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03.12.2007 19:02 Uhr

Stellungnahme der Fanszene Rostock e.V.

Hallo Hansafans!

 

Eigentlich besteht das Leben eines Fans des F.C. Hansa Rostock aus dem Mitfiebern bei den Spielen, Anfeuern der Mannschaft und auch aus einer gewissen Leidensbereitschaft. In den letzten Wochen geschah aus fantechnischer Sicht einiges rund um unseren Verein. Ein sozialpädagogisches Fanprojekt wurde ins Leben gerufen, es gab tiefgründige und besonders ehrliche Gespräche zwischen Verein und Fans und was viel wichtiger war, ist, dass während des Cottbus-Spiels ganz klar von allen anwesenden Fans im Stadion ein Zeichen nach außen ging, dass man als Fans, egal auf welcher Tribüne, gemeinsam an einem Strang zieht. Die fantastische Stimmung wurde trotz des letztendlich unglücklichen Spielergebnisses auch beim Hannover-Spiel gehalten.

 

Nun verstarb im Vorfeld des Spiels der allseits beliebte Aufsichtsrats-Vize Wolfgang Holz. Aus diesem Grund wurde kurz vor Anpfiff des Spiels eine Trauerminute abgehalten, diese wurde im Blockbereich 27/27a durch eine herzergreifende Choreographie untermauert. Wolfgang war nicht nur ein Offizieller, der die Interessen des Vereins auf gehobener Ebene vertrat. Nein, er war auch ein Freund und ein wahrer Fan, der die Nähe zu vielen Hansafans oder Fanclubs suchte. So hatte sich auch ein wahrlich freundschaftliches Verhältnis mit einigen Fans des Blockbereiches 27/27a über Jahre, teilweise über Jahrzehnte aufgebaut. Auch aus diesem Grund sollte man diese Choreographie nicht als Showeinlage, sondern als Herzensangelegenheit betrachten.

 

In den nachfolgenden 90 Minute erlebte man ein eher schlechteres Spiel unserer Elf, welches fünf Minuten vor Schluss von den Gästen durch drei Tore bestraft wurde. Doch viele Fans von der Südtribüne blieben im Stadion und sangen weiter, sie (wir) wollten zeigen, dass man zu diesem Verein auch nach einer 0:3-Niederlage steht. Bis eine Stunde nach Spielende sangen teilweise bis zu 1000 Fans im leeren Stadion ihre Lieder. In der Bild-Ausgabe vom 03.12.2007 müssen wir dann lesen, dass die Fans sozusagen das "letzte Fell" von Herrn Holz forderten, indem sie "Freibier für Alle" sangen. Bezogen wird sich dabei auf einen für uns bislang unbekannten norddeutschen Brauch, dass man nach dem Tod einer Person auf dessen Kosten sein "letztes Fell" (Geld) vertrinkt.

 

Um es noch einmal klar und deutlich zu sagen, die knapp 1000 Hansfans sind weder aus diesem Grund noch aus irgendwelchen anderen spekulativen Gründen im Stadion geblieben. Man wollte wie erwähnt lediglich ein spontanes Ausrufezeichen setzen, dass man das Motto "Alles für den FCH", egal in welcher sportlichen Lage, umsetzt. Darüber, was dann daraus gemacht wurde, sind wir total erschüttert und enttäuscht.

 

Fanszene Rostock e.V.