08.11.2006 11:52 Uhr
Die zweite Mannschaft des FC Hansa behauptet in der NOFV-Oberliga Nord weiterhin ihren zweiten Tabellenplatz. Allerdings hat sich der Rückstand auf Spitzenreiter SV Babelsberg 03 wieder auf acht Punkte vergrößert, nachdem das Spitzenspiel gegen die Rand-Potsdamer am vergangenen Sonnabend knapp mit 1:2 (0:1) verloren wurde. "Eigentlich haben wir uns in dieser Begegnung ganz ordentlich präsentiert, mit der spielerischen Leistung konnte ich durchaus zufrieden sein. Dennoch haben wir uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Über weite Strecken wurde die Partie bestimmt, doch aus den zahlreichen Torchancen einfach kein Kapital geschlagen", erklärte Hansa-Trainer Thomas Finck den Zwiespalt seiner Gefühle und war in erster Linie "wütend über die Art und Weise, wie wir die Gegentore kassiert haben!"
Um allein die hochkarätigen Einschussmöglichkeiten der Rostocker aufzuzählen, hätten nicht einmal die Finger beider Hände ausgereicht. Schon in der Anfangsphase hatten zweimal Anton Müller (7., 9.) und Alexander Fogel (10.) die Rostocker Führung auf dem Fuß, bevor auf der Gegenseite das 0:1 fast wie aus heiterem Himmel fiel. Seelenruhig konnte Donkor-Oppong durch den Strafraum marschieren und überwand aus spitzem Winkel auch Torhüter Patric Klandt. Kurzzeitig gerieten die Hanseaten durch das Gegentor aus dem Rhythmus, doch schon bald setzten sie ihren Sturmlauf fort. Aber auch Kevin Hansen (25.,38.), Maik Wagefeld (27.), Felix Dojahn (41.) sowie nach dem Seitenwechsel erneut Müller (49.) und Fogel (53.) sowie Sebastian Albert (55.) ließen beste Chancen aus oder scheiterten immer wieder an Torhüter Busch. Erst durch einen 22-Meter-Freistoß, den Hansen über die Mauer zirkelte, fiel der Ausgleich. Doch schon fünf Minuten später hatte Moritz nach einem Slalomlauf durch die Hansa-Abwehr zurückgeschlagen. Die erneute Gästeführung hielt schließlich der Babelsberger Torhüter mit weiteren Glanzparaden gegen Müller (66.) und Fogel (68.) sowie in der Endphase gegen Wagefeld (89.) und den eingewechselten Patrick Jahn (90.) fest.
Da durch die erste Heimniederlage der laufenden Saison gleichzeitig der Vorsprung der Hansa-Reserve zum Tabellendritten Türkiyemspor Berlin auf einen Zähler schmolz, kommt dem Nordderby am kommenden Sonntag um 14 Uhr beim FC Schönberg 95 auch aus sportlicher Sicht wieder größere Bedeutung zu. Um ein Abrutschen in der Tabelle zu verhindern, müssen sich die Schützlinge von Thomas Finck möglichst jene drei Punkte zurückholen, die sie zu Hause gegen die Babelsberger verloren haben. "Natürlich wollen wir dort gewinnen, wissen aber auch, dass diese Derbys immer besonderen Charakter haben", spielt der Hansa-Trainer auch darauf an, dass für Schönberg mit Köhlmann, Urgast, Rabenhorst und Gritzan insgesamt vier ehemalige Hanseaten spielen. Die West-Mecklenburger feierten am vergangenen Wochenende mit dem 1:0 Erfolg in Neuruppin ihren dritten Saisonsieg und konnten sich mit nunmehr zwölf Punkten auf den zehnten Tabellenplatz verbessern. Doch Thomas Finck hofft, dass seine Hanseaten "nach der unnötigen Niederlage gegen Babelsberg nun in Schönberg mit der entsprechenden Wut im Bauch auflaufen werden."