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21.05.2008 08:13 Uhr

Orestes mit den meisten Spielminuten

Mit dem 40. Auswärtssieg seiner Bundesliga-Geschichte hat sich der F.C. Hansa am vergangenen Sonnabend vorerst aus der höchsten deutschen Spielklasse verabschiedet. Insgesamt dreimal konnte auch in der abgelaufenen Saison in der Fremde gewonnen werden – damit wurde der Durchschnittswert der zwölf Rostocker Erstliga-Jahre praktisch wieder erreicht. Und in einer fiktiven Auswärtstabelle würde der F.C. Hansa auch nicht auf einem Abstiegsplatz rangieren. Mannschaften wie Energie Cottbus oder Arminia Bielefeld, die am Ende die Bundesliga halten konnten, kamen beispielsweise nicht über einen einzigen Auswärtssieg hinaus!

Ausschlaggebend für die Rangfolge in der Abschlusstabelle waren in der abgelaufenen Saison in erster Linie die Erfolge im eigenen Stadion. 15 Mannschaften konnten auf eine positive Heimbilanz verweisen und jene 15 Mannschaften sicherten sich am Ende auch den Klassenerhalt! Die Hanseaten dagegen gestalteten nur fünf Heimspiele siegreich und gingen achtmal vor heimischem Publikum als Verlierer vom Platz. Die 19 Punkte bedeuten die zweitschlechteste Heimbilanz nach dem MSV Duisburg und vor dem 1.FC Nürnberg – und genau in dieser Reihenfolge stieg besagtes Trio auch aus der Bundesliga ab.

Müßig zu sagen, dass am Ende ein Sieg am 30. Spieltag in Cottbus (wo man bis neun Minuten vor dem Ende noch führte) gereicht hätte, weil man damit Nürnberg und Cottbus hinter sich gelassen hätte. Alles nur blanke Theorie! Klar auf der Hand dagegen liegt die geringe Trefferausbeute der Hanseaten, die mit den 17 Toren in der DKB-Arena nicht nur auf die schlechteste Heimbilanz aller Bundesligisten verweisen müssen, sondern mit insgesamt nur 30 Saisontoren (darunter ein Eigentor von HSV-Verteidiger Mathijsen) auch einen Negativrekord seit der Eingliederung in die Bundesliga aufgestellt haben. Die 0,88 Treffer pro Partie bedeuten sogar die zweitschlechteste Ausbeute der Vereingeschichte – nur in der Saison 1969/70 bildeten 22 Tore in 26 Punktspielen einen Wert von 0,85 Toren pro Spiel.

Bester Torschütze der Hanseaten war in der abgelaufenen Saison Enrico Kern, der siebenmal einnetzen konnte. Mit fünf Treffern war der Mann mit der Rückennummer 9 auch erfolgreichster Schütze im Pokalwettbewerb, in dem sich die Hanseaten – ganz im Gegensatz zur Bundesliga – regelrecht in Torlaune präsentierten. Obwohl sie bereits im Achtelfinale beim designierten Bundesliga-Aufsteiger TSG 1899 Hoffenheim mit 1:2 scheiterten, waren sie mit 15 Treffern die torhungrigste Mannschaft des Pokalwettbewerbs! Selbst die beiden Finalisten aus Dortmund und München konnten diese Quote bei mehr als der doppelten Spielzeit nicht überbieten.

Die beiden scheidenden Hansa-Routiniers Stefan Beinlich und Rene Rydlewicz erzielten im Pokalwettbewerb ihre letzten Tore für den F.C. Hansa, steuerten jeweils einen Treffer zum 6:0 Heimsieg über Kickers Offenbach bei. Insgesamt kamen immerhin 21 Akteure im DFB-Pokal zum Einsatz, von denen lediglich fünf in allen drei Begegnungen dabei waren. Mit Torhüter Wächter sowie den Abwehrspielern Stein und Orestes versäumte ein Trio keine der 270 Pokalminuten.

In der Bundesliga wurden 27 Hanseaten aufgeboten, von denen jedoch kein Spieler an allen 34 Spieltagen dabei sein konnte. Je 32 Partien bestritten Orestes und Kern, wobei der Brasilianer mit 2835 gegenüber 2806 Spielminuten knapp die Nase vorn hatte. Mit Wächter, Pearce, Orestes, Lense, Menga, Lukimya, Bartels, Hahnel und Tüting gaben neun Hanseaten und damit genau ein Drittel aller eingesetzten Spieler ihr Debüt in der Lizenzmannschaft des F.C. Hansa.


Hansa-Spielerstatistik in der Bundesliga (Einsätze/Tore):
Enrico Kern (32/7), Orestes Alves Junior (32/3), Tim Sebastian (31), Tobias Rathgeb (30/1), Kai Bülow (29/2), Marc Stein (29/1), Christian Rahn (28/3), Stefan Wächter (28), Dexter Langen (25), Victor Agali (23/1), Zafer Yelen (20), Fin Bartels (19/4), Heath Pearce (19), Sebastian Hähnge (18/4), Regis Dorn (15/1), Amir Shapourzadeh (15), Djordjije Cetkovic (13/1), Addy-Waku Menga (12/1), Gledson da Silva Menezes (10), Stefan Beinlich (9), Assani Lukimya-Mulongoti (7), Diego Morais Pacheco (7), Jörg Hahnel (6), Benjamin Lense (6), Rene Rydlewicz (5), Marcel Schied (2), Simon Tüting (1)

Hansa-Spielerstatistik im DFB-Pokal (Einsätze/Tore):
Kern (3/5), Orestes (3/1), Yelen (3/1), Wächter (3), Stein (3), Rydlewicz (2/2), Beinlich (2/2), Hähnge (2/2), Langen (2/1), Cetkovic (2/1), Sebastian (2), Rathgeb (2), Pearce (2), Agali (2), Dorn (2), Lense (1), Bartels (1), Rahn (1), Bülow (1), Shapourzadeh (1), Menga (1)