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19.05.2016 17:10 Uhr

"Jugendzeit und erstes Profispiel - das sind Sachen, die man nicht vergisst." Interview mit Felix Kroos

Auf dieses Wiedersehen freuen wir uns sehr: Am Sonnabend (21.05.2016) kehrt Ex-Hanseat Felix Kroos zurück nach Rostock. Wir haben für euch im Rahmen unserer Rubrik "Zu Gast im Ostseestadion" mit Felix gesprochen.

Hansa: "Vor knapp sechs Jahren hast du deinen Jugendverein Hansa Rostock verlassen. Welche Verbindungen hast du noch nach Rostock und zu welchen Mitspielern aus der damaligen Zeit hast du noch Kontakt?"

Kroos: "Natürlich besteht durch meinen Vater die größte Verbindung. Man schaut natürlich immer am Wochenende, wie Hansa gespielt hat. Zu aktuellen Spielern habe ich keinen Kontakt. Alle Jungs mit denen ich zusammengespielt habe, sind leider nicht mehr da. Zu dem einen oder anderen ehemaligen Mitspieler hat man schon immer mal wieder Kontakt."

Hansa: "Welches war für dich das schönste Erlebnis mit dem F.C. Hansa Rostock und warum?"

Kroos: "Meine Jugendzeit bei Hansa war sehr schön. Zudem habe ich dort mein erstes Profispiel gemacht. Das sind Sachen, die man nicht vergisst. Da denkt man gern dran zurück."

Hansa: "Deine zweite Profistation war der SV Werder Bremen, für den du bisher 70 Profispiele absolvieren konntest. Wie kam es damals zum Vereinswechsel und wie hast du dich in deiner Bremer Zeit weiterentwickelt?"

Kroos: "Ich war mit 19 Jahren in einem Alter, um den nächsten Schritt zu machen. Der Kontakt nach Bremen bestand schon in der Jugend. Ich wollt aber nicht zu früh von zu Hause weg. Der Schritt war aber dann irgendwann logisch. Ich bin in Bremen erwachsen geworden. Ich habe mich in allen Bereichen weiterentwickelt. Das war in so jungen Jahren ein großer Schritt, aber auch ein wichtiger Schritt für mich. Ich bin froh, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe."

Hansa: "Im vergangenen Wintertransferfenster hat es dich leihweise nach Berlin verschlagen. Warum gerade Union? Wie würdest du die sportliche Situation und das Leistungsvermögen von Union Berlin bewerten?"

Kroos: "Ich habe in Bremen nicht die Einsatzzeiten bekommen, die ich mir gewünscht habe. Sportlich gesehen war es daher an der Zeit, einen anderen Weg einzuschlagen. Für mich war auch der Schritt eine Liga tiefer kein Problem. Ich denke, dass das für alle Seiten positiv war. Ich konnte mehr spielen und mich in Liga zwei beweisen. Union ist ein Verein, der für Tradition und gelebten Fußball steht. Nach dem die Option auf den Tisch kam, war für mich schnell klar, dass ich das machen will. Am Ende war es die absolut richtige Entscheidung."

Hansa: "Am 13. Juli 2014 konnte dein Bruder den WM-Pokal in Brasilien in die Luft stemmen. Wo und wie hast du das Finalspiel verfolgt? Wann konntest du Toni das erste Mal persönlich gratulieren?"

Kroos: "Das Spiel habe ich in Mallorca während des Urlaubs gesehen. Es war kurz bevor ich zum Vorbereitungsstart wieder in Bremen sein musste. Ich habe vor Ort mit Freunden das Spiel verfolgt und natürlich den Sieg dann auch ausgiebig gefeiert. Es macht einen einfach unglaublich stolz, wenn dein Bruder den größtmöglichen Pokal im Weltfußball gewinnt. Toni kam dann nur zwei Tage später ebenfalls nach Mallorca. Da konnte ich ihm dann persönlich gratulieren."

Hansa: "Dein Vater bildet nun schon seit vielen Jahren erfolgreich den Rostocker Nachwuchs aus. Mit welchen Worten würdest du deinen Vater als Trainer beschreiben und welche prägnanten Dinge hat er dir mit auf den Weg gegeben?"

Kroos: "Ich glaube, er ist ein idealer Trainer für den Jugend-Bereich. Er kann junge Spieler sehr gut weiterentwickeln und ausbilden. Abgesehen von Toni und mir haben es ja noch einige andere Spieler in den Profibereich geschafft, die in der Jugend von ihm trainiert wurden."

Hansa: "Toni in Madrid, dein Vater in Rostock und du aktuell in Berlin. Ist es schwierig einen Termin zu finden, an dem ihr euch gemeinsam treffen könnt? Ist der F.C. Hansa - wenn ihr euch seht - gelegentlich auch ein Thema?"

Kroos: "Ja, das ist ganz schwer. Das letzte Mal ist aber noch nicht so lange her. Das war das Länderspiel in Berlin im März. Leider kommt es aber nicht so oft vor, dass wir uns alle sehen. Nach der Karriere wird das bestimmt einfacher. Man hört sich aber sehr oft am Telefon. Natürlich ist Hansa auch ab und zu Gesprächsthema."

Hansa: "Du hast zwar noch einige Profi-Jahre vor dir, aber hast du dir schon einmal Gedanken über die Zeit nach der aktiven Karriere gemacht? Könntest du dir vielleicht sogar vorstellen, einmal in die Fußstapfen deines Vaters zu treten?"

Kroos: "Genaue Gedanken habe ich mir noch nicht gemacht. Dafür ist es noch zu weit weg. Aktuell habe ich aber nicht die Absicht Trainer zu werden. Allgemein im Fußballbereich tätig zu sein, kann ich mir momentan nicht vorstellen. Nach so vielen Jahren Fußball will man mal was anders machen. Aber vielleicht ändert sich meine Meinung in zehn Jahren."