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23.10.2006 08:28 Uhr

Frank Pagelsdorf zieht Zwischenbilanz

Zum ersten Mal seit 1995, als der F.C. Hansa Rostock als Meister der 2. Bundesliga in die höchste Spielklasse aufstieg, stehen die Hansa-Profis wieder auf dem ersten Tabellenplatz! Damals wie heute Trainer der Hanseaten: Frank Pagelsdorf. Der Rostocker Chefcoach zieht aus aktuellem Anlass eine kleine Zwischenbilanz.

 

Wie sind die bisherigen sieben Meisterschaftsspiele aus der Sicht des Trainers gelaufen?

Wenn man 17 von 21 möglichen Punkten holt, muss man mit dieser Ausbeute natürlich sehr zufrieden sein. Dass wir Tabellenführer sind ist zwar schön, hat aber für mich keinen allzu großen Stellenwert. Viel wichtiger ist da schon die Tatsache, dass wir durch den Sieg in Burghausen den Vorsprung auf Rang 4 vergrößern konnten.

 

Die Mannschaft hat seit Zugehörigkeit zum DFB den besten Saisonstart hingelegt. Wird das Saisonziel jetzt korrigiert?

Nein. Natürlich sind wir richtig gut in die Saison gestartet. Doch das dürfen wir jetzt auf keinen Fall überbewerten, denn die Saison ist noch sehr lang. Dennoch ist es für uns aber ein Signal, genauso konzentriert weiterzuarbeiten wie bisher.

 

Ist die Abwehr der Garant für das gute Abschneiden?

Wenn man in sieben Spielen nur zwei Gegentore kassiert, dann hat unsere gute Hintermannschaft dafür natürlich den Grundstein gelegt. Wir haben immerhin die beste Defensive aller Zweitligisten.

 

Mit neun Toren 17 Punkte geholt zu haben, zeugt von großer Effektivität. Kann das aber auf Dauer gut gehen?

Wir wissen selbst, dass wir im Spiel nach vorne noch Reserven haben. Nicht von ungefähr habe ich in der Offensive schon mehrere Varianten getestet, während die Defensive immer in konstanter Besetzung spielt. Mit der Ausbeute von Enrico Kern bin ich zufrieden, doch insgesamt muss die Mannschaft im Spiel nach vorne noch zulegen.

 

Deshalb auch die kritischen Worte nach dem Sieg in Burghausen?

Dort war ich mit der spielerischen Leistung überhaupt nicht zufrieden. Was aber auch daran lag, dass die Burghausener sehr stark gespielt haben.

 

Tut sich der F.C. Hansa gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte vielleicht sogar schwerer als gegen Spitzenteams?

Wir machen keinen Unterschied zwischen Oben und Unten. Eher sehe ich eine Diskrepanz zwischen den Leistungen in den Heim- und Auswärtsspielen.

 

Gibt es dafür eine Erklärung?

Es gelingt uns auswärts einfach nicht, denselben Druck auszuüben, dasselbe hohe Tempo zu gehen wie zu Hause. Im Ostseestadion wird die Mannschaft durch die Zuschauer regelrecht nach vorne getragen, da haben wir wirklich einen Heimvorteil.

 

Also auch am kommenden Sonntag gegen Offenbach?

Davon gehe ich aus. Da werden wir auch wieder mit einer anderen Taktik agieren, zusätzlich einen offensiven Mittelfeldspieler hinter den Spitzen aufbieten.