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14.03.2011 16:06 Uhr

Meisterelf winkt das Pokal-Finale im Olympiastadion

Das wäre das Sahne-Häubchen auf dem Meistertitel. Im vergangenen Sommer wurden unsere A-Junioren unter Trainer Michael Hartmann Deutscher Meister gegen Bayer Leverkusen (1:0). Nun könnten unsere Jungs diesen Titel unter dem jetzigen Trainer Roland Kroos sogar noch veredeln. Denn als Gastgeber des Halbfinals im DFB-Junioren-Vereinspokal treffen die Hanseaten am 21. April (13.00 Uhr) im Volksstadion auf den SV Werder Bremen und könnten mit einem Sieg singen: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin…“
Schließlich bestreiten Deutschlands A-Junioren ihr Cup-Endspiel als Vorspiel des deutschen Pokalfinals am 21. Mai 2011 im Berliner Olympiastadion zwischen dem FC Schalke 04 und dem MSV Duisburg. Wir sprachen über den aktuellen Leistungsstand der Meisterelf, die gerade gegen Holstein Kiel 2:1 gewann und wieder in der Spitzengruppe der aktuellen Nord-Ost-Bundesliga liegt, mit Trainer Roland Kroos.
 
Herr Kroos, wie realistisch ist denn die Chance, gegen eine Spitzenmannschaft wie Werder Bremen den Traum eines Pokalfinals in Berlin zur Realität werden zu lassen?
 
Kroos: Es gibt in unserer Bundesliga-Staffel vielleicht fünf bzw. sechs Mannschaften, in der kann jeder jeden schlagen. Da entscheidet oft nur die Tagesform. So wird das auch in diesem Pokalspiel sein…
 
Hansa hat das Meisterschafts-Heimspiel 2:1 gewonnen…
 
Kroos: Ja, nach der 1:4-Hinspielniederlage konnten wir uns jetzt in der Rückrunde revanchieren. Das gibt uns die Hoffnung, dass es im Spiel Zweiter gegen Vierter vielleicht passen könnte…
 
Aber Werder ist eine der Top-Mannschaften der Liga…
 
Kroos: Ja, Werder hat seit Jahren eine sehr gute Nachwuchs-Arbeit. Das zeigt sich auch darin, dass man Jahr für Jahr unter den besten drei Teams ist und auch in der jüngsten Vergangenheit schon Meister in der Staffel Nord/Nordost war.
 
Die Konkurrenz ist also stark, aber was können dann unsere Jungs?
 
Kroos: Nach den Feierlichkeiten unseres Meistertitels und einem unheimlichen Verletzungspech zum Saisonbeginn hat die Mannschaft sich nun endlich gefunden. Es herrschen Kontinuität und Stabilität. Wir haben in den letzten Monaten Zeit gefunden, uns zu finden. Das wirkt sich jetzt positiv aus. So haben wir es auf Rang 4 geschafft und mit Wolfsburg, Bremen, dem HSV, Hertha und Hannover haben wir hier in der Staffel ja eine richtig starke Konkurrenz.
 
Wie verlief denn bislang die Leistungskurve der Jungs im Pokal?
 
Kroos: Wir haben gegen Fürth und Mainz zwei Spitzenmannschaften der Süd-Bundesliga jeweils 1:0 geschlagen. Im Viertelfinale haben wir dann beim 1. FC Saarbrücken eine Regionalliga-Spitzenmannschaft, einen potentiellen Bundesliga-Aufsteiger nach einem Rückstand noch mit Kampf und Herz 2:1 bezwungen. So will ich die Truppe dann auch gegen Werder sehen. Vielleicht haben wir uns bis zu diesem Spiel dann schon noch mehr nach oben gearbeitet…
 
Gehen unsere Jungs als Meister und Favorit ins Halbfinale?
 
Kroos: Der Heimvorteil mag ein Pluspunkt sein. Aber der Tabellenzweite Werder in Bestbesetzung, mit den Europameistern der früheren U16, Trings und Thy, ist doch eher Favorit. Spielen die beiden oben in der Bundesliga oder in der  2. Mannschaft in der 3. Liga mit, dann stehen die Chancen 50:50.
 
Mit dem Nachteil, dass Tom Trybull weder beim Halbfinale noch bei einem Finale die eigene Mannschaft unterstützen kann…
 
Kroos: Das ist richtig. Tom sitzt nach einem Feldverweis vier Spiele ab. Er fällt definitiv aus. Aber die Chance auf ein solches Finale sollte bei allen anderen Kräfte freisetzen. Wir wollen es in jedem Fall besser machen als das Team vor vier Jahren. Da schied mein Kollege Gerald Dorbritz im Halbfinale mit einem 0:2 gegen die Löwen aus München aus. Damals beendeten aber auch nur neun Hanseaten das Spiel und Berlin war noch nicht der Austragungsort für das Finale. Das gibt es ja erst seit dem letzten Spieljahr, seit dem die Frauen ihr Finale in Köln austragen.
 
Im Vergleich zur Meistermannschaft von 2010 haben Sie zehn neue Spieler. Wer bestimmt heute das Gesicht dieser Elf?
 
Kroos: Es sind natürlich Jungs, die auch im Fokus ihrer Nationalverbände stehen. Da sind das unsere DFB-Kader Brinkies, Jensen, Trybull, Weilandt, Quaschner, Jordanov oder Grupe sowie  unsere beiden türkischen U19-Nationalspieler Volkan und Haydar Cekirdek. Aber wie gesagt, Trybull wird so oder so fehlen, und ansonsten setze ich generell auf eine geschlossene Mannschaftsleistung!
 
In jedem Fall würde es mit dem Erreichen des Finales eine Familie-Premiere geben?
 
Kroos: Ja, stimmt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass mein Sohn Toni mit dem FC Bayern im DFB-Pokalfinale steht. Das hat Schalke verhindert. Felix ist mit Werder Bremen auch nicht dabei. Also bleibe nur noch ich übrig. Dies wiederum wäre dann schon eine schöne Überraschung.
 
Wie lautet denn überhaupt die zweite Halbfinal-Paarung?
 
Kroos: Dafür haben sich Freiburg aus dem Süden und unser Nord-Spitzenreiter Wolfsburg qualifiziert. Also selbst bei einer Finalteilnahme würde es verdammt schwer werden in Berlin, aber leichter, als noch einmal Meister zu werden…