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21.07.2008 13:56 Uhr

Nachwuchs-Duo will sich für Platz im Bundesliga-Team empfehlen

Für Sebastian Albert und Tobias Jänicke ist der aktuelle Aufenthalt in Grassau noch etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal sind die beiden Mittelfeldspieler, die bislang nur zum Kader der zweiten Mannschaft gehörten und in der Oberliga zum Einsatz kamen, mit dem Profi-Team der Hanseaten in ein Trainingslager gereist. Im Sporthotel Achental teilen sie sich ein Zimmer und wollen die täglich zwei Trainingseinheiten im Chiemgau natürlich dazu nutzen, sich bei Chef-Coach Frank Pagelsdorf für einen Platz im Bundesliga-Team aufzudrängen.

Einen Schritt weiter scheint in dieser Richtung Sebastian Albert, der bis zur D-Jugend beim FC Sachsen und bis zur B-Jugend beim VfB Leipzig spielte, bevor er 2004 nach Rostock wechselte, wo er im vergangenen Frühjahr dann auch seinen ersten Profi-Vertrag (gültig bis 2010) unterzeichnete. "Am letzten Spieltag in Bochum habe ich ja immerhin schon mal auf der Bank gesessen und nun die komplette Saisonvorbereitung mit dem Bundesliga-Kader absolviert. Es wäre sehr schön, wenn demnächst auch der erste Einsatz in einem Pflichtspiel folgen würde", hofft der 21jährige Sachse, dessen Vorfreude auf das Trainingslager in den ersten beiden Juli-Wochen natürlich groß war.

Ganz unverhofft in Grassau landete dagegen Tobias Jänicke, dem nur wenig Zeit zum Kofferpacken blieb: "Am Donnerstag Nachmittag beim Fototermin habe ich erst erfahren, dass ich mitfahren darf. Anschließend hatte ich sogar noch Training und am nächsten Vormittag saß ich schon im Flugzeug. Natürlich war die Freude groß, zumal ich weiß, dass diese Nominierung auch eine Auszeichnung für meine gezeigten Leistungen ist." Und eine logische Konsequenz der Entwicklung des 19jährigen, der 2003 vom FC Neubrandenburg zum F.C. Hansa stieß und dort zuletzt als A-Jugendlicher schon in der zweiten Männermannschaft zum Einsatz kam. Sein Amateur-Vertrag endet zwar 2009, doch der F.C. Hansa hat bereits angedeutet, ihn längerfristig binden zu wollen.

Eine kleine Umstellung bedeutet das Training im Profi-Bereich für die beiden Hansa-Youngster schon: "Die Trainingsinhalte sind zwar ähnlich, aber an die Intensität und die Dauer der Einheiten von manchmal mehr als zwei Stunden muss man sich erst noch gewöhnen", erklärt das Duo unisono. Deshalb waren beide auch nicht böse, dass sie beim 1:0 Testspielsieg am vergangenen Sonnabend in Burghausen nur 45 Minuten zum Einsatz kamen. Zur Pause wurde "Albi" für Tobi" eingewechselt, wobei diese Partie natürlich besonders für den jüngeren der beiden Hansa-Youngster ein besonderes Erlebnis war: "Immerhin mein erster Einsatz im Profi-Team überhaupt, das erste Mal ein Trikot mit meinem Namen auf dem Rücken", strahlte Tobias Jänicke, der in Burghausen mit der Nummer 29 auflief, während ihm in der zweiten Mannschaft bereits die verpflichtende Nummer 10 übertragen wurde. Auch Sebastian Albert ist mit seiner Rückennummer zufrieden. Die 22, die er schon in der Hansa-Reserve trug, ziert nun auch seinen Namen auf dem Profi-Trikot.

Während sich das Nachwuchs-Duo auf dem Fußballplatz noch hinten anstellen muss, gehörte es in einer anderen Disziplin schon zur Spitze. Beim Teamwettbewerb am Sonntag Nachmittag waren Albert und Jänicke Mitglieder im Team der "Hanseaten", das beim Rafting als zweitschnellstes Boot das Ziel erreichte und schließlich sogar Gesamtsieger des Duathlons wurde. Als die acht Radler in ihren mit Schlamm bespritzten T-Shirts den Chiemsee erreichten, wurde für die "Hanseaten" die schnellste Zeit gestoppt. "Ein tolles Erlebnis! Und natürlich nicht nur, weil wir gewonnen haben", waren sich beide Spieler einig.

Wenn am morgigen Dienstag ab 18 Uhr in Grassau das Testspiel gegen Arminia Bielefeld auf dem Programm steht, werden Sebastian Albert und Tobias Jänicke sicherlich noch einmal die Gelegenheit haben, sich in den Vordergrund zu spielen. Wohin der Weg der beiden Nachwuchs-Hoffnungen dann nach dem Ende des Trainingslagers führt, muss natürlich abgewartet werden. Doch selbst, wenn sie zunächst wieder in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen, um Spielpraxis zu sammeln, werden sie natürlich nicht aus dem Blickfeld von Frank Pagelsdorf verschwinden. Immerhin sind nach dem Aufstieg der Hansa-Reserve in die Regionalliga die Anforderungen auch dort gestiegen. Und der Sprung ins Profiteam ist vielleicht wirklich nur noch ein Frage der Zeit.