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25.01.2024 12:03 Uhr

Aufsteiger im Ostseestadion – das ist die SV Elversberg

Mit der Spielvereinigung 07 Elversberg begrüßen wir heute im Ostseestadion das "jüngste" Mitglied in der Geschichte der 2. Bundesliga. Denn im vergangenen Sommer gelang dem Team aus dem Saarland – immerhin als Drittliga-Aufsteiger - nach einer unglaublichen Saison 2022/23 der direkte Durchmarsch in die 2. Bundesliga und damit erstmals die Teilnahme am Profifußball-Spielbetrieb. Somit ist die SVE der 128. Verein in der Historie der 2. Liga und macht bislang eine gute Figur, mit aktuell 25 Zählern und Rang 10 hält sich der Liga-Neuling bisher beachtlich und ist von den drei Aufsteigern bislang am besten platziert.

F.C. Hansa Rostock

Die "Elv", wie sich das Team selber nennt, ist eingespielt und lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit, große Namen sucht man vergeblich im Elversberger Kader. Den mit Abstand höchsten Marktwert weisen derzeit Paul Wanner (3,5 Mio. EUR) und Wahid Faghir (2,5 Mio. EUR) auf - beide sind jedoch Leihgaben von Bundesligisten. Wanner gehört dem FC Bayern an und absolvierte bisher 13 Spiele (2 Tore), der Däne Faghir ist eine Leihgabe des VfB Stuttgart und soll ebenfalls Spielpraxis sammeln. Immerhin acht Zweitliga-Partien mit drei Treffern stehen bislang für den dänischen U 21-Nationalspieler (11 Einsätze) zu Buche.

Insgesamt sind die Elversberger ziemlich breit aufgestellt, gleich 13 verschiedene Torschützen (Platz vier ligaweit hinter Schalke/17, Magdeburg/15 und Düsseldorf/14) konnten sich bisher in die Liste eintragen. Auch die Aufstiegs-Torjäger Luca Schnellbacher (Saison 22/23 = 14 Tore) und Jannik Rochelt (Saison 22/23 = 12 Tore) waren mit bislang fünf bzw. vier Toren erfolgreich und haben somit ihre Zweitliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt.

Dennoch: Ganz ohne einen großen Namen kommt man dann doch nicht in Elversberg aus – allerdings agiert dieser im Hintergrund. Denn der Strippenzieher und "Macher" bei der SV Elversberg ist der Unternehmer Frank Holzer - der als Aufsichtsratsvorsitzender, ehemaliger Trainer und zwischenzeitlicher Präsident immer wieder die Geschicke des Vereins leitete und nach wie vor die Fäden in der Hand hält. Mit seinem weltweit agierenden Pharmaunternehmen "URSAPHARM" unterstützt Holzer den Verein großzügig, führte ihn als selbsternannten "Dorfverein" in den Profifußball und will ihn hier weiter etablieren.

Bevor die Fußballer im vergangenen Jahr erstmals so richtig von sich Reden und den kleinen Ort Spiesen-Elversberg deutschlandweit bekannt gemacht haben, war der bekannteste Sohn der Stadt übrigens der Musikproduzent Frank Farian. Der Produzent und Manager, der vor wenigen Tagen im Alter von 82 Jahren starb, hat in den 1970er Jahren von hier aus beispielsweise die Weltkarriere der Gruppe "Boney M." gestartet, Ende der 1980er Jahre dann mit "Milli Vanilli" noch einmal nachgelegt. Das neue Aushängeschild der Region sind nun aber die Fußballer der Spielvereinigung, sie sind also quasi die neuen "Popstars" der Region.

Als solche werden sich die erfolgreichen Kicker tatsächlich hin und wieder fühlen, wenn sie durch die Stadt laufen - denn die Chance auf der Straße erkannt zu werden, dürfte ziemlich groß. Schließlich ist Elversberg der aktuell kleinste Standort (gemessen an der Einwohnerzahl) der gesamten Spielklasse. Gerade einmal 13.000 Einwohner zählt die saarländische Gemeinde. Zum Vergleich: Das Ostseestadion kann doppelt so viele Menschen fassen wie in Elversberg überhaupt wohnen. Das bekannteste Wahrzeichen der Gemeinde ist ein Baum, dieser steht direkt neben dem heimischen Stadion und ist auch Namenspatron: Die Kaiserlinde, die bereits 1871 gepflanzt worden sein soll.

Die bisherige Bilanz zwischen dem F.C. Hansa und der SV Elversberg ist ziemlich übersichtlich, aber erfreulich: Alle drei Aufeinandertreffen in Pflichtspielen konnte die Kogge gewinnen. Zwei Siege (1:0/H und 2:1/A) in der Drittliga-Saison 2013/14 und der Erfolg aus dem Hinspiel sind in den Geschichtsbüchern zu finden. Einen besonderen Eintrag findet dabei fraglos jenes Hinspiel aus dem August 2023. In einem denkwürdigen Spiel im Saarbrücker Ludwigspark, in den die Elversberger ausweichen mussten, weil das eigene Stadion noch im Umbau war, erzielte Juan Perea die bislang spätesten Tore der Zweitliga-Geschichte (10. und 13. Minute der Nachspielzeit) und Hansa gewann mit 2:1.

 

Hier die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Elversberg: