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15.10.2018 10:20 Uhr

U11 mit großer Vorfreude auf den Leistungsvergleich: „Das wichtigste in dieser Altersklasse“

Die Jungen Hanseaten bitten am Sonntag (21. Oktober, ab 11 Uhr) zum großen Leistungsvergleich: Teams wie der Hamburger SV, Union Berlin, Holstein Kiel oder Hertha BSC reisen an die Ostseeküste, um sich mit dem Nachwuchs unseres F.C. Hansa zu messen. Bei der U11 ist die Vorfreude auf den sportlichen Vergleich mit Top-Teams schon riesig. Im Interview erklärt Justin Jadatz, Cheftrainer der U11, die Vorteile der Veranstaltung, geht auf sportliche Ziele seines Teams ein und zeigt auf, welche vielfältigen Erkenntnisse dadurch erlangt werden können.

Hallo Justin, was versprechen wir uns als Ausrichter von dem Turnier?

Natürlich die Vertiefung der „Bindung“ zu den anderen Nachwuchsleistungszentren, da wir stetig im Kinderfußball voneinander lernen können. Vor allem den sportlichen Aspekt, schnellen, attraktiven, offensiven Kinderfußball mit Spaß, Mut und selbstbewussten Jungs. Natürlich auch ein positives Feedback der anreisenden Mannschaften und Eltern, da es für uns das Ziel sein sollte, dass die Vereine natürlich gerne zu uns kommen, um den fußballerischen Vergleich zu suchen. Es ist auch wichtig für unsere Außendarstellung, denn an dem Wochenende repräsentieren wir unseren Verein F.C. Hansa Rostock im Vergleich zu anderen großen Vereinen und da möchten wir natürlich im Nachhinein sagen können, dass es uns gut gelungen ist. Als Fazit möchten wir natürlich hören, dass sich Leistungsvergleiche bei uns lohnen und wir weiterhin so innig mit anderen Vereinen zusammen arbeiten um die Kinder weiterhin so gut fordern und fördern zu können.

Wie wichtig ist so ein Leistungsvergleich für das Erkennen von Schwächen und Stärken?

Ein Leistungsvergleich in dieser Art ist überaus wichtig für uns, gar das Wichtigste in dieser Altersklasse. Wir erkennen die individuellen Stärken und Schwächen von jedem Jungen von uns und erkennen das Gleichgewicht innerhalb unserer Mannschaft. Sie messen sich an solchen Tagen mit den besten Jungs aus anderen Nachwuchsleistungszentren in ihrer Altersklasse. Im Nachhinein wissen wir so ganz genau, woran wir weiter und stärker arbeiten können, um unsere Kinder weiterzuentwickeln. Auch schon während des Vergleiches lassen sich fußballerische Aspekte unseres Spiels und unserer Jungs ganz genau erklären und deuten. Es ist ein extrem hohes Tempo, viele kurze Wege, sehr viele Entscheidungen in kurzer Zeit, welche die Jungs treffen müssen und das schult sie sowohl fußballerisch, als auch vom Kopf extrem.

Wie häufig findet so etwas in der Form statt?

In der Regel fahre ich mit meinen Jungs ca. einmal im Monat zu so einem Vergleich. Es ist über die Zeit ein kleiner Rhythmus mit anderen Mannschaften und deren Trainern entstanden. Wir als F.C. Hansa Rostock werden immer wieder gerne zu Turnieren und Leistungsvergleichen eingeladen, da wir immer ein spielstarker Gegner sind, so sagt man es uns häufig. Im Normalfall treffen wir uns deshalb mindestens einmal im Monat entweder im Raum Hamburg, Berlin oder wie jetzt bei uns. Im September waren wir zuletzt auch in Kopenhagen, um dort unter anderem gegen den FC Kopenhagen zu vergleichen.

Welche Erkenntnisse erhoffst du dir von deinem Team?

Zuallererst möchte ich den Spaß und die Motivation in den Augen meiner Jungs sehen. Heiß zu sein, diesen Vergleich gegen starke Mannschaften zu suchen. Selbstbewusstsein und den Willen, unsere Kogge fußballerisch zu repräsentieren. Ganz klar steht an so einem Tag die Individualität meiner Jungs für mich im Vordergrund. Und die daraus resultierende Gesamtheit unserer Mannschaft. Wir möchten natürlich nicht nur den Vergleich suchen, sondern den anderen Mannschaften auch zeigen, was wir können. Unsere Jungs sollen klar zeigen, wozu sie schon in ihrem jungen Alter in der Lage sind. Außerdem die Umsetzung der Schwerpunkte, an denen wir unter der Woche im Training fleißig arbeiten. Ich möchte die Entwicklung meiner Jungs step by step sehen, wir arbeiten von den leichten zu den schwierigeren Dingen und das sollen unsere Jungs im Spiel umsetzen.

Welche Gegner nehmen teil und wie wurden diese ausgewählt?

In unserem Altersbereich der U11 (Jahrgang 2008) kommen Holstein Kiel, der 1. FC Union Berlin und die Jungs von Hertha BSC.  Zu unseren anderen Jahrgängen kommen aber auch z.B. der FC St. Pauli oder der Hamburger SV. Die Auswahl dieser Teams geht natürlich vorrangig auch darüber, dass diese ein Nachwuchsleistungszentrum sind. Außerdem kennen wir diese Teams und die Trainer seit langem. Wir verstehen uns untereinander wunderbar, wenn man sich bei einem Turnier mal trifft, ist es für uns Trainer aber auch für die Jungs immer eine wahre Freude. Außerdem sind es die Mannschaften, die auch uns immer wieder zu Turnieren und Leistungsvergleichen einladen, also dieser Rhythmus wird wieder deutlich. Dazu kennen wir durch den langen Kontakt genau, welche Spielphilosophien diese Vereine verfolgen und sehen immer wieder wie sinnvoll es für uns ist, gegen diese unsere zu vergleichen. Wir wollen attraktiven Kinderfußball sehen, in dem es hin und her geht, in dem viele Tore fallen und es klar um die Offensive geht und das ist unserer Meinung nach mit diesen Teams geboten.

Gibt es bei solchen Turnieren auch sportliche Zielsetzungen oder steht das Lernen und Fördern im Vordergrund?

Das Lernen und Fördern steht ganz klar im Fokus für mich und für den F.C. Hansa Rostock. Es geht nicht darum Erster zu sein, die wenigsten Gegentore zu haben oder einen Torschützenkönig zu stellen. Es geht darum, dass unsere Jungs lernen, Aspekte aus dem Training einsetzen, vertiefen, schulen uns sie immer und immer wieder zu wiederholen. Die sportliche Zielsetzung, welche die Jungs allerdings kennen: Wir wollen Tore schießen, denn das ist ja der Grund, warum sich Kinder für Fußball entscheiden, das schöne Gefühl ein Tor zu erzielen. Daher sind es weniger Zielsetzungen, denen ich meinen Jungs an so einem Tag gebe. Eher Aufgaben, welche sie vor Herausforderungen stellen. Also nicht nur die Herausforderung gegen spielstarke Gegner zu spielen, sondern auch Herausforderungen, Dinge umsetzen zu wollen und anzuwenden.



Inwieweit wird das Turnier genutzt um, um Neues auszuprobieren, z.B. im taktischen Bereich?

Auf jeden Fall nutzen wir so einen Vergleich auch um Neues auszuprobieren, vor allem gehalten durch Schwerpunkte, welche ich meinen Jungs erkläre (z.B. Finten ausführen oder der gezielte Torabschluss). Formationen eher weniger, das ist für unsere Jungs im Grundlagenbereich Routine. Ich lasse meine Jungs auf allen Positionen spielen, um sie bestmöglich auszubilden. Es gibt bei mir keinen Spieler, der bei so einem Vergleich nur als rechtes Mittelfeld eingesetzt wird. Auch einen festen Torwart haben wir noch nicht. Ganz nach dem Motto „jeder muss mal ins Tor“. Die neuen Sachen sind meist individuelle Aufgaben oder Aufgaben, die die Jungs im Kollektiv erledigen sollen. Oftmals sind es auch Kleinigkeiten, was den Jungs unterbewusst als neu vorkommt, z.B. Technikschulungen aus dem Training ins Spiel zu bringen. Taktisch sind unsere Jungs auch noch sehr frei. Natürlich einige Vorgaben muss es geben und die haben Sie auch, aber ich möchte meine Jungs nicht in ihrer Kreativität bremsen. Neue Vorgaben kommen natürlich mit wachsendem Alter dazu, welche Sie auch aktuell versuchen umzusetzen. Wir besprechen intern oft, was wir noch verbessern können, kontrollieren Lösungswege, ohne den Fußball zu verkomplizieren. Diese neuen Erkenntnisse bespreche ich dann mit meinen Jungs und Sie versuchen, diese neuen Vorgaben auszuprobieren und umzusetzen.

Was unterscheidet sich beim Leistungsvergleich von „normalen“ Turnieren?

Ganz klar die Organisation und Struktur. Beim Turnier geht es meist darum, sich zu qualifizieren, im besten Fall so weit wie möglich zu kommen und am Ende kommt eine lange Auswertung über die Platzierung. Ein Leistungsvergleich dagegen geht schnell. Ziel ist eine Umsetzung bezogen auf viel Spielzeit der Teams und dadurch für jeden Einzelnen, mit möglichst wenig Pausen, um die Kinder immer im Fokus und Spielfluss zu halten. Bei Turnieren kommt es ab und an vor, dass man 12 Minuten spielt und dann 45 Minuten Pause hat, bevor man wieder spielt. Das steht oft in keinem sinnvollen Verhältnis. Beim Leistungsvergleich geht es uns klar um den Vergleich der Leistung und nichts anderes. Es gibt keine Lose, keine Stände an denen Dinge verkauft werden, die Jungs vom Fußball ablenken und auch keine Endplatzierung oder Auswertung mit Pokalen, Medaillen oder Urkunden. Das Ziel aller Teams ist es an so einem Tag anzureisen, viel Fußball zu spielen und dann direkt mit einem guten Gefühl wieder abzureisen. Mehr muss es oftmals auch gar nicht sein. Die Verpflegung durch kleine Snacks, Obst und Gemüse übernehmen wir und unsere Eltern natürlich, wie es sich gehört, aber in einem kleinen Kreis. So geht ein Leistungsvergleich von Anreise bis zur Abreise oft nur drei bis vier Stunden, was für Kinder perfekt ist.

Weitere Informationen rund um den Nachwuchs unserer Kogge gibt’s auf der Facebookseite der Jungen Hanseaten.