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27.03.2013 14:36 Uhr

Vorbericht: VfL Osnabrück büßte zuletzt wertvollen Boden ein

Während der Winterpause der aktuellen Saison hatte es noch danach ausgesehen, also wäre der VfL Osnabrück auf dem besten Wege, in den Profi-Fußball zurückzukehren. Die Niedersachsen, die seit der Jahrtausendwende viermal in die 2. Bundesliga aufgestiegen und ebenso oft wieder abgestiegen sind, führten die Tabelle der 3. Liga an, hatten nach 22 Spieltagen vier Punkte mehr auf dem Konto als die Verfolger aus Karlsruhe und Münster sowie bereits acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten aus Bielefeld.

Auch die beiden unglücklichen Niederlagen zu Beginn des neuen Jahres – im Spitzenspiel gegen Karlsruhe (2:3) blieb man ebenso erfolglos wie in Erfurt (1:2) – warfen die Osnabrücker noch nicht aus der Bahn, denn mit drei Siegen in Serie holte man sich die Tabellenführung zurück und hatte Ende Februar wieder vier Punkte Vorsprung auf Rang 3 beziehungsweise sechs Zähler auf Rang 4.

Zuletzt allerdings sind die Osnabrücker dreimal in Folge sieglos geblieben und haben erheblich an Boden eingebüßt. Mit dem 1:3 in Münster war es erneut eine Niederlage gegen einen direkten Aufstiegskonkurrenten, die den VfL zurückwarf. Danach reichte es zu Hause nur zu einem 2:2 gegen den Chemnitzer FC, bevor es zuletzt sogar eine 0:1-Niederlage bei Abstiegskandidat Darmstadt 98 gab.

Nach nur einem Punkt aus den vergangenen drei Meisterschaftsspielen fiel man von Rang 1 auf Rang 4 zurück, darf sich aber weiterhin berechtigte Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz machen. Das Quintett, dass an den verbleibenden acht Spieltagen die maximal drei Aufsteiger unter sich ausmacht, ist nur vier Punkte voneinander getrennt.

Neues Selbstvertrauen haben sich die Osnabrücker am vergangenen Sonnabend im Niedersachsen-Pokal geholt. Im Viertelfinalspiel beim Regionalligisten TSV Havelse lag der VfL eine Viertelstunde vor dem Ende mit 0:2 im Rückstand, glich allerdings noch aus und gewann das Elfmeterschießen mit 4:3. Das 2:2 kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Simon Zoller erzielt, der mit elf Treffern auch bester Torschütze der Osnabrücker ist. Fast ebenso gefährlich präsentiert sich aber auch Sturmkollege Gaetano Manno, dem bislang acht Saisontreffer gelangen. Der einzige Osnabrücker, der bislang alle 30 Saisonspiele absolvierte, ist Abwehrspieler David Pisot.

Eine ungewollte Rotation gab es zuletzt auf der Torhüterposition. Ex-Hanseat Marcus Rickert, der in der Winterpause von Rot-Weiß Erfurt verpflichtet wurde, um den an der Hand operierten Stammkeeper Manuel Riemann zu ersetzen, sah bei seiner Premiere im VfL-Trikot schon nach 25 Minuten die Rote Karte. So musste ausgerechnet im wegweisenden Spiel gegen den unmittelbaren Verfolger KSC der dritte Keeper Nils Zumbeel zwischen die Pfosten. Inzwischen ist Manuel Riemann zwar wieder fit, kann am kommenden Sonnabend gegen den F.C. Hansa allerdings erneut nicht zwischen den Pfosten stehen. Im Heimspiel gegen den Chemnitzer FC sah der VfL-Keeper bereits nach 23 Minuten Rot und wurde für zwei weitere Begegnungen gesperrt. Damit dürfte Marcus Rickert im Duell mit seinem Ex-Verein das Osnabrücker Gehäuse hüten.

Zudem muss Stürmer Adriano Grimaldi wegen seiner fünften Gelben Karte pausieren, was allerdings dadurch kompensiert wird, dass mit Simon Zoller der treffsicherste VfL-Akteur nach abgesessener Gelb-Sperre in die Mannschaft zurückkehrt. Auch Mittelfeldspieler Timo Staffeldt, der bis zu seiner jüngsten Gelb-Sperre kein Spiel verpasst hatte, steht VfL-Coach „Pele“ Wollitz wieder zur Verfügung. Damit kann der Osnabrücker Trainer gegen den F.C. Hansa eine deutlich stärkere Formation auf den Rasen schicken als zuletzt bei der 0:1-Niederlage in Darmstadt.

Zudem bauen die Osnabrücker auf ihre Heimstärke, auch wenn sie aus den vergangenen fünf Begegnungen im eigenen Stadion lediglich zehn Punkte geholt haben. Einen Heimsieg verpassten sie allerdings nur, wenn sie – wie beim 2:3 gegen den KSC und beim 2:2 gegen Chemnitz – jeweils mehr als eine Stunde in Unterzahl spielen mussten.