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14.12.2018 11:43 Uhr

Hinrundenfazit U17: Trainer Kevin Rodewald ist „stolz“ auf seine Jungs

Auch wenn die U17 der Jungen Hanseaten sich mit einer Niederlage in die Winterpause verabschiedete, spielten die B-Junioren eine gute Hinrunde. Im Interview blickt Trainer Kevin Rodewald auf den Saisonverlauf zurück, spricht seinem Team ein Lob aus und geht auf die Ziele für die Rückrunde ein.

Kevin, ihr hattet einige neue Spieler im Kader - wie haben diese sich in den ersten Monaten eingefügt?

Alle Spieler ziehen gut mit und haben einen Schritt nach vorne gemacht, einer mehr der andere etwas weniger. Das hängt dann viel mit Fleiß und Ehrgeiz zusammen. Die Neuzugänge haben sich gut eingelebt und bereichern unser Team sowie das NLZ.

Auch du bist erst seit dieser Saison für die U17 als Cheftrainer zuständig – inwieweit unterscheidet sich die Arbeit von dem Job des Co-Trainers der U19?

Letztendlich trägst du die Verantwortung für das ganze Team, ich denke das ist der größte Unterschied. Du triffst positive und negative Entscheidungen für die Spieler, das ist dann eine etwas andere Perspektive. Aber auch jetzt bin ich sehr nah an meinen Spielern dran und denke, dass man viel über Vertrauen und Respekt erreichen kann. Denn alles ist auch ein Geben und Nehmen. Wir alle verfolgen das Ziel der maximalen Entwicklung, das verbindet uns.

Letztes Jahr gab mir Paul Kuring schon sehr viel Verantwortung und ich durfte Entscheidungen mittragen, dazu konnte man sich bei Hansa einleben, wobei es mittlerweile doch Unterschiede in der Struktur und den Abläufen gibt. Ich liebe es einfach, jeden Tag mit Leidenschaft und Ehrgeiz die Jungs auf das nächste Level zu bringen, auf dem Platz zusammen zu entwickeln. Hier kannst du noch deine persönliche Note als Trainer hinzufügen. Dann zu sehen, wie es Schritt für Schritt nach vorne geht, macht einen dann zufrieden, aber macht auch Lust auf mehr.

Wie hast du die Umstrukturierung des NLZ‘s persönlich miterlebt und wie fällt dein erstes Fazit aus?

Aller Anfang ist schwer. Ich denke aber wir haben in kurzer Zeit einiges bewegen können. Da hat Stefan schon einen starken Job geleistet. Und ich bin mir sicher: Das ist erst der Anfang, denn es braucht Zeit und ganz viel Fleiß, Spaß und Ehrgeiz die junge Kogge nach vorne zu bringen. Wenn wir alle lernen, an einem Strang zu ziehen, werden wir erfolgreich sein. Vieles wird sich erst in den nächsten zwei bis drei Jahren zeigen, ob wir die richtigen Maßnahmen getroffen haben. Wenn Stadt, Land und Fans den Verein weiter unterstützen, profitiert auch der Nachwuchs. Daher glaube ich, dass es nur gemeinsam geht. Ich bin gespannt und voller Vorfreude auf die kommende Zeit.

Zurück zum sportlichen: Wie beurteilst du die Entwicklung deiner Jungs?

Auf der einen Seite bin ich nicht unzufrieden, aber es fühlt sich irgendwie nicht gut an. Wenn ich Tag eins und die jetzige Situation sehe, bin ich stolz auf das, was die Spieler und mein Funktionsteam geleistet haben. Aber es geht noch viel mehr, wir schöpfen noch nicht alles aus, investieren noch nicht genug, verschwenden zu viel Energie für unnütze Dinge. Wir müssen den Fokus auf das Wesentliche halten. Wenn ich sehe, wie wir mittlerweile auftreten, wie wir Situationen lösen, wie wir Gegner bespielen können, dann zeigt es, dass wir auf einem guten Weg sind. Aber zu oft standen wir mit leeren Händen da, weil wir mental nicht über die vollen 80 Minuten voll da waren. Aber das ist ein Prozess.

Bei allem Ehrgeiz darf man nicht vergessen, dass unsere diesjährige U17 zu 75 Prozent aus U16-Spielern besteht und wir immer sieben bis zehn Jungjahrgänge in der Startelf hatten. Das gab es bei Hansa noch nie, daher Respekt für die bisherige Leistung der Jungs.

Die Leistungen bedeuten in der Tabelle einen gesicherten Mittelfeldplatz 8 – wie zufrieden bist du mit der Punkteausbeute?

Wenn wir nach Ergebnissen gehen, wo ich im Nachwuchsbereich generell ein Kritiker bin, dann haben wir 7 bis 9 Punkte zu wenig. Das ärgert uns alle, aber diese phasenweise Inkonstanz in der Hinrunde muss man den jungen Spielern zugestehen. Sie werden daraus lernen und aus den Erfahrungen schöpfen.

Die Liga scheint sehr ausgeglichen – auf drei Niederlagen folgten vier Siege. Wie erklärst du dir die Schwankungen in den Ergebnissen?

Ich bin mit der Liga unzufrieden, das fußballerische Niveau ist überschaubar. Zu viele Teams spielen keinen Fußball oder aber den Kick and Rush. Union, RB Leipzig und Hertha muss man hier deutlich herausnehmen, da macht es Spaß Fußball zu spielen. Aber über die Diskussionen im Nachwuchs in Deutschland wundere ich mich nicht, hier orientiere ich mich mehr nach Spanien oder den Niederlanden.

Was haben die Teams, die in der Tabelle vor den Jungen Hanseaten stehen, uns voraus?

Wir spielen, ausgenommen die U16-Teams, aufgrund unserer Jahrgangsstruktur, gegen ältere Teams. Dies macht sich im B-Juniorenbereich noch deutlich bemerkbar. Gerade in kleinen detaillierten Spielsituationen mangelt es uns an Erfahrung, was dann bestraft wird. Aber genau das macht es aus, wir sehen es als positive Herausforderung auf unserem Entwicklungsweg.

Wie sehen die kommenden Wochen aus? Wie lange ist Winterpause, wann beginnt die Vorbereitung? Und worauf liegt dann das Augenmerk?  

Wir haben jetzt vier Wochen Pause. Die Jungs sollen die Feiertage und Ferien genießen. Mal etwas anderes machen außer Fußball. Dennoch  bekommt jeder einen Athletikplan mit, um die Grundlagen nicht zu verlieren. Da bin ich froh, mit Leo einen Fachmann an der Seite zu haben. Sie sollen auch lernen, abzuschalten, den Kopf frei zu bekommen und ggf. etwas für die Schule machen. Am 09. Januar beginnen wir wieder mit dem Training. Wir machen dann da weiter, wo wir aufgehört haben, unabhängig des Winters oder einer allgemeinen Vorbereitung.

Als Mannschaft versuchen wir noch mehr Torchancen herauszuspielen, mehr den Gegner zu kontrollieren und zu dominieren. Ersteres werden wir in der Technik und Individualtaktik verfeinern, um eine höhere Torquote zu erzielen. Unsere größte Schwäche ist die Technik, hier werden wir weiterhin den Schwerpunkt legen.

Was sind die Ziele für die Rückrunde?

Wir wollen auf ein technisch-taktisch höheres Niveau kommen. Wir wollen natürlich weiterhin jedes Spiel gewinnen, dieser Ehrgeiz treibt uns an. Ich bin mir sehr sicher, dass die Jungs eine gute Rückrunde spielen werden und wir Freude daran haben werden.

Weitere Informationen rund um den Nachwuchs unserer Kogge gibt’s auf der Facebookseite der Jungen Hanseaten.