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01.03.2007 09:02 Uhr

Burghausens Achillesferse ist die Abwehr

Wacker Burghausen kann sich aus der Abstiegszone einfach nicht befreien. Der in der Rückrunde weiter sieglose Tabellen-17. unterlag am vergangenen Wochenende trotz großen Kampfgeistes gegen die SpVgg Greuther Fürth 3:4 (0:2). Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt mittlerweile sieben Punkte.

Für die Gäste trafen je zweimal Danny Fuchs (36./80.) und Christian Timm (38./60.). Die nie aufsteckenden Burghausener verkürzten durch Thorsten Burkhardt (51.), Marek Krejci (71.) und Stefan Aigner (87.) zwar dreimal, zum zweiten Punkt im Jahr 2007 reichte es aber dennoch nicht – obwohl Wacker erstmals seit zehn Spielen und erst zum zweiten Mal überhaupt in der Saison mehr als zwei Tore geschossen hatte.

 

Es war ein rabenschwarzes Wochenende für den SV Wacker, weil viele Konkurrenten gepunktet haben. Jena hat gewonnen, Essen hat gewonnen, Koblenz hat gewonnen, Paderborn einen Punkt in Köln geholt. Aber Burghausen hat sein „Endspiel“, das die Wende hätte bringen sollen, verloren. Zwei Tage lang hatte man sich in einem Kurztrainingslager in Grassau auf diese wichtige Aufgabe eingestimmt.

 

Geholfen hat es nicht, ebenso wie die mahnenden Worte von Manager Kurt Gaugler. Er war mit seinen Profis zuvor hart ins Gericht gegangen. „Jeder einzelne Spieler muss sich fragen, ob das reicht, was er auf dem Spielfeld zeigt“, hatte Gaugler auf der Internetseite der Oberbayern gesagt. „Ich verlange einfach viel mehr Einsatzbereitschaft und Herzblut für die Sache, das vermisse ich. Dazu kommt die hohe Fehlerquote, das zusammen kann nicht gut gehen.“

Nach nur einem Remis aus sechs Rückrundenpartien steht Burghausen auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Nur wenn sich jetzt jeder am Riemen reißt, können wir es schaffen“, appellierte Gaugler an seine Spieler. „Wir müssen wieder stabil stehen, mehr Herzblut, mehr Leidenschaft reinbringen, sonst ist es wirklich zu spät.“

 

Mit Herzblut spielte die Mannschaft von Coach Fred Arbinger gegen Greuther Fürth. Doch das allein reichte noch nicht. Und so langsam muss Burghausen, im fünften Jahr in der 2. Liga, zweigleisig planen – also auch für die 3. Liga.

Eines der ganz großen Probleme: Die Burghausener lassen zu viele Gegentore zu. Der erfahrene Kapitän und Torhüter Uwe Gospodarek, früher unter anderem bei Bayern München unter Vertrag, musste bereits 47-mal hinter sich greifen. Damit ist Wacker-Defensive die mit Abstand schwächste der Liga. Das können die Offensivkräfte wie Krejci (6 Tore), Burkhardt (5), Dragan Bogovac (4) oder der in der Winterpause verpflichtete Goce Toleski kaum ausgleichen.

„Es ist schwierig“, sagte Arbinger, „nach so einem Spiel die richtigen Worte zu finden.“ Er fand sie nach der Niederlage gegen Greuther Fürth doch und kündigte vor dem Auftritt im Ostseestadion an: „Die Situation ist sehr, sehr schwierig geworden. Aber wir werden die Flinte auch jetzt nicht ins Korn werfen. So lange rechnerisch noch was möglich ist, werden wir alles geben.“