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11.10.2007 09:37 Uhr

Benjamin Lense: Ich möchte einen Tag Paul sein…

Fragt man Hansa-Profi Benjamin Lense, wer er einmal für einen Tag sein möge, bekommt man von dem großen Blonden eine verdammt schlichte wie überraschende Antwort. Dann sagt der Abwehrspieler: „Ich möchte einen Tag Paul sein…“

Aber wer ist Paul? Die Erklärung: Paul ist der gemeinsame Sohn von Benny und dessen attraktiver Freundin Jessica Krüger (30). Paul ist gerade ein Jahr alt und ein ganz lieber „Fratz“.
Natürlich wird Paul von Benjamin und Jessica nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Benny über Paul: „Der Junge hat seit September 2006 meine Welt total verändert.“
Benny über seine brünette Lebensgefährtin Jessica: „Am 21. Dezember 2007 heiraten wir. Wir haben uns in Bielefeld kennen gelernt, in einer ehemaligen Jazz-Kneipe. Jessica arbeitet selbstständig für Hotels im Marketing…“
Es ist der Tag vor dem Umzug vom noblen SAS-Hotel in das neue Heim im Rostocker Bahnhofsviertel. Neun lange Wochen hatte Benjamin auf diesen Tag gewartet, sich aufs eigene Heim an der Ostsee gefreut.

Die Sonne scheint über dem Rostocker Universitäts-Platz, der Springbrunnen ist an, das Wasser schießt zwischen den Plastiken in die Luft. Mittendrin sind Paul, Benny und Jessica. Die Familie ist in Rostock angekommen…
Wer Benjamin Lense verstehen will, muss dessen Vergangenheit kennen. Benny ist als kleiner Junge gut behütet groß geworden. In Lich geboren, erlernte er das Fußballspielen schon mit vier Jahren beim heimatlichen SV Harbach (Landkreis Gießen). Papa und Opa sorgten dafür.
Sein erstes Fußballspiel hat Benjamin 1982 bestritten. Den ersten Ball hat der Hesse bei einem Hallen-Turnier im Tor untergebracht. Den ersten Feldverweis kassierte er in der A-Jugend. Sein erster Lieblingsverein war schon damals der HSV. Er ist es bis heute geblieben.
Nach Abitur und Zivildienst wurde Benjamin Profi. Seinen ersten Profivertrag hat er in Bielefeld unterschrieben. Seither kickte Benjamin für eine Handvoll deutscher Profivereine.
Dresden, hier hat sich inzwischen bis auf seinen Vater die gesamte Familie niedergelassen. Bielefeld, hier hat er seine große Liebe Jessica gefunden. Weitere Stationen waren Nürnberg und Bochum.

Benjamin über seine Deutschland-Tour: „Man könnte tatsächlich denken, ich sei ein so genannter „Wandervogel“. Aber das bin ich nun wirklich nicht. Es war einfach Pech. In Bielefeld gehörte ich so lange zum Stammpersonal, war sogar im DFB-Team für 2006. Aber danach passte es nicht. In Nürnberg z.B. habe ich unter Trainer Wolfgang Wolf gespielt, bis Hans Meyer kam. Aber ich wurde dann leider krank, Mandeln und Knötchen an der Schilddrüse mussten raus. In der Zeit formte Meyer, den ich schätze, sein Team. Die Truppe passte gut zusammen und ich war draußen. So hatte ich eben auch nur elf Einsätze. Bochum? Da hat mich unser Manager Stefan Kuntz geholt, wollte mich. Doch der Trainer stellt die Mannschaft auf. Ich habe unter Marcel Koller neun Mal und dabei immer über 90 Minuten gespielt. Aber das reichte mir eben nicht. Also haben wir uns im Sommer getrennt und ich mir eine neue Herausforderung gesucht…“

Jetzt also Rostock, der F.C. Hansa. Hier schaffte Benjamin sofort den Sprung in die Stammformation. War das eine Überraschung für den universell einsetzbaren Abwehr-Recken? „Nein, überrascht war ich nicht. Schließlich bin ich ja deshalb nach Rostock gekommen, um wieder regelmäßig in der Bundesliga zu spielen. Ich habe darum gekämpft, weiß aber auch, dass ich immer weiter darum kämpfen muss. Denn eine Stammplatzgarantie gibt es natürlich nicht.“

Bennys Welt könnte so eigentlich in Ordnung sein: Tolle Wohnung in der Innenstadt, neuer Verein perfekt, Familie glücklich – wenn da nur die Ergebnisse des Bundesliga-Aufsteigers auch noch stimmen würden…

Paul, Jessica und Benny schalten an diesem wunderschönen Herbst-Tag vom Fußball einfach ab, vergessen die Bundesliga-Tabelle, verschwinden im Gewimmel der Sonntags-Spaziergänger auf dem schönen Boulevard der Rostocker Innenstadt Richtung Rathaus. Dort wo im Sommer der Bundesliga-Aufstieg des F.C. Hansa gefeiert wurde…