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03.02.2009 16:13 Uhr

Sebastian Svärd: Das kriegen wir wieder hin

Seinen Einstand in Rostock hatte sich natürlich auch Sebastian Svärd etwas anders vorgestellt. Dem Pokal-Aus in Wolfsburg folgte zum Rückrundenauftakt der 2.Bundesliga die Heimniederlage gegen den MSV Duisburg. Im folgenden Interview gibt sich der 26jährige Mittelfeldspieler jedoch optimistisch, dass die Mannschaft relativ schnell wieder die Kurve nach oben bekommen wird.

Hast Du eine Erklärung für die beiden Auftakt-Niederlagen?
So ist Fußball. Natürlich hatte auch ich gehofft, dass wir besser aus den Startlöchern kommen. Und in Wolfsburg haben wir ja auch wirklich lange gut mitgespielt, so dass wir recht optimistisch in das Spiel gegen Duisburg gegangen sind. Doch das war dann wirklich enttäuschend.

Woran kann es liegen, wenn man innerhalb weniger Tage zwei solch unterschiedliche Leistungen abruft?
Schwer zu sagen. Vielleicht lag es auch daran, dass wir in Wolfsburg nichts zu verlieren hatten, dort völlig befreit aufspielen konnten. Gegen Duisburg ging es dann um sehr viel, da waren wir einfach zu verkrampft.

Am Tag nach dem Spiel gab es noch eine Videoauswertung. Zu welcher Erkenntnis seid ihr dabei gekommen?
Neben der mentalen Stärke hat es uns vor allem an der Laufbereitschaft und der nötigen Aggressivität gemangelt. In dieser Hinsicht müssen wir uns unbedingt verbessern.

Und wie beurteilst Du deine eigene Leistung?
Da gab es sicherlich Parallelen zur gesamten Mannschaft. In Wolfsburg war ich zufrieden, gegen Duisburg natürlich nicht. Dort kam natürlich noch hinzu, dass auch Martin einen schwarzen Tag erwischt hatte.

Dein Spiel orientiert sich also sehr an das von Martin Retov?
Nicht unbedingt. Und das hat auch nichts damit zu tun, dass wir uns schon seit unserer gemeinsamen Zeit in Bröndby gut kennen. Aber wir spielen nun einmal gemeinsam im defensiven Mittelfeld. Insgesamt kann ich allerdings sagen, dass ich mich schon recht gut in die Mannschaft integrieren konnte.

Gab es keinerlei Probleme?
Innerhalb der Mannschaft überhaupt nicht, ich bin sehr gut aufgenommen worden. Etwas schwierig war für mich nur, mich wieder an den Spielrhythmus zu gewöhnen. Und damit auch zu alter Form zurückzufinden, nachdem ich ja zuletzt lange nicht gespielt hatte.

Und bist Du auch in Rostock schon ein bisschen heimisch geworden?
Bis jetzt habe ich mich in erster Linie auf das Sportliche konzentriert. Nach dem Training habe ich noch nicht so viel unternommen. Ich bin ja auch alleine hier. Hin und wieder gehe ich mal mit Martin einen Kaffee trinken, wir wohnen ja mitten in der Stadt.

Du bist also eher ein Stadtmensch?
Nein, nicht unbedingt. Ich wohne sogar gern lieber etwas außerhalb. Aber dort war es schwierig, kurzfristig etwas Möbliertes zu finden. Und ich weiß ja noch nicht, wie lange ich in Rostock bleibe, bin ja erst einmal nur für ein halbes Jahr ausgeliehen. Positiv ist natürlich, dass ich jetzt gleich um die Ecke von Martin wohne.

Sprecht ihr dänisch miteinander? Oder doch deutsch, um die Sprache noch besser zu erlernen?
Im Normalfall schon dänisch. Aber wenn wir zum Beispiel im Cafe sitzen, dann machen wir es so, dass ich Martin helfe, die Bestellung auf Deutsch zu übernehmen. Er ist ja erst ein halbes Jahr hier, ich bin schon zwei Jahre länger in Deutschland. In dieser Beziehung kann er also noch etwas von mir lernen.

Wirst Du die Nähe zu Dänemark jetzt auch dazu nutzen, öfter als früher die Familie zu besuchen?
Ich denke schon, es ist ja nicht mehr so weit. Einmal bin ich jetzt schon dort gewesen und habe meine Mutter besucht. Wenn wir im normalen Punktspielrhythmus dann wieder freie Tage haben, werde ich das sicherlich noch öfter machen.

Jetzt steht am kommenden Freitag allerdings erst einmal das Auswärtsspiel in Aachen an. Mit welchen Erwartungen fahrt ihr zum Tivoli?
Ich hoffe, wir werden uns dort wieder von unserer besseren Seite zeigen. Es ist jetzt aber schwer zu sagen, wir wollen dort unentschieden spielen oder so. Ein Punkt in Aachen wäre sicherlich schon ein Erfolg, aber drei wären natürlich besser.

Wie müsst ihr dort auftreten, um nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren?
In erster Linie müssen wir uns dort wieder als echte Mannschaft präsentieren. Fußballerische Qualitäten alleine reichen da nicht. In der zweiten Liga ist natürlich auch die Kampfkraft gefragt.

Hat die Mannschaft das Zeug dazu, den Tabellenkeller zu verlassen?
Oh ja, da bin ich ganz optimistisch. Das Potential ist vorhanden, aber wir haben natürlich auch viele junge Spieler im Kader, denen noch die Erfahrung fehlt. Da bin auch ich mit meiner internationalen Erfahrung gefordert, zu helfen. Und das werde ich natürlich auch tun. Gemeinsam, da bin ich mir ganz sicher, kriegen wir das schon wieder hin!