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21.11.2022 12:38 Uhr

Bautagebuch Rasenheizung – Woche 1

Aktuell ist es etwas unruhig in der Geschäftsstelle des F.C. Hansa im Ostseestadion. Aber nicht etwa atmosphärische Störungen unter den Mitarbeitenden sind gemeint, nein es wackelt hier und klappert da, Tassen und Gläser rutschen im Schrank unruhig hin und her. Grund dafür sind die schweren Gerätschaften, die seit dieser Woche im Innenraum zum Einsatz kommen und der alten Rasenheizung zu Leibe rücken.

F.C. Hansa Rostock

Schon in den frühen Morgenstunden, es war tatsächlich noch dunkel, legten die Bagger am Montag, den 14. November, im Ostseestadion los. Zunächst wurden nur wenige Zentimeter der Rasenfläche abgetragen, da die Grasnarbe separat entsorgt und der Kompostierung zugeführt wurde. Auch die darunter liegende Tragschicht des Rasen, quasi der Mutterboden unterhalb der Graswurzeln, wurde dann im Anschluss daran mit schwerem Gerät entfernt und ebenfalls außerhalb des Ostseestadions gebracht. "Damit sind wir sehr schnell voran gekommen, vom Zeitplan her liegen wir aktuell wirklich super", freut sich Baustellenleiter Joachim Kalweit vom ausführenden Fachbetrieb Sportstättenbau Garten Moser. Gemeinsam mit mehreren Kollegen hat er den weiten Weg von Reutlingen in Schwaben auf sich genommen, um das Projekt "neue Rasenheizung im Ostseestadion" in Angriff zu nehmen. Insgesamt sind aktuell sieben Mitarbeiter auf der Baustelle aktiv und buddeln sich in den Untergrund.

"Von Mittwoch an haben wir uns dann mit dem Unterboden beschäftigt und die alten Leitungen der Heizung rausgezogen. Da kommen schon ein paar Kilometer zusammen, hin und wieder ist auch Handarbeit angesagt, weil die großen Bagger das nicht schaffen. Aber insgesamt läuft es derzeit optimal, 95 % der Leitungen sind raus", so Kalweit, der mit seinem Team bisher rund 4.000 m³ Erdreich bewegt hat – das sind etwa 6.500 Tonnen. Der Sand des Unterbodens wird in den kommenden Wochen auf dem Gelände des Ostseestadions gelagert und die Zusammensetzung in einem Labor genau untersucht. Somit ist in ein paar Tagen klar, welche biologischen Zusatzstoffe und anderen Sandarten mit untergemischt werden müssen, um in Zukunft optimale Bedingungen für die neue Rasenheizung und das dann darüber liegende neue Grün zu erhalten.

"Wir sind jetzt etwa 30 Zentimeter tiefer als die gepflasterte Umrandung, haben aber im Durchschnitt etwa 40 Zentimeter an Höhe weggenommen. Über die Jahre hebt sich der Platz durch die Wartung und Bearbeitung, das ist völlig normal, kein Grund zur Panik", beruhigt Joachim Kalweit mit der sprichwörtlich schwäbischen Gelassenheit. Nicht mal die vielen Möwen, die ständig um die Gerätschaften kreisen und Futternachschub aus dem Boden holen, bringen ihn aus der Ruhe. "Sonst haben wir viel mit Krähen und Raben zu tun, die sind schon oft ganz schön frech. Aber die Möwen hier, die sind noch eine Nummer schärfer. Aber für uns kein Problem, sie stören nicht wirklich", so Joachim Kalweit, der den Blick schon auf die kommende Woche richtet.

"Wir werden die letzten Restarbeiten beim Entfernen der alten Leitungen erledigen und dann mit einem Kalk-Zement-Gemisch den Boden stabilisieren. Sonst können wir mit den schweren Baggern und Traktoren nicht darauf fahren, wenn wir die Drainagen und später die Unterkonstruktionen für die Rasenheizungsschläuche legen", erklärt der Baustellen-Chef die Aufgaben der nächsten Tage.

Das Wetter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt macht Kalweit und seinen Kollegen derzeit übrigens noch nicht zu schaffen. "Die Bedingungen sind aktuell in Ordnung. Aber ich habe die Wetter-App für die nächsten Tage immer im Auge. Richtig wichtig wird es erst, wenn wir die Schläuche für die Rasenheizung verlegen, weil diese bei Frost knicken können. Das darf nicht passieren. Aber ich schätze das Wetter so ein, dass wir weiter im Zeitplan liegen und die Temperaturen uns keinen Strich durch die Rechnung machen", hat der Rasenheizungs-Experte ein gutes Gefühl, dass auch in den kommenden Wochen alles weiter nach Plan läuft.