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20.09.2006 15:18 Uhr

Premiere im Rosenaustadion

Auch in der laufenden Zweitliga-Saison gibt es für den FC Hansa zwei echte Premieren, denn gegen die beiden Aufsteiger aus der Regionalliga Süd haben die Rostocker bislang noch keine Pflichtspiele bestritten. Während die Reise zum TuS Koblenz am ersten Dezember-Wochenende auf dem Programm steht, haben die Hanseaten das Auswärtsspiel beim FC Augsburg bereits unmittelbar vor der Brust. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr müssen sie im 32.354 Zuschauer fassenden Rosenaustadion Farbe bekennen.

Während sich der FC Augsburg bundesweit vor allem durch Ex-Nationalspieler Helmut Haller einen Namen gemacht hat, kennt man ihn an der Ostsee in erster Linie durch einen Mann, der auch schon im Ostseestadion gearbeitet hat: Armin Veh begann einst seine Fußball-Karriere bei den Lechstädtern und sammelte von 1990 bis 1995 auch erste Erfahrungen als Trainer beim FCA, bevor er über Fürth und Reutlingen in Rostock landete. Als Veh dem FC Hansa dann am 6. Oktober 2003 Adieu gesagt hatte, um eine Woche später wieder bei seinem Heimatverein anzuheuern, sollte dort bereits der Zweitliga-Aufstieg angepeilt werden. Doch als dieser verpasst und im Herbst 2004 ein schlechter Saisonstart hingelegt wurde, musste Armin Veh seinen Trainerstuhl nach nur elf Monaten wieder räumen.

Unter Nachfolger Rainer Hörgl startete der FC Augsburg erfolgreich zur Aufholjagd und scheiterte erst am letzten Spieltag denkbar knapp. Bis vier Minuten vor dem Ende der Partie führte man im rappelvollen Rosenaustadion mit 1:0 gegen Jahn Regensburg und stand schon mit eineinhalb Beinen in der 2.Liga. Doch ein abgefälschter Schuss holte die Augsburger aus allen Träumen und bescherte den Aufstieg den Sportfreunden aus Siegen, die zeitgleich in Darmstadt gewannen. Unbeirrt davon ließen die bayerischen Schwaben aber in der Saison 2005/06 nichts mehr anbrennen und sicherten sich Platz 1 in der Regionalliga Süd mit einem souveränen Vorsprung von zehn Punkten auf den Tabellenzweiten TuS Koblenz. Zum besten Nichtaufstiegsplatz, also zum Dritten SV Wehen, betrug der Vorsprung sogar 19 Zähler! Damit sind die Augsburger, die ihre Profiabteilung inzwischen in eine GmbH & Co KGaA ausgegliedert haben, nach 23 Jahren wieder in die 2.Bundesliga zurückgekehrt.

Tiefpunkt der jüngeren Vereinsgeschichte war zuletzt das Jahr 2000, in dem man keine Lizenz für die Regionalliga erhielt und in die Bayernliga zurückgestuft wurde. Doch davon konnte sich der Verein relativ schnell erholen. Und für die laufende Saison wurden einige erfahrene Akteure neu verpflichtet. Allen voran Ex-Nationalspieler Ingo Hertzsch, der vom 1.FC Kaiserslautern kam und auf die Erfahrung von 227 Erstliga-Spielen verweisen kann. Ebenfalls schon mehr als 100 Spiele in der Eliteklasse absolvierten die Neuzugänge Timo Wenzel (kam auch aus Kaiserslautern) und Lars Müller (vom 1.FC Nürnberg). Im August wurde dann mit dem Zwei-Meter-Mann Roland Benschneider vom 1.FC Köln auch noch ein Abwehrrecke verpflichtet, der einst in Neubrandenburg das Fußball-ABC erlernte.

Der Saisonstart der Augsburger mit zunächst drei torlosen Spielen gegen Köln (0:2), in Paderborn (0:1) und gegen Essen (0:0) war zwar alles andere als erfolgreich, ließ aber auch einen Aufwärtstrend erkennen. Und so gelang am vierten Spieltag in Unterhaching (1:0) nicht nur das erste Tor, sondern auch der erste Saisonsieg. Gewarnt sein sollten die Hanseaten aber auch durch die Tatsache, dass die Augsburger mit nur drei Gegentoren die drittbeste Abwehr der 2.Bundesliga hinter dem FC Hansa (1) und TSV 1860 München (2) stellen! Und, wie gesagt, zwei dieser drei Tore kassierte der Neuling gleich am ersten Spieltag gegen Top-Favorit 1.FC Köln. In den letzten drei Begegnungen musste Torhüter Sven Neuhaus, der im Sommer von der SpVgg Greuther Fürth nach Augsburg wechselte, nur noch einmal hinter sich greifen.