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02.05.2007 10:22 Uhr

Story Koblenz: Rapolder verleiht Koblenz neuen Schwung

Rechtzeitig zum dramatischen Saison-Endspurt ist bei der TuS Koblenz der „Geist von Bad Bertrich“ geboren worden. In dem beschaulichen Eifel-Kurort bereitete sich der Aufsteiger mehrere Tage auf das so wichtige Heimspiel gegen 1860 München vor. Mit Erfolg: Koblenz landete am vergangenen Wochenende einen 2:1-Sieg. Gleichzeitig bescherte die TuS ihrem neuen Trainer Uwe Rapolder einen erfolgreichen Einstand beim abstiegsbedrohten Zweitligisten.

 

Die Mannschaft des Nachfolgers von Milan Sasic, die zuvor sechs Spiele in Folge nicht gewonnen hatte, verschaffte sich durch den Erfolg etwas Luft im Abstiegskampf. Mit 35 Punkten ist Koblenz nun Tabellenzwölfter mit einem ganz dünnen Polster zu den Abstiegsplätzen.

 

Für die Führung der Gäste hatte zunächst Berkant Göktan in der 29. Minute mit seinem siebten Tor im achten Spiel gesorgt. Rüdiger Ziehl glich mit einem fulminanten Distanzschuss jedoch schnell für die Koblenzer aus (33.). TuS-Kapitän Anel Dzaka drehte die Partie schließlich in der 66. Minute per Freistoß aus 25 Metern. „Wir haben Moral gezeigt, Kompliment an das Team und die Zuschauer“, sagte Rapolder nach der Partie.

In Koblenz hoffen die Fans wieder, dank der Verpflichtung von Rapolder. Als der ehemalige Trainer der Bundesligisten Arminia Bielefeld und 1. FC Köln am 25. April vorgestellt wurde, ist für Koblenzer Verhältnisse sogar echte Euphorie ausgebrochen. Rund 100 Neugierige tummelten sich bei seiner ersten Trainingsarbeit rund um das Stadion Oberwerth. „Das Potenzial in der Mannschaft ist vorhanden, um in der Liga zu bleiben“, sagt Rapolder nach seiner ersten Einschätzung.

 

Der neue Coach hat drei Dinge festgemacht, um im Abstiegskampf zu bestehen. „Das eine ist die Organisation auf dem Platz, da versuche ich, ein paar Dinge zu verändern“, sagt der 48-Jährige. Der zweite wesentliche Punkt sei „die Motivation und die Leidenschaft“. Und der dritte? Rapolder: „Was die individuelle Qualität angeht, kann man vielleicht den einen oder anderen Spieler wieder ins Boot kriegen, der vorher etwas blockiert hatte. Ein Trainerwechsel ist ja immer unangenehm, er kann aber auch Kräfte freisetzen.“

Bislang hat der Wechsel tatsächlich bei den Spielern Kräfte freigesetzt. Für den Auftritt im Ostseestadion erwartet der Coach eine weitere Steigerung: „Wir müssen spielerisch noch zulegen, das Spiel ohne Ball war in Ordnung.“

 

In Koblenz sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass mit Rapolder die Klasse gehalten wird. Und wenn nicht, soll der erfahrene Trainer, der einen Vertrag bis 2009 erhielt, Koblenz schon im nächsten Jahr wieder in die 2. Liga führen. Rapolder kann sich ein Jahr Regionalliga sogar vorstellen. Aber unter bestimmten Bedingungen: „Ich habe gesagt, dass es für mich auch denkbar ist, in der Regionalliga zu arbeiten. Dann muss aber ein Konzept her, ähnlich wie es zum Beispiel in Hoffenheim praktiziert wird“, sagt der Trainer. Er meint, dass „die Strukturen im Verein stimmen müssen, auch die Infrastruktur“.

 

Doch das ist Zukunftsmusik für ihn. Denn Rapolder will seinen Auftrag erledigen. Und der heißt: Klassenerhalt. Die Voraussetzungen dafür hat er mit dem Sieg gegen 1860 München geschaffen.