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13.09.2006 10:56 Uhr

„Rote Teufel“ auf dem Weg zurück ins Oberhaus im Soll

Den Saisonstart hatte sich Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern zwar etwas besser vorgestellt, die Verantwortlichen der „Roten Teufel“ sind aber angesichts von sechs Punkten, Tabellenplatz sieben und nur einem Zähler Rückstand auf einen Aufstiegsplatz dennoch ganz ruhig. „Wir sind im Soll“, sagt Trainer Wolfgang Wolf.

Auch im DFB-Pokal erfüllten die Pfälzer ihre Pflichtaufgabe. Im Schongang hat der FCK die 2. Runde erreicht. Durch Tore von Azar Karadas (33.) und Tamas Hajnal (61.) siegte der Favorit vor 5450 Zuschauern beim thüringischen Fünftligisten 1. FC Gera 03 mit 2:0 (1:0).

Aber dieser Auftritt war nicht überzeugend. Deshalb ging Wolf mit seinen Profis vor dem Liga-Gastspiel beim F.C. Hansa hart ins Gericht. „Wir haben in keiner Phase die Einstellung zum Spiel gefunden und vor der Pause vier Großchancen ausgelassen. Wenn es einen positiven Aspekt gibt, dann ist es das Weiterkommen“, bilanzierte der Coach.

Deshalb erhöht Wolf den Druck. Weil er ein großes Ziel hat: Er will die Lauterer in die Bundesliga zurückführen. „Wir kommen wieder, da bin ich mir sicher“, hatte Wolf vor dem Saisonstart angekündigt.

Damit das Ziel erreicht wird, hatte Wolf nach dem zweiten Abstieg des FCK innerhalb von zehn Jahren einen „radikalen Schnitt“ gefordert - und auch umgesetzt. 16 Spieler haben Lautern verlassen, 15 neue Spieler wurden verpflichtet. Insgesamt steht Wolf nur ein Etat von 9 Millionen Euro zur Verfügung. Im Vergleich dazu: Der 1. FC Köln, wie der FCK aus der Bundesliga abgestiegen, hat ein Budget von 34 Millionen Euro.

Trotz des finanziellen Nachteils jammert Wolf nicht. Er ist es aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg gewohnt, aus einer jungen und hungrigen Mannschaft einen Aufstiegskandidaten zu formen. „Ich brauche eine junge, dynamische Mannschaft mit Charakter“, sagte er. Und die hat der frühere FCK-Profi. Dabei setzt er auch auf Youngster wie Stürmer Daniel Halfar (18), Mittelfeldmann Axel Bellinghausen (23), Abwehrspieler Fabian Schönheim (19), die bereits in der vergangenen Serie in der Bundesliga regelmäßig zum Einsatz kamen. Auch U21-Nationaltorhüter Florian Fromlowitz (20), hat als Vertreter der erfahrenen Österreichers Jürgen Macho schon Erstliga-Erfahrung gesammelt.

Wolf verfügt aber auch über ein Team, das daheim auf dem Betzenberg bislang eine Macht ist. Zwei Spiele, sechs Punkte – beide Heimspiele zu Null gewonnen. Mit dem 2:0 über Paderborn am vergangenen Zweitliga-Spieltag hat das neu formierte Team nach der Pleite in Karlsruhe zudem Charakter gezeigt. „Das war ein ganz wichtiger Sieg vor der Pause“, meinte Wolf.

Viel umjubelter Torschütze gegen Paderborn war der gleich zweimal erfolgreiche Noureddine Daham. Er widmete seine ersten beiden Pflichtspiel-Treffer im FCK-Trikot den Zuschauern: „Ich habe mich sehr über meine Treffer gefreut, vor allem für die Mannschaft, die Fans und den ganzen Verein. Wenn die Fans froh sind, bin auch ich glücklich. Ich hoffe, auch im nächsten Spiel wieder zu treffen.“

Durch die nachträgliche Verpflichtung von Karadas sieht Wolf jetzt auch seine Offensiv-Abteilung für den Aufstiegskampf gerüstet: „Jetzt habe wir vorne mit Karadas und Nicolas Pavlovich die Anspielstationen, die wir für unser Spiel brauchen. Jetzt kann ich im Sturm variieren, wie ich mir das vorstelle.“