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06.06.2005 10:00 Uhr

Vor großem Umbruch

OZ: Wo lagen die Gründe für den Erfolg? Lange: Wir sind mit einer eingespielten Mannschaft in die Saison gegangen, in der ich praktisch jeden Spieler sehr gut kannte, weil ich mit fast allen ja noch selbst zusammengespielt habe. Auf dem Platz sind wir als geschlossene Einheit, als verschworene Truppe aufgetreten. OZ: Lag es auch daran, dass die Prioritäten anders gelagert waren als bei der Konkurrenz? Lange: Das kommt sicherlich auch noch dazu. Bei den anderen Spitzenteams war der Druck größer, gewinnen zu müssen, um aufzusteigen. Bei uns können sich die Spieler allein durch ihre Leistung für einen „Aufstieg" empfehlen. Ich motiviere die Jungs immer, indem ich sage: Schaut, bis zur anderen Kabine da drüben sind es nur 400 Meter. OZ: Wie sehr wird der eigene Erfolg getrübt durch den Abstieg der Profis? Lange: Das ist natürlich ganz bitter. Nicht nur, weil ich ja selbst elf Jahre in dieser Mannschaft gespielt habe, ist mir das richtig an die Nieren gegangen. Wie alle anderen Fans habe ich bis zum Schluss mitgefiebert und gelitten. OZ: Kann man aus der Not auch eine Tugend machen? Lange: Sicherlich. Allein schon aus finanziellen Gründen muss der Verein jetzt verstärkt auf den eigenen Nachwuchs bauen. Dadurch können vielleicht mehrere Spieler den Sprung zu den Profis schaffen. Andererseits gehen die Einsparungen auch an unserer Mannschaft nicht vorbei. OZ: Was bedeutet das konkret? Lange: Der Oberliga-Kader muss auf 18 Vertragsamateure verkleinert werden. Voraussichtlich werden nur sieben Akteure der aktuellen Mannschaft bleiben. Mindestens fünf Akteure kommen von den eigenen A-Junioren hinzu. Es gibt auf jedem Fall einen großen Umbruch. OZ: Ist damit eine Verteidigung des Meistertitels überhaupt noch möglich? Lange: Nein, das wird voraussichtlich kein Thema sein, zumal mit Regionalliga-Absteiger Union Berlin ein weiterer Top-Favorit hinzu kommt. Und bei uns entsteht ja praktisch erst wieder eine neue Mannschaft, die aber hoffentlich auch im oberen Mittelfeld mitspielen wird.