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16.12.2011 15:53 Uhr

Wolfgang Wolf: 'Entscheidend ist die Einstellung der Mannschaft'

Zwei Tage vor dem „Geisterspiel“ gegen Dynamo Dresden ist weiterhin unklar, ob Trainer Wolfgang Wolf mehr als die vier feststehenden Ausfälle ersetzen muss. Bei den vier weiteren Spielern, die zuletzt auszufallen drohten, sieht die Situation aktuell recht unterschiedlich aus.
Michael Blum steigt am Freitag wieder ins Mannschaftstraining ein. „Vielleicht sieht er heute noch nicht alles“, spielt der Hansa-Coach auf das geschwollene Auge des Mittelfeldspielers an, doch am Sonntag wird er spielen können.“ Zudem hofft Wolfgang Wolf, dass auch Innenverteidiger Matthias Holst gegen Dynamo Dresden mitwirken kann: „Es wäre sehr wichtig, wenn er spielen könnte, auch verbal. Allerdings gibt es bei ihm weiterhin ein Fragezeichen. Er wird heute nur ein leichtes Lauftraining bestreiten und  ich hoffe, dass er trotz des Blutergusses im Knie am Sonntag zur Verfügung steht.“

Erstmals nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder im 18er-Kader steht voraussichtlich der Ex-Dresdner Dexter Langen, der im Sommer 2006 von Dynamo an die Küste wechselte. „Ich habe mit ihm gesprochen, er wird diesmal auf der Bank Platz nehmen. Für 45 Minuten dürfte es bei ihm schon reichen“, erklärt Wolfgang Wolf und hat damit eine Alternative für die Rechtsverteidigerposition. Immerhin sieht es danach aus, als ob er auf Peter Schyrba diesmal nicht bauen kann: „So eine Magen-Darm-Geschichte, wenn auch noch Fieber dabei ist, muss man ernst nehmen. Ich gehe davon aus, dass Peter nicht spielen kann.“
Zur taktischen Ausrichtung seiner Mannschaft wollte sich der neue Hansa-Trainer heute noch nicht äußern: „Die werde ich zuerst den Spielern mitteilen. Wichtig wird aber sein, dass wir die nötige Ruhe finden, dass Spiel zu kontrollieren und nach Möglichkeit auch mit 1:0 in Führung gehen. Wir müssen unsere Stärken, zu denen nicht zuletzt die mannschaftliche Geschlossenheit zählt, ausspielen. Entscheidend ist bei diesem Spiel nicht die fehlende Kulisse, sondern allein die Einstellung der Mannschaft. Sie muss die Spannung aufrecht erhalten und darf nicht den Gedanken aufkommen lassen, es wäre ein Freundschaftsspiel“, weiß Wolfgang Wolf, der als Trainer des 1.FC Nürnberg schon einmal ein Geisterspiel erlebte.

Großen Respekt hat der Fußball-Lehrer vor Gegner Dynamo Dresden: „Die haben ein paar Punkte mehr als wir und kommen nach dem Sieg über Cottbus mit breiter Brust nach Rostock. Die Mannschaft ist stark bei langen Bällen, die der Pote oft mit dem Kopf verlängert, und natürlich bei Standards. Doch wir kennen nicht nur die Dresdner Stärken, sondern auch ihre Schwächen.“ Zudem macht der Hansa-Trainer deutlich, dass er nicht schön, sondern in erster Linie erfolgreich spielen will: „Und wenn es ein dreckiger Sieg ist! Mir ist völlig egal, wie wir gewinnen. Hauptsache, die drei Punkte bleiben hier.“

Dass die Fans auch bei diesem Spiel voll hinter ihrer Mannschaft stehen, hat Wolfgang Wolf registriert: „Ich finde es toll, dass die Fans schon so viele virtuelle Tickets gekauft haben. Und so ein T-Shirts hängt auch bei uns in der Kabine. Aber klar ist auch, die Antwort muss die Mannschaft auf dem Platz geben.“ Dort werden die Hanseaten diesmal übrigens nicht den Schriftzug ihres Hauptsponsors auf der Trikotbrust tragen, sondern den Satz: „NUR UNSERE HERZEN SOLLEN BRENNEN“ präsentieren. „Damit wollen wir ein Zeichen setzen und uns dazu bekennen, dass wir mit Pyrotechnik im Stadion nicht einverstanden sind“, erklärt Marketing-Vorstand Dr. Peter Zeggel.