Login



Noch kein Mitglied?
Jetzt Mitglied werden »

x

10.07.2009 13:54 Uhr

Kevin Schlitte: Der Konkurrenzkampf stachelt zusätzlich an

Was seinen Werdegang als Fußball-Profis angeht, ist er der Spätstarter unter den Hansa-Neuzugängen. Denn als Nachwuchs-Spieler hat Kevin Schlitte weder bei einem renomierten Verein gespielt, noch eine Sportschule besucht. Und auch im Männer-Bereich dauerte es noch eine Weile, bis der gebürtige Haldenslebener den Durchbruch schaffte. Von Januar 2004 bis Dezember 2005 spielte er beim Oberligisten Germania Halberstadt und weilte auch seinerzeit schon einmal zum Probetraining in Rostock. „Doch damals war der Unterschied zwischen Oberliga und Bundesliga einfach noch zu groß“, merkte auch Kevin Schlitte und entschied sich schließlich, den Weg in den Profi-Bereich in kleinen Schritten zu gehen.

Im Januar 2006 wechselte er als 24jähriger zum Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena und stieg mit den Thüringern sofort in die 2.Bundesliga auf. Weiter ging es im Sommer 2007 zum Zweitligisten SC Freiburg, mit dem er schließlich in der vergangenen Saison sogar in die Bundesliga aufstieg. Natürlich hätte er nichts dagegen, nun auch während seiner dritten Profi-Station einen Aufstieg zu feiern. Doch der mittlerweile 27jährige Mittelfeldspieler will zunächst erst einmal den Ball flach halten: „Es ist noch viel zu früh, davon zu sprechen. Jetzt geht es erst einmal darum, uns im Vergleich zur Vorsaison zu verbessern und die Zuschauer mit gutem und erfolgreichem Fußball zu begeistern. Was dann im Saisonverlauf noch möglich ist, wird man ja sehen.“

Mit den ersten beiden Wochen der Saisonvorbereitung ist er sehr zufrieden: „Es waren zwar zwei harte Trainingswochen, doch alle haben sehr gut mitgezogen und auch die bisherigen Testspiele haben großen Spaß gemacht. Wir haben den Ball permanent laufen lassen, das Zusammenspiel klappte schon sehr gut, auch wenn man die bisherigen Gegner natürlich nicht überbewerten darf.“ Auch der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft ändert an der Spielweise nichts: „Man muss ja nicht alles auf eigene Faust machen, sondern kann den Trainer auch überzeugen, indem man mannschaftsdienlich spielt“, ist Kevin Schlitte überzeugt.

Um den Stammplatz auf der rechten Außenbahn dürfte es zu einem Zweikampf mit Fin Bartels kommen. „Ja, so sieht es wohl aus, denn in den bisherigen Testspielen haben wir beide jeweils für 45 Minuten auf dieser Position gespielt. Fin ist ein sehr guter Fußballer, da wird es sicherlich nicht leicht, sich zu behaupten“, weiß Kevin Schlitte. Doch er sieht auch die positiven Seiten: „Der Konkurrenzkampf stachelt zusätzlich an. Und auch für den Verein ist es natürlich eine tolle Sache, zu wissen, dass er für diese Position zwei gute Spieler zur Verfügung hat.“ Nicht zuletzt am vergangenen Mittwoch beim Testspiel in Waren, als er in der zweiten Halbzeit drei Tore mit Flanken von der rechten Seite vorbereiten konnte, hat der 1,83 m große Neuzugang bewiesen, wie gut er sich bereits in die neue Mannschaft integriert hat.

Auch privat hat sich die junge Familie schon gut im Norden eingelebt. Mit Freundin Jennifer und dem dreieinhalbjährigen Sohn Vincent bewohnt er ein Haus in Niex, ein paar Kilometer außerhalb von Rostock. Doch nicht nur deshalb hat er von der Stadt selbst noch nicht allzu viel gesehen. „Wir haben unser Haus erst einen Tag vor dem Trainingsstart bezogen. Danach hatten wir dann ja erst einen freien Tag und den haben wir im Zoo verbracht. Eine wunderschöne Anlage, dort hat es uns sehr gut gefallen.“

Die Ostsee, die er nun praktisch vor der Haustür hat, konnte er dagegen noch nicht genießen. In der kommenden Woche, wenn die Mannschaft ihr Trainingslager praktisch direkt am Strand aufschlägt, wird er das Meer zwar täglich sehen, doch in Kühlungsborn warten noch einmal anstrengende Tage auf die Hansa-Profis: „Wir haben dort sicherlich eine tolle Kulisse, müssen aber andererseits auch hoffen, dass es nicht zu heiß wird. Im Trainingslager geht es schließlich darum, hart zu arbeiten, um gut in die Saison hineinzufinden. Da werden wir ohnehin ins Schwitzen kommen“, ist sich Kevin Schlitte sicher.