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09.10.2006 08:00 Uhr

Deutschland gewinnt Testspiel im Ostseestadion

Deutschland gewann im Ostseestadion  gegen Georgien nach einer durchschnittlichen Leistung mit 2:0. Gegen die technisch guten und vor allem in den ersten 45 Minuten keineswegs chancenlosen Gäste ging das DFB-Team Mitte des ersten Durchgangs in Führung. Nach dem Wechsel geriet die Löw-Elf auch nach Podolskis Feldverweis und vorübergehender Unterzahl (Khzanishvili sah eine knappe Viertelstunde später die Ampelkarte) gegen nachlassende Gäste nie in Gefahr.


Nach dem 13:0-Kantersieg in San Marino in der EM-Qualifikation nahm Bundestrainer Joachim Löw beim Test gegen Georgien zahlreiche Änderungen vor: Im Tor erhielt Hildebrand für Lehmann eine Bewährungsprobe, in der Abwehr debütierte der Bremer Fritz hinten rechts für Lahm und Hitzlsperger rückte für den verletzten Jansen auf die linke Abwehrseite. Eine Pause gönnte der Coach neben Lahm auch Frings, Schneider und Klose, für die der zweite Debütant Trochowski sowie Odonkor und Hanke von Beginn an spielten. Georgiens deutscher Trainer Klaus Toppmöller konnte auf den lange verletzten Kapitän Kaladze vom AC Mailand, gleichzeitig der international wohl bekannteste Name, zurückgreifen. Mit Kobiashvili (Schalke) und Tskitishvili (ehemals Freiburg und Wolfsburg) standen aus der Bundesliga bekannte Gesichter in der Startformation.

Mit einem Spruchband "Wir sagen NEIN zu Rassismus" positionierte sich der DFB vor der Partie eindeutig gegen die zuletzt aufgekommenen ausländerfeindlichen und rassistischen Parolen.

Im Ostseestadion begann die Nationalelf gemäß ihrer offensiven Aufstellung im Vorwärtsgang, doch die erste Möglichkeit hatte Demetradze (3.). Deutschland kam durch Trochowski (7.) sowie Ballack und Podolski (jeweils 8.) zu ersten Gelegenheiten, musste aber immer vor den schnellen Konterattacken der technisch starken Gäste auf der Hut sein: Tskitishvili drosch nach feinem Hackentrick von Demetradze aus 16 Metern genau ans linke Lattenkreuz (13.), und Martsvaladze umdribbelte im Strafraum Manuel Friedrich und Hitzlsperger, ehe Keeper Hildebrand und Fritz klären konnten (18.).

Die nächste Offensivaktion der Löw-Elf war dann von Erfolg gekrönt: Eine Trochowski-Flanke wehrte Georgiens Defensive nur unzureichend ab, vor dem Strafraum legte Ballack quer zu Schweinsteiger. Der Münchner drosch den Ball aus 25 Metern per Rechtsschuss halbhoch ins rechte Eck (24.).

Nach der Führung nahm der WM-Dritte erstmal etwas das Tempo aus der Partie, das Geschehen spielte sich zunächst weitgehend im Mittelfeld ab, ehe Georgien nach einem Fauxpas von Arne Friedrich, der den Ball nach einem Zuspiel von Keeper Hildebrand vor dem Strafraum an Kobiashvili verlor, die Riesenchance zum Ausgleich hatte: Doch der Schalker, allein vor Hildebrand, entschloss sich zu einem ungenauen Querpass auf Martsvaladze, der dann am leeren Tor vorbeischoss (35.). Auf der Gegenseite vergab Hanke nach Podolski-Zuspiel frei vor dem glänzend parierenden Lomaia das 2:0 (39.).

Hanke hatte auch nach dem Wechsel die große Möglichkeit, sein Torkonto im Nationaldress auf zwei Treffer aufzustocken, doch der Wolfsburger platzierte seinen Kopfball aus sechs Metern genau auf Lomaia (47.). Eine Minute später lieferte dann Podolski ein unrühmliches Highlight: Der Münchner trat am Boden liegend gegen Khizanisvili nach und wurde vom österreichischen Unparteiischen Lehner zu Recht mit der Roten Karte vom Platz gestellt.


Das DFB-Team stellte sich gut auf das Unterzahlspiel ein, spielte weiter forsch nach vorne: Schweinsteiger prüfte Lomaia (55.), ebenso Ballack (61.). Eine Minute später war die nur numerische Unterlegenheit wieder passé: Bereits Gelb-verwarnt, stieg Podolski-Widersacher Khizanisvili im Mittelfeld gegen Hanke allzu robust ein und sah die Ampelkarte.

In der 65. Minute betrat der dritte Debütant das Spielfeld: Jan Schlaudraff kam für den unglücklich spielenden Hanke und erlebte zwei Zeigerumdrehungen später das 2:0: Schweinsteiger legte im Strafraum quer zu Ballack, der mit trockenem Linksschuss aus 15 Metern flach ins linke Eck traf.

Georgien, das im zweiten Durchgang seinem hohen Tempo im ersten Abschnitt Tribut zollen musste, kam danach nicht mehr entscheidend zum Zug - lediglich ein zweites Abseitstor von Demetradze (auch Martsvaladzes Treffer kurz vor der Pause wurde aberkannt) sorgte kurz für Aufregung in der meist stabilen Defensivabteilung Deutschlands. Viele Wechsel auf beiden Seiten sorgten dann auch dafür, dass der Spielfluss immer mehr abebbte, so dass auch in der Schlussphase nichts mehr passierte.

Viertes Spiel, vierter Sieg, dazu ohne Gegentor: Unter Bundestrainer Joachim Löw wahrte das deutsche Team auch gegen Georgien seine blütenweiße Weste. Löw gelang damit den besten Start eines deutschen Coaches. (Quelle: Kicker.de)