitet werden. Ohne Frage muss das Überschreiten der Grenzen konkrete Konsequenzen nach sich ziehen. Daher hat der Vorstand des F.C. Hansa – in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat – beschlossen, dass bis auf Weiteres sämtliche Arbeitskarten und Durchfahrtsbescheinigungen für die aktive Fanszene im Bereich der Südtribüne entzogen werden. Zudem wird der Fancontainer auf dem Parkplatz Süd entfernt.

Ebenfalls musste festgestellt werden, dass das Konzept der Fanordner auf der Südtribüne derzeit nicht ausreichend funktioniert. Aus diesem Grunde wird es künftig auch einen Einsatz des regulären Ordnungsdienstes auf der Südtribüne geben.

Zudem werden alle sicherheitsrelevanten Prozesse und Abläufe einer internen und auch externen Überprüfung unterzogen. Auch wenn bereits in den Stunden nach dem Spiel die interne Aufarbeitung zu ersten Erkenntnissen geführt hat, wird der F.C. Hansa Rostock mögliche Schwächen im Einsatzverhalten oder aber auch in der Infrastruktur des Stadions zusätzlich nochmals extern überprüfen lassen und sich einer gründlichen Untersuchung stellen.

Am heutigen Tage hat es zahlreiche Gespräche mit der Polizei, dem Sicherheitsdienst, dem Kontrollausschusses des DFB und auch der AG Süd gegeben. Alle Parteien werden auch weiterhin im engen Dialog bleiben und an weiteren Lösungen arbeiten, aber auch weitere Konsequenzen in Betracht ziehen.