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06.09.2011 16:25 Uhr

'Im Norden weht ein rauer Wind' - Torsten Lieberknecht im Gespräch

Vor dem "Aufsteiger-Duell" zwischen dem F.C. Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig sprach fc-hansa.de  mit Torsten Lieberknecht, dem Cheftrainer der Niedersachsen. Im Kurzinterview erklärte der Fußballlehrer unter anderem den guten Saisonstart seiner Mannschaft, blickte auf die Begegnungen in der vergangenen Saison zurück und teilte seine Einschätzung über die aktuelle Verfassung des F.C. Hansa mit.

fc-hansa.de: Die Eintracht hat nach sechs Spieltagen 13 von 18 möglichen Punkten geholt. Sind Sie selbst ein bisschen überrascht?
Torsten Lieberknecht: Überrascht bin ich nicht, denn ich kenne ja meinen Kader. Ich bin eher erfreut darüber, dass die Neuzugänge sich so schnell integriert haben und dass meine Jungs auch nach den zwei 0:3-Heimniederlagen gegen Bayern und Frankfurt so gut im Ligaalltag angekommen sind.

fc-hansa.de: Welche Gründe gibt es für den guten Saisonstart?
Torsten Lieberknecht: Der wichtigste Grund ist sicherlich, dass unser Grundgerüst aus der erfolgreichen Aufstiegssaison bestehen geblieben ist und ich somit auf ein eingespieltes Team zurück greifen kann. Es ist uns gelungen, die Aufstiegseuphorie mit in die neue Saison zu nehmen – die Fans stehen absolut hinter uns und gehen den Weg der Konsolidierung mit. Die Zahl von knapp 13.500 verkauften Dauerkarten spricht sicherlich für sich.

fc-hansa.de: Zuletzt gegen den FC St. Pauli kam nur ein Neuzugang zum Einsatz. Ist auch die eingespielte Mannschaft ein Trumpf, der zurzeit sticht?
Torsten Lieberknecht: Ich hatte vor dem Spiel gegen Pauli gesagt, dass Kleinigkeiten darüber entscheiden würden, wer an dem Tag gewinnt. An diesem Tag waren wir bissig, zielstrebig, taktisch diszipliniert und hatten mit dem Tor auch das nötige Quäntchen Glück. Die Neuzugänge haben sich in anderen Spielen bereits bewährt – ich stelle je nach Gegner und Taktik das Team zusammen, das aus meiner Sicht an dem Tag die beste Leistung abrufen kann.

fc-hansa.de: Nach den Verletzungen der Neuzugänge Marek Mintal und Pavel Kostal agiert auch der F.C. Hansa weitestgehend mit der Mannschaft der Vorsaison. Spielen in der Vorbereitung auf das Spiel am Freitag auch die beiden zurückliegenden Drittliga-Begegnungen noch eine Rolle?
Torsten Lieberknecht: Wir erinnern uns gut an die Partie in Rostock, die wir in allerletzter Minute – im Nachhinein betrachtet – verdient verloren haben. Ich möchte natürlich verhindern, dass dies noch einmal geschieht. Das Rückspiel in Braunschweig im März diesen Jahres verlief extrem erfolgreich für uns und ist sicherlich in der Vorbereitung auf Freitag noch mal ein Thema. Aber wir stellen uns auf die aktuelle Situation in der 2. Bundesliga ein und bereiten uns dementsprechend vor.

fc-hansa.de: Wie haben Sie die bisherigen Saison-Spiele des F.C. Hansa verfolgt?
Torsten Lieberknecht: Wir haben die Spiele entweder live beobachtet oder auf DVD ausgewertet.

fc-hansa.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Verfassung des F.C. Hansa ein?
Torsten Lieberknecht: Ich denke, die Mannschaft ist stärker als es der aktuelle Tabellenplatz vermuten lässt. Klar fehlt mit Marek Mintal ein wichtiger Baustein im Offensivsystem. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie am Freitag alles dafür tun wird, damit die drei Punkte in Rostock bleiben. Zudem wurde mit Dominic Peitz noch ein Mittelfeldakteur verpflichtet, der sehr viel Zweitliga-Erfahrung mitbringt und sicherlich ein wichtiger Spieler für den F.C. Hansa werden kann.

fc-hansa.de: Die bisherigen Auswärtsspiele in Aachen und Karlsruhe hat die Eintracht gewonnen. Sehen Sie sich auch in Rostock in der Favoritenrolle?
Torsten Lieberknecht: Ich glaube, es ist noch zu früh in der Saison, um von einer Favoritenrolle zu sprechen. Natürlich wollen wir unseren positiven Auswärtstrend fortsetzen, aber im hohen Norden weht ja bekanntermaßen ein rauer Wind und wir wissen, dass es ganz schwer für uns wird, die Partie zu gewinnen.

fc-hansa.de: Wagen Sie einen Tipp für das Spiel am Freitag?
Torsten Lieberknecht: Ich muss Sie enttäuschen – ich tippe grundsätzlich nicht (lacht).