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03.05.2007 14:33 Uhr

Auf geht’s, Jungs: Noch dreimal kämpfen!

Ein bisschen Enttäuschung war schon da nach dem 0:0 am vorigen Montag bei Rot-Weiß Essen. Aber darunter mischte sich schnell wieder Zuversicht, das große Ziel am Ende der Saison zu erreichen. „Den Atem unserer Verfolger spüren wir, aber wir haben weiter alles selber in der Hand“, sagte Kapitän Stefan Beinlich noch in Essen. Und „Paule“ weiß, wie man in die Bundesliga aufsteigt. Schließlich gehörte der Routinier schon vor 12 Jahren zu der Hansa-Mannschaft, die dieses Kunststück schon einmal geschafft hat.

 

Das Polster auf die Verfolger ist zwar geschrumpft, aber vor dem Heimspiel gegen die TuS Koblenz ist unsere Mannschaft weiterhin Zweiter mit zwei Zählern Vorsprung auf das Verfolger-Trio, in dem sich die SpVgg Greuther Fürth und der SC Freiburg zum Tabellendritten MSV Duisburg gesellt haben.

 

Torhüter Mathias Schober, der im Sommer nach sechs Jahren an der Ostsee zu Schalke 04 zurückkehren wird, bringt die immer noch gute Ausgangslage des F.C. Hansa auf den Punkt: „Wir sind auf nichts angewiesen. Wenn wir die nächsten drei Spiele gewinnen, dann sind wir aufgestiegen.“ Deshalb heißt es für unsere Jungs: Noch dreimal kämpfen!

So wie am Montag in Essen, wo das Team von Trainer Frank Pagelsdorf in einer von beiden Seiten leidenschaftlich geführten Partie gegenhielt und sich zumindest den einen Punkt redlich erkämpfte.

 

Der Coach hatte gegenüber dem 1:2 eine Woche zuvor gegen den inzwischen als erster Aufsteiger feststehenden Karlsruher SC zwei Änderungen in der Startformation vorgenommen. Maik Wagefeld wurde erstmals nach zehn Spielen wieder von Beginn an aufgeboten, zudem rückte Stefan Beinlich nach seiner Gelb-Sperre wieder auf seine Stammposition im defensiven Mittelfeld.

 

Zunächst hatten die abstiegsbedrohten Essener mehr vom Spiel, Mathias Schober verhinderte bei einem Schuss von Thomas Kläsener einen Rückstand (17.). Auf Rostocker Seite war es dagegen wieder einmal wie so oft in den letzten Wochen eine Standardsituation von Zafer Yelen, die vor der Pause für die größte Gefahr sorgte. Seinen mutigen Freistoß-Hammer aus 40 Metern Torentfernung fischte Essens Torhüter Karim Zaza gerade noch aus dem Winkel.

Die zweite Hälfte begann allerdings mit unschönen Szenen. Im Rostocker Fanblock warfen einige unverbesserliche Chaoten einen Brandsatz. Sie provozierten damit einen massiven Polizeieinsatz und eine konsequente Entscheidung von Schiedsrichter Jochen Drees. Der Unparteiische aus Mainz unterbrach die Partie und schickte beide Mannschaften kurz in die Kabine. Zuvor hatten Trainer Frank Pagelsdorf, Manager Stefan Studer und zahlreiche Spieler um Kapitän Stefan Beinlich versucht, die Zuschauer im Hansa-Block zu besänftigen und die Situation zu beruhigen. Nach 14-minütiger Unterbrechung setzte Drees das Spiel dann fort, allerdings nicht ohne zuvor mit einem Spielabbruch zu drohen, falls noch ein weiterer Feuerwerkskörper gezündet würde.

 

Die erste große Chance nach der Unterbrechung hatte dann der F.C. Hansa, doch Maik Wagefelds Schuss aus 20 Metern parierte Zaza glänzend. Auf der anderen Seite setzte sich acht Minuten später erneut Mathias Schober in Szene, als er einen Schuss von Danko Boskovic abwehrte. Den Nachschuss von Ferhat Kiskanc blockte der überragende Gledson ab. In der 79. Minute hatte Schober dann das Glück des Tüchtigen, als Boskovic lediglich den Pfosten traf.

In der 86. Minute hätte unsere Mannschaft sich die Aufgabe für die drei letzten Spiele dann noch ein bisschen einfacher machen können. Aber der eingewechselte Regis Dorn scheiterte zunächst aus kurzer Distanz an Zaza, der Abpraller kam zu Enrico Kern, dessen Schuss aus zwei Metern Essens Stefan Lorenz aber irgendwie noch über die Latte lenkte.

 

So kommt es im Endspurt auf starke Nerven an. Doch auch da versucht Stefan Beinlich, seine Erfahrung an die jungen Kollegen weiterzugeben. „Wir haben schon schwierige Situationen gemeistert. Wenn wir so weiter funktionieren wie bisher, ist der Aufstieg möglich. Für mich persönlich sind das Situationen, die mir auch Spaß machen. Ich spiele lieber in solchen Partien als um die goldene Ananas“, erklärte der 35-Jährige.

Im Gipfeltreffen gegen den Karlsruher SC wäre „Paule“ deshalb auch gerne dabei gewesen. Nach seiner 10. Gelben Karte, die er beim 1:1 in Braunschweig gesehen hatte, musste er aber als Zuschauer von draußen die Daumen drücken.

In der ersten Halbzeit stellten die Gäste aus Karlsruhe wieder einmal ihre große Effektivität und Offensivkraft unter Beweis. Nach einer unglücklichen Aktion zweier Rostocker, die sich gegenseitig aufeinander verlassen hatten, setzte Giovanni Federico Torjäger Edmond Kapllani ein, der mit Saisontor Nummer 16 das 0:1 erzielte (31.).

 

Nach dem Seitenwechsel kam der F.C. Hansa aber besser ins Spiel und wurde mit dem Ausgleich von Zafer Yelen belohnt. Der Freistoß-Spezialist zirkelte den Ball über die Mauer zu seinem vierten Saisontreffer ins Netz (61.). Der KSC antwortete aber nur fünf Minuten später durch Abwehrchef Mario Eggimann, der nach einem Freistoß zum 1:2 einköpfte. Enrico Kern leitete nur eine Minute später die Hansa-Schlussoffensive ein, doch Karlsruhes Keeper Markus Miller war ebenso zur Stelle wie später noch gegen Marcel Schied (81.) und mit einer Glanzparade bei einem Schuss von Zafer Yelen (87.).