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20.09.2010 08:22 Uhr

Offenbacher Kickers im eigenen Stadion bislang ohne Punktverlust

Bis vor wenigen Tagen noch galt der Offenbacher FC Kickers als das Nonplusultra der 3. Liga. Als einzige Mannschaft waren die Hessen nach dem siebenten Spieltag ungeschlagen und führten die Tabelle mit 19 Punkten an. Um ein Haar hätte der OFC sogar auf die optimale Punktausbeute verweisen können, denn auch beim einzigen Unentschieden in Ahlen hatte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf schon dreimal geführt! Erst fünf Minuten vor dem Ende der Partie wurde noch der 3:3 Ausgleich kassiert. Diese beiden verlorenen Punkte waren dafür verantwortlich, dass der F.C. Hansa zwischenzeitlich wieder bis auf einen Punkt an den OFC heranrücken konnte und den Rostocker nun am Sonnabend bereits ein Unentschieden reichte, um die Tabellenführung zu übernehmen.

Die Offenbacher sind auf Grund der um drei Treffer schlechteren Tordifferenz nur noch Tabellenzweiter, obwohl sie auch am achten Spieltag ihre spielerische Klasse unter Beweis stellten und beim Auswärtsspiel in Erfurt die bessere Mannschaft waren. Doch bei den Thüringern war ihnen diesmal das Glück nicht hold, denn zu den zahlreichen vergebenen Gelegenheiten zählten auch Pfosten- und Lattenschüsse. Den Erfurtern hingegen wurden zwei Foulelfmeter zugesprochen, die sie zur 2:0 Führung nutzen konnten. Nicolas Feldhahn gelang zwar sechs Minuten vor dem Ende noch der Anschlusstreffer, doch als die Hessen dann alles auf eine Karte setzen mussten, kassierten sie in der Nachspielzeit das 3:1 und so war die erste Niederlage perfekt.

Die vergangene Saison beendeten die Offenbacher auf Rang 7, wobei insgesamt drei Trainer vergeblich versuchten, die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu realisieren. Hans-Jürgen Boysen hatte die Mannschaft an den ersten zwölf Spieltagen zwar auf Rang 2 geführt, verließ den OFC dann aber und übernahm den benachbarten Zweitligisten FSV Frankfurt. Unter seinem Nachfolger Steffen Menze blieben die Offenbacher zunächst in der Erfolgsspur und behaupteten den zweiten Platz auch noch nach Abschluss der ersten Halbserie – punktgleich mit Herbstmeister FC Ingolstadt. Nur ein einziger Zähler aus den folgenden vier Spielen war dann aber zu wenig aus Sicht der OFC-Verantwortlichen und nach dem 23. Spieltag wurde Steffen Menze durch Wolfgang Wolf ersetzt. Der übernahm die Mannschaft auf Rang 4 mit drei Punkten Rückstand zu den Aufstiegsplätzen, konnte das Ruder aber auch nicht mehr herumreißen. Am Saisonende betrug der Rückstand zum Relegationsrang sieben Punkte.

Um einen neuen Anlauf nehmen zu können, wurde in diesem Sommer die halbe Mannschaft ausgetauscht. 17 Abgänge und 15 Neuzugänge bedeuteten die größte Fluktuation unter allen Mannschaften, die auch schon in der vergangenen Saison der 3. Liga angehört hatten. Unter anderem konnte Manager Andreas Möller mit Olivier Occean einen kanadische Nationalstürmer verpflichten, der in den vergangenen viereinhalb Jahren für den norwegischen Erstligisten Lilleström SK immerhin 34 Tore erzielt hatte. Und auch bei den Offenbachern schlug er gleich prächtig ein und steht mit sieben Treffern an der Spitze der Torschützenliste der 3. Liga.

Kein Wunder, dass sich dies auch in den Ergebnissen der Mannschaft widerspiegelte, die nicht nur nach vier Spieltagen mit 12 Punkten die Drittliga-Tabelle vor dem punktgleichen SSV Jahn Regensburg anführte, sondern anschließend auch Erstliga-Absteiger VfL Bochum mit 3:0 aus dem DFB-Pokal warf. Am 5. Spieltag kam es auf dem heimischen Bieberer Berg dann zum Gipfeltreffen mit den Regensburgern, die ebenfalls mit 2:1 bezwungen werden konnten. Bis zur 77. Spielminute hatte es dabei allerdings noch 0:0 gestanden und auch im vergangenen Heimspiel gegen den VfR Aalen wurden die Offenbacher Zuschauer lange auf die Folter gespannt. Erst in den letzten zehn Minuten der Partie gelangen dem OFC die beiden Treffer zum 2:0 Erfolg, mit dem die Tabellenführung zunächst noch einmal verteidigt wurde.

Trotz der 1:3 Niederlage in Erfurt am vergangenen Sonnabend und dem Abrutschen auf Platz 2 kommt es für die Offenbacher am Dienstag nun zum nächsten Gipfeltreffen und erneut genießen sie dabei Heimrecht. Im Duell mit dem F.C. Hansa hoffen die Gastgeber auf einen neuen Zuschauerrekord und sind auf dem Bieberer Berg, wo sie bislang alle fünf Pflichtspiele der laufenden Saison gewinnen konnten, sicherlich auch gegen den punktgleichen Tabellenführer favorisiert.