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30.08.2005 16:03 Uhr

Kai Bülow „Ich will Profi werden…“

Nanu, wer ist denn der Blondschopf im Team von Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf? Der Neue ist eigentlich ein alter Bekannter und jetzt gewissermaßen das Nesthäkchen in der Profimannschaft, Kai Bülow.
Kai wurde am 31.05.1986 in Rostock geboren, ist 1,88 m groß und 77 kg schwer. Er kann den Ball mit rechts und links gut spielen, ist spielintelligent, defensiv wie offensiv gleich stark!
„Pagel“ will sehen, was das Hansa-Eigengewächs drauf hat, ihn für seine Truppe testen…
Der Trainer hatte das Talent in der Amateur-Mannschaft im DFB-Pokal gegen den FSV Mainz 05 unter einigen anderen auffälligen Spielern wie Anton Müller, Andreas Brück, Clemens Lange und Amir Shapourzadeh entdeckt und will ihn nun im alltäglichen Training mal näher beobachten…
Bülow?
Der Name Bülow ist in Rostocker Sportkreisen bekannt.
Vater Jochen Bülow (40) war von 1978 bis 1991 ein erstklassiger Segler vom ASK bzw. Empor Rostock, schipperte im Finn und im FD.
Lars Bülow gehörte zur Handball-Juniorenauswahl des Landes, spielte in der 2. Bundesliga des HC Empor Rostock.
Kai Bülow selbst hat auch schon seine Meriten.
Der Blondschopf war ja immerhin Junioren-Nationalspieler des DFB, wurde mit den A-Junioren in der Bundesliga/Nordost Meisterschaftsdritter und landete im DFB-Pokal im Halbfinale. Der fünffache Auswahlspieler könnte als nächster Fußballer aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung ins Bundesligateam schaffen.
Nun also will „Pagel“ ihn sehen und testen.
Auch Timo Lange, der Kai von seiner Arbeit mit der Amateurmannschaft gut kennt, ist von Kai Bülow angetan.
„Bülow kam als Jugendspieler schon zum Ende der letzten Saison zu den Amateuren, schaffte die Umstellung ohne Probleme, machte im ersten Pflichtspiel gegen Neustrelitz gleich ein Tor. Kai trainierte schon unter Hansa-Trainer Jörg Berger kurzzeitig bei den Profis mit. Für mich ist er eines der größten Talente des Vereins, kann auch in der Verteidigung in der Viererkette oder im defensiven Mittelfeld aushelfen, hat einen natürlichen Drang zum gegnerischen Tor. Ich verspreche mir von ihm sehr, sehr viel.“
Vater Jochen, der in der Moorklinik Bad Doberan arbeitet und drei Mal die Woche auf Honorarbasis die Physiotherapie der Jugendabteilung als fußballspezifischer Reha-Trainer unterstützt, hatte vor den sportlichen Erfolg bei seinen Söhnen jedoch immer die Schule gesetzt.
Beide bekamen so an der Christophorus-Privatschule ihren Unterricht, beide hatten immer einen Notenschnitt von 1,5. Dort, in einer Schule also, wo Unterricht und Sport gleichberechtigt gefördert werden.
Vater Bülow: „Ich habe die finanziell sicher aufwendige Entscheidung für meine Jungs nicht bereut. Durch meinen Nachbarn Stefan Malorny kam Kai erst vom Bolzplatz zum FSV Bentwisch, nun ist er über 10 Jahre beim FC Hansa.“
Sportlich hat sich dies für den Fußballer Kai Bülow auch ausgezahlt.
2002 machte der Angriffsspieler so gegen eine Leipziger Stadtauswahl sein erstes Spiel mit dem Adler auf der Brust, später folgten Einsätze in der EM-Qualifikation gegen Irland sowie zwei Begegnungen gegen die Ukraine und eines gegen Spanien.
Ein Rohdiamant wie Kai Bülow wird natürlich auch von Spielerberatern gejagt. Drei blitzten bislang ab. Der Vater: „Ich sehe dafür noch keinen Handlungsbedarf. Einer der drei wollte Kai sogar schon wie die Jung-Nationalspieler Thomas Hitzlsberger und Robert Huth nach England auf die Fußball-Insel holen.“
Auch die Bayern-Jugend-Trainer hatten einst unterschwellig schon mal bei Kai angefragt: „Na, fühlst du dich wohl in Rostock…?“
Kai fühlte sich wohl in Rostock. Er war im Nationalteam neben vielen Berlinern in der Juniorenauswahl damals der einzige ostdeutsche Junge, wohnt noch bei seinen Eltern in Schwaan und Mutter Heidrun übernahm lange Jahre mit ihrem Mann Jochen auch den Fahrdienst für das Talent, damit Kai Bülow mehrmals am Tag trainieren konnte.
Das Ziel von Kai ist heute ganz klar abgesteckt: Kai sagt dazu: „Ich will Profi werden…“
Es ist kein Geheimnis: Trainer Frank Pagelsdorf sucht momentan gerade  junge, hungrige Spieler – solche wie Kai Bülow…