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18.03.2008 15:18 Uhr

„Torjäger“ Simon Tüting: Nun neun Treffer für Hansa II

Fußball-Oberligist F.C. Hansa Rostock II meldete sich am Sonntag mit einem 2:1 beim BFC Preußen Berlin im Kampf um die Regionalliga-Aufstiegsplätze zurück und arbeitete sich auf Rang vier vor, während die Konkurrenten Türkiyemspor und BFC Dynamo (1:1 im direkten Vergleich) sowie Greifswald (1:1 gegen Lichterfelde) jeweils nur Unentschieden spielten. Der Torschütze zum Sieg der Hanseaten: Simon Tüting!

Erst Fin Bartels, dann Assani Lukimya-Mulongoti, nun bald Simon Tüting?

                                                            

Cheftrainer Frank Pagelsdorf integriert seine Perspektivspieler sehr behutsam in sein Team. Während Bartels und Lukimya-Mulongoti schon zum Gesamtbild der Profi-Elf gehören, war Simon Tüting aus Osnabrück bisher noch nicht einmal im Kader des Bundesligateams. Aber der Youngster spielte seit Saisonbeginn im defensiven und offensiven Mittelfeld eine gute Rolle in der 4. Liga. Unter Amateur-Trainer Thomas Finck avancierte er dort  in 16 Spielen mit nun mehr neun Treffern (wie Marcel Schied/jetzt Jena) zum besten Torschützen der Mannschaft. Nach acht Monaten Anlauf scheint der 21-Jährige nun einen Qualitätssprung gemacht zu haben und ist ebenfalls kurz vor dem Eintritt ins Profiteam. Wir unterhielten uns mit Simon Tüting über seine Entwicklung in Rostock.

 

Simon, am Montag ist fast immer trainingsfrei, aber man sieht Sie trotzdem fast jede Woche in den Katakomben der der DKB-Arena im Kraftraum? 

Simon Tüting: Ich wohne nah am Stadion und ich will mich als junger Spieler jeden Tag verbessern. Ich bin der Meinung, diese Gelegenheiten muss ich nutzen. Es ist mein Bestreben, mich Tag für Tag weiter zu entwickeln, um mein Ziel, Profi zu werden, zu erreichen. Ich weiß, dafür muss ich viel tun.

 

Sie sind mit dem VfL Osnabrück im letzten Sommer in die 2. Liga aufgestiegen und sind momentan „nur“ in der 4. Liga aktiv. Ein Rückschritt? 

Simon Tüting: Optisch sieht das so aus. Praktisch habe ich genau die richtige Entscheidung getroffen. Als junger Spieler habe ich mich für den schwereren Weg entscheiden. Klar hätte ich gerne auch 2. Liga gespielt. Aber ich lerne hier in Rostock viel. Schon im Training wird hier schneller und härter gespielt, alles ist einen Tick anspruchsvoller. Die Intensität des Spiels ist schon im Training bedeutend höher. Auch in der 4. Liga sind die Spiele im Vergleich zur Oberliga Nord härter. Da geht es richtig zur Sache.

 

Macht Ihnen die Entwicklung von Assani und Fin Mut? 

Simon Tüting: Ganz klar ja! Man sieht doch, der Trainer schaut genau zu und belohnt Leistung mit Einsätzen. Das gilt für Fin, Assani, für Zafer Yelen. Ich hoffe, dass ich auch bald meine Chance bekomme. Ich bin jedenfalls gut drauf und habe das Gefühl, dass ich nach acht Monaten nahe an der Mannschaft dran bin.

 

Redet der Trainer mit jungen Spielern wie Ihnen? 

Simon Tüting: Ja. So hat er mir klar gemacht, dass ich mich im Zweikampf und in Sachen Aggressivität verbessern muss. Auch meinen Oberkörpereinsatz musste ich verbessern. Da arbeite ich jetzt noch weiter dran – auch im Kraftraum. Ich fühle mich da auch auf einem guten Weg. Deshalb bin ich schon früh im Stadion und gehe spät. Wir haben hier Bedingungen, die es kaum woanders gibt. Hier gibt es eine optimale Physiotherapie, Krafträume, Wellness, usw. Wir haben hier als Spieler in den Katakomben wirklich alles zur Verfügung, man muss es nur nutzen. Das muss man einfach als junger Spieler tun. Dafür bin ich ja hierher gekommen.

 

Man hört, Sie nehmen ja die Mentaltrainer in Anspruch? 

Simon Tüting: Ja. Auch das sehe ich als eine Möglichkeit, um mich zu verbessern. Warum soll ich denn so ein Angebot nicht nutzen, wenn  es der Verein anbietet. Die Meinung von Außenstehenden ist mir auch wichtig. Man kann sich freiquatschen, lernt, nicht bei der ersten Schwierigkeit den Kopf in den Sand zu stecken.

 

Welche Rolle spielt für Sie der Einsatz in der 4. Liga? 

Simon Tüting: Es ist unser Auftrag, mit der zweiten Mannschaft unbedingt in die neue 4. Liga zu kommen. Das ist für die Entwicklung junger Spieler ganz wichtig. Ich sehe uns auch da auf einem guten Weg. Wir haben eine junge ehrgeizige Mannschaft, die sich gegen Hertha, Türkiyemspor, Greifswald und den BFC durchsetzen wird. Die Jungs haben das Talent und die Qualität dazu. Aber es wird nicht leicht, denn die meisten Mannschaften stehen gegen uns ganz tief hinten drin. Jeder Kontrahent will uns in Liga 4 ein Bein stellen. Aber wir müssen unbeirrt unsere Punkte sammeln.

 

Mit wem sind Sie im Profikader zusammen? 

Simon Tüting: Natürlich mit jungen Spielern wie Fin, Assani und Zafer.

 

Man sieht Sie aber auch häufig im Gespräch mit Stefan Wächter? 

Simon Tüting: Das ist richtig. Stefan und ich, wir haben viele gemeinsame Interessen. Aber vor allem ist mir die Meinung von Stefan als älterem Spieler wichtig. Er hat seine Erfahrungen als Profi sechs Jahre in Hamburg gemacht. Er kennt das Geschäft. Er und auch „Paule“ Beinlich sind zwei Jungs, die jüngeren Spielern viel an Erfahrung weitergeben können. Auch dies möchte ich für meine Entwicklung nutzen. Wobei ich klar sage: Ich möchte nicht von ihnen gelobt werden. Sie sollen mir sagen, wo meine Schwächen sind und sie sollen mir helfen, diese abzustellen. Das tun sie und dafür bin ich sehr dankbar. Ich fühle mich so momentan auf einem guten Weg.

 

Na dann viel Glück.