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19.01.2022 20:34 Uhr

Endstation Leipzig: Champions-League-Teilnehmer eine Nummer zu groß für Hansa Rostock

Die Vorzeichen vor dem ersten DFB-Pokal-Achtelfinale für unsere Kogge seit der Pokalsaison 2008/09 waren klar: RB Leipzig ging als absoluter Favorit ins Spiel und auch Coach Jens Härtel stellte mit seiner Aufstellung klar, dass der Fokus definitiv auf dem anstehenden Ligaspiel gegen Heidenheim gesetzt wurde, denn er wechselte seine Startelf der Heimspielniederlage gegen Hannover auf insgesamt sechs Positionen.

Die Leipziger bestimmten die Anfangsphase mit viel Ballbesitz, gaben unserem FCH kaum Platz im eigenen Spielaufbau und nutzten direkt ihre Chance nach sechs Minuten zur leider viel zu frühen Führung. Klostermann platzierte eine Flanke vom rechten Strafraumrand direkt auf den Schädel des am langen Pfosten lauernden Poulsen, der nur noch einköpfen musste. Der Matchplan, hinten so lange wie möglich die Null zu halten, musste damit schnell über den Haufen geworfen werden.

Nachdem sich Hansa kurzzeitig etwas frecher und engagierter zeigen konnte, setze sich das Bild aus der Anfangsphase weiter fort und der Bundesliga-Siebente ließ den Ball nahezu lässig in den eigenen Reihen laufen, um die Lücke in der Fünferkette unseres FCH zu suchen. Dabei kamen sie aber lediglich mit einem Freistoß nach 29 Minuten gefährlich vor das Hansa-Tor. Orban traf aus kurzer Distanz jedoch lediglich das Außennetz. Die Kogge hingegen versuchte es mit schnell nach vorn gespielten Kontern – mehr als drei ungefährliche Eckbälle sprangen in den ersten 35 Minuten jedoch nicht heraus. Brandgefährlich wurde es sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff, als sich Nkunku einen abgeprallten Ball selbst mit der Schulter vorlegte und direkt aus halbrechter Position abzog. Markus Kolke war schon überspielt, jedoch traf der Ball glücklicherweise lediglich die Latte. Dies sollte dann auch die letzte nennenswerte Aktion der ersten Hälfte sein. 

Zu Beginn des zweiten Durchgangs mussten sich die 1.000 erlaubten Zuschauer im Leipziger Zentralstadion dann direkt an vier neue Akteure auf dem Feld gewöhnen. Während RB André Silva für den Torschützen Poulsen brachte, hatte Jens Härtel sicher wieder das Punktspiel gegen Heidenheim im Hinterkopf und schickte die Dauerbrenner Roßbach, Rhein und Rizzuto unter die Dusche. Für das Trio kamen Malone, Bahn und Neidhardt ins Spiel. DFB-Nationalspieler Klostermann setzte das erste Ausrufezeichen der zweiten Halbzeit. Sein kraftvoller Schuss aus der zweiten Reihe ging jedoch etwa einen Meter neben den Pfosten. Die Kogge konnte im direkten Anschluss zwei Mal in den gegnerischen Strafraum eindringen. Zunächst traf Mamba nach einem Sololauf über den halben Platz nur das Außennetz, dann verlängerte Munsy einen hohen Ball auf den eigenwechselten Neidhardt, der direkt abzog, den Ball jedoch knapp am langen Pfosten vorbeisetzte.

Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe die Leipziger wieder gefährlich vor unserem Tor auftauchten. Silvas schwachen Kopfball aus kurzer Distanz konnte der zentral stehende Kolke jedoch locker auffangen. Ein Raunen ging durchs Stadion, als fünf Minuten später der weit herauslaufende Gulasci mit seinem eigenen Abwehrspieler Simakan zusammenprallte und Björn Rother den geklärten Ball von Höhe der Mittellinie in Richtung des leeren Tors brachte. Sein Schussversuch war dabei jedoch zu lasch und unplatziert, um wirklich Gefahr auszustrahlen. Das Spiel wurde im Anschluss auf beiden Seiten merklich ruppiger und die Fouls häuften sich. Die beste Chance aus den daraus resultierenden Freistößen hatten die Leipziger. Nkunkus Versuch aus rund 25 Metern zentral vor dem Rostocker Tor konnte Kolke jedoch noch über die Latte lenken.

Gut 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wechselte die Kogge zum vierten Mal und Winterneuzugang Nils Fröling durfte zum ersten Mal DFB-Pokal-Luft schnappen. Für ihn vom Feld ging Streli Mamba und der Schwede ordnete sich positionsgetreu in der doppelten Sturmspitze ein. Nach 78 gespielten Minuten dann die wahrscheinlich gefährlichste Phase im Spiel der Kogge, als der Ball drei Mal innerhalb kürzester Zeit im gegnerischen Strafraum landete. Ingelssons Hereingabe konnte Kampl noch zur Ecke klären. Als diese geklärt wurde, nahm sich Fröling aus der zweiten Reihe ein Herz, traf den Ball jedoch nur als Aufsetzer und stellte Gulasci damit vor keine großen Probleme.

Auf diese kurze Drangphase hatte das Heimteam dann leider die richtige Antwort und konterte Hansa in der 82. Minute eiskalt aus. Der frisch eingewechselte Olmo wurde von Nkunku schön mit einem Pass in den Lauf in Szene gesetzt und der Spanier vollendete direkt ins linke untere Eck. Dies sollte dann auch der Schlusspunkt in einer Partie sein, in der RB Leipzig stets das Heft des Handelns in der Hand behielt und es unsere Kogge nicht schaffte, für eine weitere Pokalüberraschung zu sorgen.

RB Leipzig – F.C. Hansa Rostock 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Poulsen (6.), 2:0 Olmo (82.)

RB Leipzig: Gulasci – Simakan (81. Olmo), Orban, Gvardiol – Klostermann, Adams, Kampl (85. Bonnah), Henrichs (74. Laimer), Angelino, Nkunku (85. Novoa), Poulsen (46. Silva)

F.C. Hansa Rostock: Kolke – Rizzuto (46. Neidhardt), Riedel, Meißner, Roßbach (46. Malone), Meier – Ingelsson, Rother (84. Schumacher), Rhein (46. Bahn) – Munsy, Mamba (69. Fröling)