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01.05.2023 08:00 Uhr

ALLES GUTE: OLIVER NEUVILLE WIRD HEUTE 50

Heute feiert Oliver Neuville seinen 50. Geburtstag. Der F.C. Hansa gratuliert seinem ehemaligen Spieler, der in nur zwei Saisons den Beweis lieferte: Der Kleine (1,71 m) war ein ganz Großer!

F.C. Hansa Rostock

Eben noch hatten Verein und Fans durchgeschnauft, weil ihre Hansa-Kogge im Endspurt mit aufgeblähten Segeln die Drift zum Klassenerhalt in der Bundesligasaison 1996/97 gerade so hinbekam, da zog Flaute durch die Gemüter zu Beginn der neuen Serie: Der Chief (Pagelsdorf) hatte ebenso das Schiff verlassen wie die Bootsmänner Beinlich und Akpoborie. Der neue Trainer hieß Ewald Lienen und der Saison-Auftakt gegen Wolfsburg ging gründlich schief. Sirenen gleich kündeten voreilige Skeptiker vom nahen Untergang der Kogge. Doch der charismatische Dokumentarist („Zettel-Ewald“) Lienen hatte in seinem Papier-Konvolut irgendwo wahrscheinlich die Nachricht hinterlegt, dass da einer helfen könnte: Oliver Neuville.

Neuville? Den kannten nur Eingeweihte und der FC Bayern (!), der den jungen Mann eine Saison vorher vergeblich (!) zu verpflichten suchte. Stattdessen landete der Deutsch-Italiener bei CD Teneriffa, einem spanischen Verein, dem das Trainer-Duo Heynckes und Lienen vorstand. Hatte Lienen da am Spielfeldrand die Kladden über den Pfiffikus vollgeschrieben? Es konnte nur so sein!

Und dann stand der eher introvertierte junge Mann im Hansa-Trikot: 1,71 Meter hoch, 64 Kilo leicht. Der Hansa-Retter? Nun ja. Doch ehe sich die Zweifler zu Chören versammeln konnten offerierte Neuville sein Portfolio: Quirlig, gewitzt, technisch beschlagen, kämpferisch motiviert, torgefährlich. Hansa hatte in einer bemerkenswerten Saison (Platz 6), in der nur knapp die EC-Teilnahme verpasst wurde, vielleicht nur deshalb weniger erreicht, weil Neuville wegen Verletzung monatelang ausfiel.

Berti Vogts (1,69 m), der Auswahltrainer, hatte Neuville im Argus. Auf Augenhöhe quasi. Ein Hansa-Kicker als Nationalspieler? Wahnsinn! Aber wahr: Debüt im September 1998 gegen Malta. Schon wedelten betuchtere Vereine wie Leverkusen und sein „Calli“ Callmund mit üppigen Apanagen. Als Neuvilles Abschied Anfang 1999 feststand, fürchteten viele, der Sausewind könnte fortan in seinem Engagement für Hansa übertrieben innehalten. Ganz im Gegenteil! Neuville ritt in einer dramatisch endenden Saison auf hohem Ross, erzielte 14 Tore und avancierte im legendären „Wunder von Bochum“ zum Protagonisten: Torschütze zum 1:0, schwer verletzt am Ohr, „Turban-Olli“ hoffähig gemacht mit einer kämpferischen Energieleistung ohnegleichen bis hin zum rettenden 3:2-Auswärtssieg. Der Kleine hatte nochmal alles gegeben!