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27.11.2012 17:23 Uhr

Gegen Gewalt: Aufarbeitung der Vorkommnisse in Erfurt

Nach den Vorkommnissen beim Auswärtsspiel in Erfurt, möchte der F.C. Hansa Rostock klarstellen, dass sich der Verein ausdrücklich von jeglicher Form von Gewalt distanziert! Dabei ist es unerheblich, von wem diese ausgeht.

Mit Hilfe der Schilderungen unserer Fanbetreuung, eingegangener Augenzeugenberichte und des Polizeiberichtes wurde die Faktenlage der Vorkommnisse beim Auswärtsspiel in Erfurt lückenlos ausgewertet.
Zu den Fakten:
Bei dem Marsch der Hansa-Fans zum Steigerwaldstadion in Erfurt kam es zu folgenden Vorfällen:
Durch eine von der Polizei errichtete Schleuse zur (Vor-)Kontrolle der Fans, entstand ein massiver Platzmangel für die zu Tausenden angereisten Rostocker Anhänger. Infolgedessen entstand ein Drängen und Schubsen, welches von der Polizei als Versuch die Vorkontrolle zu überrennen gewertet wurde. Daraufhin erfolgte der Einsatz von Pfefferspray und eines Wasserwerfers, der laut Polizeiangaben die Menge lediglich „bewässerte“, nach Augenzeugenberichten aber auch Menschen direkt traf. Daraufhin wurden die Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen. Es kam zu Verletzungen auf beiden Seiten.

Nach Medienberichten klagten die meisten der 31 betroffenen Hansa-Fans wegen des Pfeffersprayeinsatzes über Reizungen der Atemwege und der Bindehaut. Der Fanbeauftragte des F.C. Hansa Rostock, Joachim Fischer, versorgte mit Hilfe des örtlichen Sanitätsdienstes die verletzten Fans.
Im Zuge dieses Zusammenstoßes wurde auch ein Hansa-Fan schwer am Kopf verletzt. Nachdem unser Fanbeauftragter dies bemerkte, wollte er den am Boden liegenden Fan bergen. Obwohl er anhand seiner Dienstkleidung (Auf der Rückseite der Jacke ist “FANBEAUFTRAGTER F.C. HANSA ROSTOCK“ zu lesen) deutlich erkennbar ist und dies auch den Polizeibeamten klar verbal zu verstehen gab, wurde er nicht nur an seinem Vorhaben gehindert, sondern von den Beamten tätlich angegriffen! Ähnliches widerfuhr auch unserem Behindertenbeauftragten Uwe Schröder. Beide erlitten dabei Verletzungen.
Auf der Rückreise wurde durch Polizeibeamte der Einstieg der Anhänger in den Sonderzug durch wahllosen Gebrauch von Reizgas in die Zugabteile begleitet.

Es muss aber auch kritisch reflektiert werden, dass das Vorgehen einiger eigener mitgereisten krimineller Personen dazu geführt hat, dass die Situation eskaliert ist und der Ruf des Vereins auch medial erneut großen Schaden genommen hat:
Flaschen-, Steinwürfe auf Polizisten, das Abbrennen von Pyrotechnik, der gewalttätige Übergriff auf einen Imbisswagen im Stadion, das In-Brand-Setzen einer Toilettenbox; Körperverletzungen und Diebstahlshandlungen auf dem Rückweg (tätlicher Angriff auf Gäste in Schnellrestaurant auf dem Rastplatz Eisenberg) sind nicht hinnehmbar und werden vom Verein auf das Schärfste verurteilt!

Stellungnahme des Vereins:
Der F.C. Hansa Rostock ruft die zuständige Polizeibehörde und die handelnden Personen dazu auf, ihr Vorgehen kritisch zu hinterfragen und zwingend zum Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zurückzukehren! Es sind dringend wieder angemessene Mittel zu wählen, um solche Situationen deeskalierend zu lösen.
Joachim Fischer und Uwe Schröder werden mit Hilfe des Vereins auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die handelnden Polizeibeamten anstrengen.
Der F.C. Hansa Rostock hofft, dass die zuständigen Behörden die Täter identifizieren. Der Verein toleriert keine Gewalttäter und Kriminelle in seinen Reihen und wird diese konsequent im Rahmen seiner Möglichkeiten sanktionieren!

Der F.C. Hansa Rostock freut sich wiederum darüber, dass so viele Fans ihren Verein Woche für Woche lautstark und friedlich unterstützen. Choreografien wie in Erfurt (Hansa-Fans zeigten kurz vor Spielbeginn blaue, weiße und rote Luftballons und Luftschlangen, im Block verteilte überdimensionale Papp-Zähne und ein Banner mit der Aufschrift "Zähne zeigen“), die unsere Mannschaft zusätzlich motiviert, ist die Art der Unterstützung, auf die der F.C. Hansa Rostock stolz ist! Vielen Dank.