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07.01.2009 16:36 Uhr

Kristian Lisztes: Wenn alles passt, werden wir uns zusammensetzen

Lange Zeit war es sehr ruhig geworden um Kristian Lisztes. Doch seit heute ist der 49fache ungarische Nationalspieler, der 1996 von Ferencvaros Budapest zum VfB Stuttgart gewechselt und insgesamt zehn Jahre in der Bundesliga aktiv war, wieder in Deutschland. Beim F.C. Hansa wird er einige Tage zur Probe mittrainieren.

Nach der Saison 2005/06, in der er bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stand, war Kristian Lisztes, der mit Werder Bremen 2004 Deutscher Meister und Pokalsieger wurde und mit dem VfB Stuttgart nach dem Pokalsieg 1997 ein Jahr später sogar im Europapokalfinale stand, wieder zu Ferencvaros zurückgekehrt. Allerdings wurde sein Heimatverein nach einem Lizenzentzug gerade in die 2.Liga versetzt, während mit dem Rakospalatoi Egyetertes Atletikai Club ein kleiner Vorstadtverein in die 1.Liga aufgestiegen war. Und da Lisztes mit seiner Frau Szilvia in unmittelbarer Nähe des Stadions Laszlo Budai II, wo der REAC vor durchschnittlich 1500 Zuschauern seine Heimspiele austrägt, ein Cafe und Restaurant übernommen hatte, ließ er sich überreden, dort als Amateur weiterhin die Fußballstiefel zu schnüren.

„Ein bisschen Geld habe ich natürlich auch mit dem Fußball noch verdient, den Lebensunterhalt aber in erster Linie mit unserem ‚Külvarosi’ verdient“, erklärt Lisztes, der nach seiner Rückkehr nach Ungarn bislang alle Anfragen aus dem Ausland abgelehnt hatte. „Auch wegen unserer beiden Kinder. Kristian junior ist jetzt dreieinhalb Jahre, Lili inzwischen sieben und gerade zur Schule gekommen. Zuletzt hatte die Familie eindeutig Priorität. Doch als dann Dieter Eilts anrief, habe ich zumindest zugesagt, mir die Sache einmal anzuschauen.“

Heute früh flog der inzwischen 32jährige Mittelfeldspieler dann also von Budapest nach Berlin-Tegel, traf mittags in Rostock ein und bestritt am Nachmittag die erste Trainingseinheit mit den Hanseaten. Unter Dieter Eilts und Mike Barten, die er aus seiner Zeit bei Werder Bremen ebenso als Mitspieler kannte wie Enrico Kern. Wie es in den nächsten Tagen weitergehen soll, darüber hat sich Kristian Lisztes noch keinerlei Gedanken gemacht: „Ich weiß noch nicht einmal, wie lange ich in Rostock bleibe, vielleicht drei oder vier Tage. Und wenn beide Seiten dann der Meinung sind, dass es passt, dann werden wir uns sicherlich zusammensetzen.“ Das ‚Külvarosi’ sollte auf jeden Fall kein Hinderungsgrund sein und auch seine Frau wird ihm keine Steine in den Weg legen. „Das Restaurant würde eine gewisse Zeit auch ohne mich auskommen. Und Szilvia überlässt die Entscheidungen, wenn es um Fußball geht, immer alleine mir.“ Vielleicht kehrt Kristian Lisztes ja doch noch einmal auf die Bühne des deutschen Profifußballs zurück.