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17.01.2023 14:04 Uhr

BAUTAGEBUCH RASENHEIZUNG WOCHE 10


Seit heute Morgen (Dienstag, 17. Januar 2023) ist es soweit: Der Rasen über der komplett neu installierten Rasenheizung im Ostseestadion wird verlegt. Aus dem mecklenburgischen Alt Zachun, das etwa 20 km südlich von Schwerin liegt, wurden die großen Rollen bereits am Vortag angeliefert, damit die Arbeiten reibungslos durchgeführt werden können. Mehr als 20 LKW Ladungen sind nötig, um die insgesamt etwas mehr als 10.000 qm Rasenfläche nach Rostock zu bringen.

F.C. Hansa Rostock

Verlegt wird das Grün von Arnd Peiffer und seinem elfköpfigen Team. Die Firma „Peiffer Rollrasen“ aus dem kleinen Ort Alt Zachun, der unmittelbar an der Autobahn A 24 zwischen Berlin und Hamburg liegt, hat sich seit Jahrzehnten auf den Anbau und die Verlegung von Rasenflächen spezialisiert und agiert deutschlandweit. "Vor dem Ostseestadion haben wir einen neuen Rasen in Dresden und an der Alten Försterei bei Union Berlin verlegt, nächste Woche sind wir beim Hamburger SV. Und wir haben noch ein zweites Team im Einsatz. Das verlegt gerade in Köln, Hannover und Frankfurt ebenfalls neuen Rasen", ist der Auftragskalender von Arnd Peiffer derzeit sehr gut gefüllt. Der Geschäftsführer hat also alle Hände voll zu tun, sitzt selbst im Ostseestadion auf einer der Maschinen, die zum Anpressen der einzelnen Rasenteile genutzt wird.

Insgesamt etwa 600 der riesigen Rasenrollen wurden am Montag aus der Anbaufläche in Alt Zachun entnommen und versandfertig gemacht. Genau 3,6 Zentimeter ist die Grasnarbe, die sogenannte Sode, dick. Daher lassen sich immer 15 Meter auf eine 1,20 Meter breite Rolle wickeln. Und noch eine interessante Zahl: Eine solche Rolle wiegt in etwa eine Tonne. Verlegt werden die Rasenstücke von der Süd-Tribüne in Richtung Nord-Seite und umgekehrt. "Das sind die Hauptlaufwege beim Fußball. Das Geschehen spielt sich ja deutlich mehr in Richtung Tore als in der Breite ab. Somit haben wir immer 15 Meter lange Stücke, die aneinanderstoßen und miteinander verwachsen können. Würden wir die Rasenbahnen in der Breite des Spielfeldes legen, hätten wir alle 1,20 Meter einen Stoß", gibt Peiffer eine sehr einleuchtende Erklärung für die Verlege-Richtung.

Nur etwa zwei Tage werden er und sein Team aus Rasenexperten für das Ostseestadion benötigen. "Wir wollen bis Mittwochabend die 9.600 qm im Ostseestadion verlegt haben, die Bedingungen sind wirklich sehr gut. Am Donnerstag werden dann noch mal etwa 800 qm als Austauschfläche neben dem Trainingsplatz verbaut. Falls mal ein paar Löcher zu stopfen sind, können die Hansa-Greenkeeper dann den identischen Rasen dafür nehmen", erklärt Arnd Peiffer, wofür die restlichen Rasenrollen verwendet werden.

Kai Reidath, als Head-Greenkeeper der oberste Rasenpfleger im Ostseestadion, ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Bauarbeiten rund um die Rasenheizung und die neue Spielfläche. "Wir freuen uns auf den neuen Rasen, können es kaum erwarten ihn zu bearbeiten. Als erstes kommt eine sehr dünne Schicht Sand drauf und im Anschluss werden wir ganz viele, etwa acht Zentimeter tiefe Löcher in den Boden stechen. Damit erfolgt eine sogenannte Verzahnung mit der Tragschicht. Und spätestens am Freitag wollen wir dann zum ersten Mal mähen", hat Reidath bereits einen klaren Zeitplan im Kopf. Der erste Schnitt erfolgt mit kleinen Rasenmähern, die über eine zusätzliche Walze verfügen. "So bekommen wir noch ein bisschen Ebenerdigkeit rein, damit wir einen tadellosen Rasen für die Profis bereitstellen können", weiß Reidath um die Wichtigkeit des Jobs, den er und seine Kollegen in den kommenden Tagen haben.

Neben der ausgiebigen Pflege des neuen Untergrunds müssen natürlich auch noch die Linien des Spielfeldes eingezeichnet werden. Die Markierung erfolgt allerdings erst kurz vor dem ersten Spiel, dass am 05. Februar um 13:30 Uhr gegen den Hamburger SV angepfiffen wird. Aber sind zwei Wochen genug, damit der Rasen auch wirklich gut liegt? "Absolut kein Thema", winkt Rasenhersteller Peiffer mit einem kleinen Lächeln ab, "theoretisch kann einen Tag nach dem Verlegen angepfiffen werden. Wenn der Rasen fertig liegt, ist er auch bespielbar. Bis zum ersten Spiel hat der Rasen also genug Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen."