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01.01.2007 16:38 Uhr

Frank Paglesdorf - Es wird eine schwere Rückrunde

Das neue Jahr 2007 hat begonnen und in der Liga beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde. Der F.C. Hansa Rostock überwintert in der zweiten Liga auf einem Aufstiegsplatz für die Bundesliga und steht für die beste Serie aller Bundesliga-Mannschaften im bezahlten deutschen Fußball. Der Mann, der dafür verantwortlich zeichnet, ist Cheftrainer Frank Pagelsdorf (49)  mit seinem Team. Für Hansa-Online gab der Fußball-Lehrer dieses Exklusiv-Interview.


Herr Pagelsdorf, ist die Leistung des F.C. Hansa Rostock die norddeutsche Version von Deutschland – ein Sommermärchen?

Frank Pagelsdorf:  Das Sommermärchen endete für Deutschland nach einer emotionalen WM mit dem dritten Platz. Der F.C. Hansa hat eine sehr gute erste Halbserie in der 2. Liga gespielt. Dies sollten wir zusammen genießen. Aber es ist noch nichts erreicht, deshalb gibt es keinen Grund für große Träume. Im Hinterkopf sollten wir wissen, dass wir eine sehr schwere Rückrunde vor uns haben, in der uns sicherlich alles abverlangt wird.


Spüren Sie persönlich eine neue Beliebtheit in der Stadt?

Frank Pagelsdorf: Ja, nach dem 1:1 gegen 1860 München bin ich auf dem Weihnachtsmarkt gewesen und wurde häufig angesprochen. Da spürte ich eine wahnsinnige Begeisterung und emotionale Anteilnahme.

 

Wie erklären Sie sich die große Diskrepanz zwischen letzter und aktueller Saison?

Frank Pagelsdorf: Im letzten Jahr begannen wir mit vier Spielen ohne Punkt. Bei der heutigen Leistungsdichte in der 2. Liga ist das einfach nicht mehr aufzuholen.

 

War 2005/2006 ein verlorenes Trainer-Jahr für Sie?

Frank Pagelsdorf: Nein. Gerade im letzten Jahr haben wir durch Fehler gelernt. Wir haben unser Defensivverhalten und die taktische Disziplin verbessert. In dieser Zeit haben wir ja auch einen wichtigen Umbruch innerhalb der Struktur der Mannschaft vorgenommen. Wir haben junge Leute an die 2. Liga herangeführt und die Spieler auf einen neuen Fitnessstand gebracht.

 

Was erwarten Sie von jedem Spieler Ihrer Mannschaft?

Frank Pagelsdorf: Ganz speziell erwarte ich von jedem Spieler, dass er jetzt diese Chance, die er in den nächsten 17 Spielen hat, wahrnimmt, sich professionell vorbereitet, engagiert arbeitet und sportlich lebt.

 

Helfen Sie dabei?

Frank Pagelsdorf: Ja. So werden wir in zwei verschiedenen Gruppen in die kurze Winterpause gehen. Jene Spieler, die sehr viele Spielminuten in den Beinen haben, werden im Winter maximal eine Woche individuell ins Lauftraining einsteigen. Jene Jungs, die weniger gespielt haben, werden über Weihnachten eigentlich nur drei Tage frei haben und sollen sich in dieser Zeit etwas Vorsprung für den Trainingsstart verschaffen.

 

Wann haben Sie gemerkt, dass Sie mit dieser Mannschaft was Großes anpacken können?

Frank Pagelsdorf: Im Sommer, in der Vorbereitung in Kühlungsborn. Wir haben damals zwei Mal am Tag bis zu zwei Stunden verdammt hart gearbeitet. Aber wirklich jeder, tatsächlich jeder, hat enorm mitgezogen. Damals ist jeder Spieler an seine eigene Grenzen gegangen, hat Willensqualitäten ausgetestet. Da hat sich schon ein gutes Gruppenverhalten herausgebildet. Junge und ältere Spieler haben eine gute Symbiose gebildet. Ich habe gemerkt, diese Jungs passen zusammen, die helfen sich, die unterstützen sich, die loben und kritisieren sich. Da herrscht untereinander eine Stimmung, die von Achtung und Respekt getragen ist. Diese gute Mischung ist auch ein Geheimnis, warum wir heute da stehen, wo wir stehen. Da geht es um erfahrene Leute wie Beinlich, Schober, Rydlewicz, Hartmann, Wagefeld oder Kern, die unsere jüngeren Spieler enorm unterstützt haben. Es ist auch auffällig, wie oft die Mannschaft sich außerhalb des Platzes trifft. Auch dies ist ein gutes Zeichen für den Zusammenhalt.

 

Können Sie Vergleiche zwischen Ihrer ersten Aufstiegsmannschaft und heute ziehen?

Frank Pagelsdorf: Damals wie heute ist es die Mischung zwischen jung und alt, zwischen hungrigen Leuten und erfahrenen Profis.

 

Viele sagen, Sie passen zu Hansa  wie der Leuchtturm nach Warnemünde. Gibt es ein Geheimnis Pagelsdorf in Rostock?

Frank Pagelsdorf: Für mich gilt, was ich selbst immer über die Spieler sage: Leistung ist auch von Stimmung, Emotion und Gefühl abhängig. Ich für meinen Teil fühle mich in Rostock sehr wohl, der Verein Hansa ist eine Herzensangelegenheit für mich geworden. Ich habe hier in diesem Klub die Möglichkeiten, etwas zu schaffen, zu erreichen. Mal ehrlich, ich habe sogar das Gefühl, ich war von diesem Verein nie weg. Dies inspiriert mich, seit ich wieder hier bin. Dies ist eine Voraussetzung, um außergewöhnliche Leistungen zu schaffen.

 

Mit welchem Vorsatz sind Sie in die Saison gegangen?

Frank Pagelsdorf: Ich hoffte auf einen guten Start und einen Platz unter den besten sechs Mannschaften. Viele haben das vielleicht als etwas passiv betrachtet. Aber es gibt in dieser Liga etliche Mannschaften, die wirtschaftlich weitaus bessere Möglichkeiten hatten und haben. So war das Ziel von Platz 1 bis 6 für mich sehr realistisch.

 

Zwischenzeitlich haben Sie schon einmal das Ziel nach oben korrigiert. Werden Sie dies noch einmal tun?

Frank Pagelsdorf: Ist doch logisch. Wenn man das erste Ziel erreicht hat, muss man sich ein neues Ziel setzen. Vier Spieltage vor Schluss der 1. Halbserie war abzusehen, dass wir vorne drin sind. Also konnte es ja nur heißen: Es müssen so viele Punkte wie möglich her. Danach musste der Angriff auf Platz 1 folgen. Psychologisch finde ist diese Vorgehensweise absolut logisch.

 

Sie haben sich gegenüber der Konkurrenz damit Respekt verschafft…

Frank Pagelsdorf: Respekt ist das richtige Wort. Diesen Respekt hat sich die Mannschaft tatsächlich erarbeitet. Man betrachtet unsere Leistungen, unsere Einstellung, unser Auftreten, unsere Tabellensituation auf Grund unserer Ergebnisse jetzt zu Hause und auswärts mit Respekt – irgendwo macht das hier und da dann auch einen Gegner unsicher und dies ist wiederum eine neue Chance für uns.

 

Torwart Mathias Schober hat die wenigsten Treffer der Liga kassiert, oft gar kein Tor im Spiel bekommen. Können Sie uns das erklären, hat die neue Konkurrenz mit Jörg Hahnel und Patric Klandt das Geschäft belebt?

Frank Pagelsdorf: Mathias Schober spielt eine eindeutig bessere Saison als im Vorjahr. Er ging in guter Verfassung und mit großem Ehrgeiz in die neue Saison. Es mag ihn auch angestachelt haben, dass er neue Kollegen um sich hatte, die ihm seine Position streitig machen wollten. Aber für Schober gilt, was ich zur gesamten Mannschaft sagte: Er hat gut trainiert, er bot konstante Leistungen, er war ein Vorbild als Mensch in dieser Mannschaft und er war der stärkste Torwart in der Vorbereitung. Schon da war zu erwarten, dass er eine gute Saison spielt. Aber die wenigen Tore und die vielen guten Zu-Null-Spiele sind insgesamt das Verdienst der ganzen Mannschaft und deren Abwehrverhalten.

 

Die Abwehr steht  so sicher wie lange nicht, die Formation Langen-Gledson-Sebastian (oder Madsen)-Stein hat sich ziemlich stabilisiert, wie kommt das?

Frank Pagelsdorf: Den einen oder anderen mag ich ja vielleicht mit meinen Außenverteidigern Dexter Langen und Marc Stein als neue Stammspieler überrascht haben. Aber ich spürte schnell, die Jungs sind schnell, zweikampfstark, diszipliniert. Das passte. Unsere Innenverteidigung um Gledson und Sebastian zeigte sich aber auch kampf- und kopfballstark. Die Jungs sind jetzt alle gut eingespielt und wir haben mit Madsen und Pohl noch zwei Leute im Abwehrzentrum, die Ausfälle wie den jetzt von Tim Sebastian sofort ersetzen können. Es ist für mich so auch keine Überraschung, dass Kim Madsen so schnell Tims Position fehlerfrei übernahm. Madsen hat eine sehr gute Vorbereitung gemacht, war nie verletzt. So was zeigt sich dann auch im Spiel als Vorteil.

 

Es hat sich gezeigt, dass Sie mit Kapitän Stefan Beinlich wieder einmal einen Glücksgriff gelandet haben. Wie wichtig ist „Paule“ für Ihr Spielsystem?

Frank Pagelsdorf: „Paule“ ist tatsächlich ganz wichtig für die Mannschaft, er spielt als Sechser auf einer Schlüsselposition, dies ist gewissermaßen die Schaltzentrale des Spiels. Hier bringt er seine Individualität, seine Erfahrung, Reife und Klasse ein. Hier hat er eine Vorbildfunktion. Ich wusste schon vor Saisonbeginn, mit Stefan Beinlich und Maik Wagefeld brauche ich zwei solche Strategen, mit Übersicht und Leidenschaft. Wobei mir klar war, dass ich Maik nach der schweren Operation viel Zeit geben musste. Aber auch hier haben wir Lösungen gefunden – so  als plötzlich Stefan Beinlich drei Spiele fehlte und Kai Bülow nahtlos das Kommando übernahm, der sich schon in der vorigen Saison anbot und seine Chance nutzte.

 

Wie haben Sie es geschafft, einen völlig verunsicherten, abgeschriebenen Fußballer wie Christian Rahn in diese tolle Verfassung zu bringen?

Frank Pagelsdorf: Als HSV-Trainer war ich viel bei St. Pauli, sah „Rahner“ und habe ihn damals zu uns geholt. Ich wusste, was er konnte. Er hat Spielübersicht, er hat Ruhe, er hat Offensivqualitäten wie wenige Linksbeiner, er hat einen guten Schuss, kann vorbereiten und Tore selber machen. Es ging diesmal im Sommer für mich nur darum, ob Hansa ihn finanzieren kann und darum, dem Jungen sein verlorenes Selbstvertrauen wiederzugeben. Beides haben wir wohl ganz gut geschafft. 

 

Viele Fans warten auf Maik Wagefeld, wann Sie können Sie mit ihm rechnen?

Frank Pagelsdorf: Ich rechne für die zweite Halbserie ganz fest und stark mit ihm. Er wird die Qualität der Mannschaft noch verbessern.

 

Der Kader ist sehr ausgeglichen, wie halten Sie Spieler, die zurzeit auf der Bank sitzen, bei Laune?

Frank Pagelsdorf: Ich schaue nur nach Leistung. Ich sehe diese Jungs jeden Tag beim Training. Ich beobachte genau, dann entscheide ich, wer spielt. In einem so ausgeglichenen Kader, wie wir ihn jetzt haben, ist es natürlich nicht einfach, zu entscheiden. Aber ich bemühe mich um Gerechtigkeit. Die Spieler merken dies auch. Ich habe ihnen auch gesagt: Es geht hier nicht um elf Stammspieler, es geht hier um den ganzen Kader. Wir brauchen alle für das Saisonziel. Mir ist auch der 26. Mann wichtig.

 

Mit Enrico Kern hat die Mannschaft wieder einen Torjäger, ist er mit Martin Max oder Jonathan Akpoborie zu vergleichen?

Frank Pagelsdorf: Also Enrico ist weder mit dem einen noch dem anderen vergleichbar. Kern ist 90 Minuten im Spiel unterwegs, arbeitet nach hinten und nach vorne. Mit diesem Bewegungsspiel ist er für jeden Gegner unheimlich schwer auszurechnen. Es war ein großes Glück, dass wir ihn zum Jahresanfang 2006 schon zu uns geholt haben, ihn in die richtige körperliche Fitness bringen konnten und dass er über eine längere Zeit endlich mal verletzungsfrei ist. Er ist in einem ganz anderen, in einem viel besseren körperlichen Zustand als vor einem Dreivierteljahr und das merkt man ihm im Spiel an. Er ist sehr abgeklärt im Abschluss, was seine Tore im Spiel und aus Standards erklärt.

 

Auffällig ist, dass die Mannschaft jetzt sehr viele Dribbler wie Yelen, Cetkovic oder Shapourzadeh hat. Das ist Fußball fürs Auge. Aber wird da nicht mitunter auch etwas zu viel gefummelt?

Frank Pagelsdorf: Nein, dies sehe ich nicht so. Im Spiel Eins gegen Eins haben wir hier nun einige Burschen mit viel Potential. Gerade im torgefährlichen Raum können alle drei für viel Unruhe im sorgen.

 

Welche Aussichten hat die Mannschaft, unter die besten drei Teams zu kommen? Wen erwarten Sie überhaupt vorne?

Frank Pagelsdorf: Sorry, aber hier schweige ich.

 

Die Konkurrenz wird sich vermutlich noch verstärken. Möchten Sie personell da auch noch nachlegen?

Frank Pagelsdorf: Wir werden mit dem Blick auf die neue Saison – übrigens wie im letzten Jahr – vielleicht schon im Januar über das eine oder andere Probetraining uns ein Bild über Möglichkeiten von Verstärkungen machen.

 

Ist es ein Vor- oder ein Nachteil, die Saisonvorbereitung 2007 in Rostock statt wie in einem Trainingslager voriges Jahr in Dubai zu machen?

Frank Pagelsdorf: Mein Wunsch war auch diesmal Dubai. Das war nicht möglich. Inzwischen habe ich mich mit der Situation arrangiert. Ich hoffe, dass uns ein harter Januar erspart bleibt. Bei über 20 Grad kann man taktisch natürlich besser draußen arbeiten. Bei 10 Grad Minus kann ich keinem Spieler zumuten, lange auf einem Fleck zu stehen, wenn wir Standards oder Spielsituationen simulieren. Es wird vermutlich nun im Stadion eine knüppelharte athletische Vorbereitung geben und taktische Dinge werden wir danach an der Taktiktafel lösen. Man wird uns vermutlich vor allem häufig in der Halle finden.

 

Kai Bülow hat den Sprung in die U20 geschafft. Wie beurteilen Sie seine Entwicklung?

Frank Pagelsdorf: Das ist eine große Anerkennung seiner Leistungen in den letzten zwei Jahren. Das freut mich total und macht mich stolz. Er hat sich diese Berufung bei Dieter Eilts wirklich verdient und er ist noch lange nicht am Ende seines Leistungsvermögens. Er kann in seinem Alter viele Positionen spielen. Er hat ja schon als Rechtsverteidiger und rechter Läufer gespielt, er kann im Mittelfeld viele Positionen übernehmen, auch im Sturm. Junge Spieler sollten so variabel sein, ehe sie im besten Fußballalter so um die 27 Jahre ihre Position gefunden haben.

 

Welche Spieler haben für Sie die größten Leistungssprünge gemacht?

Frank Pagelsdorf: Kern, Yelen, Shapourzadeh, Cetkovic, Stein, Sebastian.

 

Gibt es auch Spieler, mit denen Sie nicht zufrieden waren?

Frank Pagelsdorf: Ich hatte schon die gesamte Mannschaft gelobt, es gab keinen der zurückgefallen ist, weil er nicht professionell gearbeitet hat. Leider hatten wir aber mit Wagefeld und Hartmann zwei langfristige Ausfälle. Aber ich rechne jetzt mit beiden für das neue Spieljahr.

 

Wo müssen Sie am meisten arbeiten?

Frank Pagelsdorf: Die taktische Disziplin werden wir weiter forcieren und schulen, taktisch können wir noch zulegen und das Angriffsspiel effektiver machen. Verbessern kann man sich von Tag zu Tag, Selbstzufriedenheit ist Stillstand.

 

Was hat Sie an Ihrer Mannschaft überrascht?

Frank Pagelsdorf: Die Konstanz der Mannschaft. Bei unserem Altersdurchschnitt hatte ich mal mit einem kleinen Hänger gerechnet. Aber der ist zum Glück ausgeblieben, vermutlich, weil wir optimal trainiert haben in der Vorbereitung.

 

Wie erklären Sie sich die Tatsache, dass die Mannschaft Rückstände wie gegen Karlruhe, Köln oder 1860 München umgebogen hat, nie hektisch wurde?

Frank Pagelsdorf: Ja, das ist auch für mich ein Phänomen. Nehmen wir Karlsruhe: Da haben die Zuschauer und Gegenspieler versucht, uns vorzuführen und lächerlich zu machen. Aber die Mannschaft hat es nicht beeindruckt, sie hat Moral gezeigt und ist zurückgekommen. Dies spricht fürs Vertrauen in die eigene Leistung und Selbstsicherheit.

 

Die einzige Enttäuschung blieb so die Pokal-Pleite in Babelsberg?

Frank Pagelsdorf: Dieser Pokal-K.o. war natürlich nicht eingeplant. Aber auch da haben wir gar nicht schlecht gespielt. Aber bei denen war der erste Schuss ein Treffer und der zweite auch. Den Rest der Zeit haben wir dominiert. Wir waren aber vor dem Tor nicht effektiv.

 

In der Rückrunde starten Sie mit drei schweren Auswärtsspielen gegen drei der ersten fünf Mannschaften. Ist das ein Fixpunkt, wohin die Reise 2007 geht?

Frank Pagelsdorf: Natürlich werden die Spiele in Lautern, Duisburg und Aue richtungsweisend. Schon aus diesem Grund wollte ich ja auch, dass wir in der Hinrunde so viele Punkte wie möglich Punkte einfahren.

 

Spieler wie Rene Rydlewicz und Michael Hartmann scheinen momentan eine untergeordnete Rolle zu spielen. Was erwarten Sie von diesen Jungs?

Frank Pagelsdorf: Nur für den Außenstehenden haben diese beiden Spieler eine untergeordnete Rolle gespielt. Für mich überhaupt nicht. Michael Hartmann und Rene Rydlewicz sind erfahrene Spieler, die sich in jeder Situation gut in der Mannschaft einbringen. Beide sind wichtige Bausteine im Mosaik unserer Mannschaft. Sicherlich hat Rene mal ein kleines Tal durchwandert. Aber in der Rückrunde rechne ich auch mit ihm zu 100 Prozent. Er wird wieder in die Mannschaft zurückkommen. Rydlewicz und Hartmann wie auch Wagefeld werden uns noch helfen und Freude machen.

 

Sie haben 26 Spieler, werden Sie in der Winterpause noch Profis abgeben oder ausleihen?

Frank Pagelsdorf: Angedacht ist, dass uns Enrico Gaede und Anton Müller verlassen.

 

Wie sehen Sie die Entwicklung der 2. Mannschaft, ist da auch noch Potential, beispielsweise Torjäger Robert Franke?

Frank Pagelsdorf: Im vorigen Jahr waren wir in einer Ausnahmesituation, haben aus dem eigenen Internat bzw. dem eigenen Amateurlager 7 Spieler hochgezogen, zuletzt dann in einem Schub sechs Amateure integriert. So was kann man nicht alle Monate machen. Momentan sehe ich keinen Spieler, der bei uns den Sprung in den Kader schaffen könnte. Diese Mannschaft ist für mich trotzdem ganz wichtig, denn sie bietet gute Bewährungschancen für unsere Anschlusskader und jene Spieler, die verletzt waren. Ich beobachte diese Mannschaft als Tabellen-Zweiten der 4. Liga/Nordost deshalb genauso aufmerksam wie auch die Ergebnisse und Entwicklung unsere A- und B-Jugend.

 

Ist diese Mannschaft reif für die Bundesliga oder müssen Sie bis dahin noch einiges ändern?

Frank Pagelsdorf: …

(Anmerkung: Frank Pagelsdorf nimmt Worte wie Aufstieg oder Bundesliga seit dem 1. Spieltag nicht in den Mund)

 

Was war für Sie das Schönste am Fußballjahr 2006?

Frank Pagelsdorf: Das irre 4:4 von Karlsruhe.

 

Danke für das interessante Gespräch, frohe Weihnachten und es glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2007.