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14.09.2009 17:04 Uhr

Stellungnahme des F.C. Hansa Rostock zur Fan-Demonstration

Vor dem Heimspiel des Fußball-Zweitligisten F.C. Hansa Rostock am vergangenen Sonnabend gegen die TuS Koblenz (2:1) nahmen von den 11.500 Zuschauern mehrere hundert Besucher an einer Fan-Demonstration unter dem Motto „Für den Erhalt von Tradition & Fankultur“ teil. Dazu aufgerufen hatten die Fanszene Rostock e.V./Suptras. Der F.C. Hansa Rostock möchte an dieser Stelle zu den Hauptanliegen Stellung nehmen.

Vornweg: Protest und freie Meinungsäußerung gehören zu einer Demokratie. Für den F.C. Hansa  Rostock ist diese Demonstration gelebte Demokratie. Der F.C. Hansa Rostock begrüßt ausdrücklich, dass die Demonstration wie erwartet friedlich verlief. Das zeigt uns wieder einmal, dass der größte Teil unserer Fans friedfertig ist.

Jeder Fan soll seine Fankultur leben, wie er mag. Mit einer Einschränkung:  Es muss friedlich bleiben und sich im gesetzlichen Rahmen bewegen. Denn auch das gehört zum demokratischen Verständnis.

Zur Kritik an Veranstaltungsleiter Rainer Friedrich und dem Sicherheitsbeauftragten Jörg Hübner

Die immer wieder kolportierte Meinung, Herr Hübner würde über den Ordnereinsatz bestimmen und sei in einer Person Auftraggeber und Auftragnehmer des Sicherheitsdienstes, ist falsch. Richtig ist, dass dies in den Aufgabenbereich von Herrn Friedrich fällt. Herr Friedrich entscheidet als Veranstaltungsleiter, wie viele Ordner eingesetzt werden, nicht Herr Hübner. Demnach ist auch falsch, dass Herr Hübner entscheiden kann, wie viel Geld er verdient. Es ist auch nicht richtig, dass Herr Hübner mit seiner Firma ABS alle Ordner im Verein stellt. Richtig ist vielmehr, dass Herr Hübner nur ca. 50 Prozent aller Ordner bei Heimspielen des F.C. Hansa Rostock stellt. Die weiteren 50 Prozent sind vereinseigene Ordner.

Zur Kritik an den Stadionverboten

Der F.C. Hansa Rostock ist sich der Problematik der Stadionverbote sehr wohl bewusst. Der Verein geht mit diesem Thema sehr sensibel und verantwortungsbewusst in seinem Hoheitsgebiet – dem eigenen Stadion – um. Die nach Auswärtsspielen in Wiesbaden, Osnabrück und Bielefeld verhängten Stadionverbote sind nicht durch den F.C. Hansa Rostock ausgesprochen worden. Sie wurden durch die gastgebenden Vereine beziehungsweise durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB)  ausgesprochen. Das bisher letzte durch den F.C. Hansa Rostock ausgesprochene Stadionverbot gegen einen Rostocker stammte vom 14. April diesen Jahres, das mit dem Erlass jedoch sofort wieder aufgehoben wurde, um dem Präventionsgedanken Rechnung zu tragen. Grundsätzlich: Es sollte kein unberechtigtes bzw. willkürliches Stadionverbot ausgesprochen werden. Der F.C. Hansa Rostock hält sich an diese Maxime.

Keine Kommunikation mit dem Verein

Allein im vergangenen halben Jahr hat es mehrere Gespräche gegeben. Vorstandsmitglieder, Mitglieder des Aufsichtsrates sowie unser Cheftrainer waren vor Ort und haben mit Mitgliedern der Fanszene gesprochen. Vor dem Pokalspiel gegen Osnabrück gab es zwei Gesprächsrunden und auch nach dem Auswärtsspiel bei Union Berlin gab es Gespräche. Das zeigt, dass wir offensiv mit der Fanszene kommunizieren.  Dass der F.C. Hansa Rostock nicht alle Wünsche und Vorstellungen der Fanszene umsetzen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dabei ist jedoch auch zu beachten: Auch innerhalb der Fangemeinde gibt es unterschiedliche Interessen zwischen Ultra-Bewegung und beispielsweise Anhängern, die mit ihrem Kind zum Fußball gehen. Ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen, ist schwer. Sich aber nur auf eine Sicht zu fokussieren, wäre falsch.

Es muss uns endlich wieder gelingen, nicht ständig die unterschiedlichen Ansichten hervorzukehren, sondern uns auf die Gemeinsamkeiten zu verständigen und diese in den Mittelpunkt zu rücken.