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22.01.2007 13:09 Uhr

Jugend-Nationalspieler Felix Kroos im Interview

Der letzte EM-Gewinn einer deutschen Juniorenauswahl datiert aus dem Jahr 1992, als die U 16-Junioren durch einen 2:1-Sieg gegen Spanien auf Zypern Europameister wurden. Die neue Generation greift nun neu an. Der DFB hat dafür große Anstrengungen unternommen. Gleich vier Junioren-Nationalmannschaften mit über 70 Spielern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) – die U 16-Auswahl von DFB-Trainer Jörg Daniel, die von Paul Schomann betreute U 17, die U 18-Nationalmannschaft von DFB-Trainer Horst Hrubesch und die von Frank Engel trainierten U 19-Junioren – absolvierten so in Katars Hauptstadt Doha ein Wintertrainingslager. Als einziger Hansa-Spieler schaffte Felix Kroos (15) den Weg nach Arabien. Nach seiner Rückkehr unterhielten wir uns mit ihm.

 

Felix, Du hast in deinen ersten vier Länderspielen drei Treffer markieren können. Welche Spiele habt ihr in Doha absolviert?

Felix Kroos: In einem Spiel gegen unsere U17 mit meinem Bruder Toni vom FC Bayern haben wir uns 1:1 getrennt. Da habe ich wie alle eine Halbzeit gespielt. Im zweiten Treffen siegten wir gegen eine Jugendauswahl aus Katar 11:1. Da habe ich in 45 Minuten auch ein Tor gemacht.

 

Welche Eindrücke hast du auf der Reise gewonnen?

Felix Kroos: Es war die weiteste Reise meines Lebens, wir waren von Frankfurt über sechs Stunden unterwegs. Wir waren in Arabien in einem für mich völlig neuen, spannenden Kulturreis, mit anderen Sitten und Gebräuchen. Wir waren dort acht Tage, haben zweimal gespielt und trainiert, die Trainer haben analysiert und viele Gespräche geführt. Obendrein wurden wir optimal von der medizinischen Abteilung betreut.

 

Es wurde gesagt, es war alles in allem eine Belohnung für die guten Leistungen im letzten Jahr?

Felix Kroos: Wenn es so gesagt wurde, bin ich stolz, dass ich als einziger Rostocker dabei sein durfte. Das war eine wirklich schöne Auszeichnung, eine tolle Reise. Am besten war dabei die Jeep-Safari, die der DFB für uns organisiert hat.

 

Wie geht es jetzt für die U16 weiter?

Felix Kroos: Am 14. Februar spielen wir unser nächstes Match gegen Tschechien.

 

Was ist das Highlight der Saison?

Felix Kroos: Am 30. Mai gibt es im Berliner Olympiastadion ein Schüler-Länderspiel gegen Frankreich. Solche Spiele sind für gewöhnlich ausverkauft, weil die Schulen frei haben. Darauf freue ich mich schon jetzt.

 

Aber es gibt auch eine Pflicht…?

Felix Kroos: Ja, das Pflichtprogramm ist unsere B-Jugendmeisterschaft in der Regionalliga. Da lief es ja bei mir und der Mannschaft nicht so toll. Am Anfang fehlte ich wegen einer Steißbeinverletzung aus dem Training in der Vorbereitung, zum Saisonende wurde es dann besser. Auch der Weggang meines Bruders Toni hatte in unserer Mannschaft doch eine größere Lücke als gedacht gerissen. Aber alles Jammern hilft nicht. Fakt ist, wir müssen Siebter werden, damit wir nächstes Jahr wie unsere A-Jugend Bundesliga spielen können.

 

Warum ist das so wichtig?

Felix Kroos: Weil man natürlich als junger Bursche auf höchstem Niveau spielen möchte und diese Bundesliga eine große Herausforderung und ein großer Ansporn ist. Wenn man gegen die Besten seines Alters spielen kann, also gegen Teams wie Hertha, Wolfsburg, HSV, Hannover und Bremen, entwickelt man sich doch auch schneller und besser und dies ist dann auch wieder für die Sichtung der Nationalmannschaft und einen selbst gut und wichtig.

 

Dein Bruder spielt bei Bayern München. Willst du ihm folgen?

Felix Kroos: Ich habe immer gesagt, ich will bei meinen Eltern in Rostock bleiben, für Hansa spielen. Bis jetzt hat sich daran nichts geändert.

 

Wie gehst du in die Rückrunde?

Felix Kroos: Ich habe nach dieser Reise sportlichen Hunger auf mehr…