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21.09.2007 12:34 Uhr

Frank Pagelsdorf „Wir müssen die Ärmel hochkrempeln“

Nach dem verkorksten Start in die neue Bundesliga-Saison sucht der F.C. Hansa Kraft in den Tugenden aus dem Aufstiegsjahr. „Da hat uns ein großer Zusammenhalt ausgezeichnet, gerade wenn es mal nicht so lief“, sagt Trainer Frank Pagelsdorf. Da passt es ganz gut, dass in Mitaufsteiger MSV Duisburg diesmal ein Gegner zu Gast in der DKB-Arena ist, gegen den unsere Jungs auch in der vorigen Saison im Unterhaus gespielt und dort zweimal gewonnen haben.

 

Enrico Kern hatte am 2. Oktober 2006 mit einem Elfmeter den 1:0-Erfolg im Heimspiel herausgeschossen. Der 2:1-Erfolg in Duisburg am 26. Februar 2007, bei dem Zafer Yelen mit einem Freistoß und Amir Shapourzadeh als Joker nach einem 0:1-Rückstand die Partie noch drehten, war eines der wichtigsten Spiele auf dem Weg zurück in die Bundesliga und hatte vor allem eine Fähigkeit des F.C. Hansa gezeigt: niemals aufgeben.

 

Genau das ist auch jetzt wichtig, nachdem es im letzten Heimspiel gegen Dortmund trotz starker Leistung ein 0:1 und in Bielefeld trotz zweier eigener Treffer mit dem 2:4 die fünfte Niederlage im fünften Spiel gegeben hatte. „Wir müssen die Ärmel hochkrempeln“, sagt Frank Pagelsdorf. So wie gegen Dortmund, als Rückkehrer Victor Agali einen guten Einstand in seiner neuen alten Mannschaft feierte.

 

Fast hätte der Nigerianer gleich in der 18. Minute sein Comeback im Rostocker Trikot mit einem Tor gekrönt, doch unglaubliches Pech verhinderte seinen 32. Bundesliga-Treffer und den ersten für den F.C. Hansa seit mehr als sechs Jahren – seit seinem Doppelpack beim 2:0 gegen den VfL Bochum am 18. März 2001. Aber nach einer Flanke von Christian Rahn landete der Kopfball von Victor Agali erst am rechten Pfosten, flog von dort über die Torlinie gegen den linken Pfosten, von wo er unglücklich Zentimeter am nachsetzenden Hansa-Angreifer vorbei zurück ins Feld prallte.

 

Neben Agali traf in dieser Partie auch Sturmpartner Enrico Kern noch zweimal nur das Aluminium des Dortmunder Tores. In der 38. Minute lenkte BVB-Torhüter Marc Ziegler seinen Schuss gerade noch an die Latte. In der 59. Minute landete ein Heber des Torjägers auf dem Gebälk. Das einzige Tor des Tages gelang schließlich Giovanni Federico in der 76. Minute – leider für den BVB. Doch trotz der Niederlage wertete Trainer Frank Pagelsdorf die Partie als großen Fortschritt. „Die Mannschaft hat heute gesehen, wozu sie spielerisch und kämpferisch in der Lage ist“, meinte er unmittelbar nach dem Spiel.

 

Das wollte unser Team dann auch in Bielefeld umsetzen und kam nach dem 0:1-Rückstand durch einen von Victor Agali unglücklich abgefälschten Böhme-Freistoß (31.) zurück ins Spiel. Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel gelang Enrico Kern mit einem sehenswerten Fallrückzieher der 1:1-Ausgleich. Für den Hansa-Stürmer, der wie gegen Dortmund anstelle des verletzten Stefan Beinlich die Kapitänsbinde trug, war es das erste Bundesliga-Tor seiner Karriere.

 

Doch Bielefeld konterte, und das innerhalb von zehn Minuten leider gleich dreimal mit Erfolg. Zweimal Christian Eigler (50. und 55.) sowie dessen Sturmpartner Artur Wichniarek (59.) schraubten das Ergebnis auf 4:1. Der F.C. Hansa gab sich aber auch danach nicht auf und kam durch einen Kopfball von Kai Bülow zumindest noch zum zweiten Treffer (63.). Auch für ihn war es die Tor-Premiere im Oberhaus.

 

Die ersten Punkte der Saison für den F.C. Hansa sollen jetzt gegen die „Zebras“ folgen, wobei der MSV zu den Lieblingsgästen in Rostock gehört. Denn der F.C. Hansa hat bisher fünf Heimspiele gegen Duisburg gewonnen! Zum ersten Mal am 25. Juli 1992 in der zweiten Liga, als unser heutiger Co-Trainer Timo Lange mit einem Doppelpack den 2:0-Erfolg herausschoss.

 

Und auch bei den drei Bundesliga-Heimsiegen gegen den MSV stand Timo Lange jeweils mit auf dem Feld. Sowohl beim 2:1 am 21. März 1998 (Tore: Slawomir Majak und Igor Pamic) als auch ein halbes Jahr später beim 3:0 am 12. September 1998 (Tore: Marco Zallmann, Oliver Neuville und Igor Pamic) und schließlich beim 3:1-Erfolg am 22. April 2000. Damals hatte neben Peter Wibran und Kreso Kovacec übrigens auch Victor Agali getroffen. Vielleicht klappt das ja jetzt wieder.